Der Koblenzer Direktversender Canyon hat sich seit jeher der Innovation hochwertiger Produkte verschrieben. Straßen-Modelle wie das Aeroad CF und das Speedmax CF sind nur zwei Beispiele aus der überschaubaren, aber illustren Produktpalette. Dass sich die Ingenieure dabei aber nicht nur auf den Werkstoff Carbon konzentrieren, sondern auch Aluminium weiterhin eine Chance geben, zeigt das „Ultimate AL“, die Aluminium-Variante des „Ultimate CF“, das unter anderem beim WorldTour-Team Katusha zum Einsatz kommt.
Canyon pflegt das „Ultimate AL“ nun schon seit einigen Jahren und bringt den bewährten Alu-Renner immer wieder auf den neuesten Stand. Damit beweisen die Koblenzer, dass Aluminium keineswegs ausgedient hat, schließlich steht eine solide Ausstattung nicht nur einem teuren Carbon-Rennrad gut zu Gesicht.
Unser Testmodell, das „Ultimate AL 7.0“, ist mit einem Preis von 1399 Euro ein kostengünstiger Einsteiger, dafür aber versendertypisch gut ausgestattet. So findet sich eine komplette „105“er von Shimano am Rad verbaut und auch die übrigen Komponenten können sich sehen lassen. Von Ritchey stammen der „WCS Evo Curve“-Lenker und der „WCS 4-Axis“-Vorbau. Hinzu kommt die von Canyon selbst entwickelte „VCLS“-Sattelstütze sowie eine Selle Italia „X1“-Sattel und Mavic „Ksyrium Equipe“-Laufräder.
# Canyons „Ultimate AL 7.0“ wirkt sehr aufgeräumt und weißt die gleiche „cleane“ Optik des Carbonmodells „Ultimate CF“ auf.
Bewährte Komponenten an einem Rad eignen sich vor allem für Fahrer, die gerade mit dem Sport beginnen. Dafür spricht auch die sportliche, aber dennoch auf Komfort getrimmte Geometrie. Unser Testmodell verfügt bei einer 56er-Rahmenhöhe über ein 549 Millimeter langes Oberrohr und ein 150 Millimeter hohes Steuerrohr. Der Hinterbau fällt mit 410 Millimeter langen Kettenstreben ebenfalls kurz aus. Daraus resultiert ein Radstand von 990 Millimetern, der dem „Ultmiate AL 7.0“ die nötige Ruhe bietet, um auch auf wechselnden Straßenbelägen den topografischen Anforderungen mit Leichtigkeit gerecht zu werden. Neben dem Radstand sind auch die verbauten Rohre ein Grund für den enormen Fahrkomfort. So sind beispielsweise am Hinterbau relativ dünne Rohre verbaut, die zusammen mit der 27,2 Millimetern Durchmesser aufweisenden Sattelstütze für eine angenehme Dämpfung sorgen. An der Front schluckt die „One One Four SLX“-Carbongabel von Canyon einen Großteil der Unebenheiten, die sich auf der Straße bieten.
# Integration wird bei Canyon groß geschrieben. Kein Wunder, dass auch am „Ultimate AL 7.0“ alle Züge innenverlegt sind.
Trotz des hohen Fahrkomforts haben es die Ingenieure geschafft, den Rahmen des „Ultimate AL 7.0“ relativ steif zu halten. Diese Gratwanderung gelingt ihnen besonders im Bereich des Tretlagers. In Verbindung mit dem „BB71“-Pressfit-Innenlager von Shimano reagiert das Rad trocken und direkt auf schnelle Tempowechsel und macht so vor allem am Berg Spaß, in Momenten, in denen man das eigene Limit zu puschen versucht. Etwas nach steht die Steifigkeit im Bereich des Lenkkopfes. Hier könnte das Rad etwas agiler sein.
# Gelungenes Einstiegsmodell. Mit dem „Ultimate AL 7.0“ kann man schnell auf den Geschmack kommen…
Alles in allem hinterlässt das Rahmenset aber einen überzeugenden Eindruck. Auch die Komponenten wirken, gemessen am Preis, sorgsam gewählt. Sie sind robust und weitgehend zuverlässig. Einzig die „105“er-Bremsen mochten mich nicht ganz überzeugen. Hinsichtlich des Bremsdrucks bietet sich hier für Personen über 70 Kilogramm der Griff zum großen Bruder „Ultegra“ an. Der packt wesentlich fester zu und vermittelt dadurch auf lange Sicht hin noch mehr Fahrspaß, als ihn das „Ultimate AL 7.0“ ohnehin schon versprüht. Canyon beweist mit dem Rad, dass Aluminium als Rahmenmaterial keineswegs ausgedient und ein gutes Rad auch zu einem günstigen Preis zu haben ist.
# Bergab sollte man sich etwas an die „105“er-Bremsen von Shimano gewöhnen, bevor man es richtig krachen lässt.
// Produkthighlights
- komfortables Fahrverhalten
- gute Verarbeitung
// Geometrie und Preis
- Canyon bitetet das „Ultimate AL 7.0“ in verschiedenen Größen, einen Überblick gibt es hier
- 1399,00 Euro
Schreibe einen Kommentar