Test: Auf den ersten Blick sieht das Bulls wie eines der zurzeit sehr beliebten E-Mountainbikes aus – Stollenreifen, eine langhubige Federgabel und natürlich ein kompakter Hinterradmotor, der die Verwendung einer geländetypischen Dreifachkurbel zulässt.
Der große Akku, der die rekordverdächtige Kapazität von 735 Wattstunden aufweist (rein rechnerisch reicht das für drei Stunden Fahrt bei einer Unterstützungsleistung von 245 Watt), dürfte auch bei starker Antriebsunterstützung eine große Reichweite erlauben. Das Rad ist mit den aktuellen 27,5-Zoll-Laufrädern ausgestattet, die einen guten Kompromiss zwischen dem optimalem Rollverhalten der Twentyniner und der angenehmen Wendigkeit klassischer 26-Zoll-Laufräder bilden.
Tektro-Scheibenbremsen halten den Vortriebsdrang des 500-Watt-Outlaw im Zaum, ein hochwertiger Shimano-SLX-Antrieb sorgt für dauerhaft gute Schaltfunktion. Das Display des Green-Mover-Antriebes ist rechts am Lenker angebracht, was nicht ganz optimal ist – eine mittig montierte Anzeige ist einfach schneller anzulesen.
Auch an diesem Rad ermöglicht der Heckantrieb ein sehr „fahrradmäßiges“ Tretgefühl. Wie die Leistungsfülle erwarten lässt, schiebt der Nabenmotor stark an; was den Fahrspaß bremst, ist einzig die auf ernsthaften Geländeeinsatz zugeschnittene Bereifung – und im Gelände hat dieses Rad nichts zu suchen, es sei denn, man verfügt über einen Privatwald oder wird auf eine Motocross-Strecke gelassen. Natürlich spricht nichts dagegen, Straßenbereifung aufzuziehen – dann fährt das Bulls in der gleichen Liga wie das Specialized Turbo und bringt trotz geringerem Coolness-Faktor mindestens ebenso viel Fahrspaß. Mit deutlich über 25 Kilo Gewicht fällt der „Gesetzlose“ nur bei der Handhabung deutlich ab – ein Rad, das man täglich aus dem Keller holt, ist dies sicher nicht.
Technische Daten: | GreenMover Outlaw E45 |
Marke | Bulls |
Modell | GreenMover Outlaw E45 |
Vertriebsweg | Fachhandel |
Farbe | schwarz |
Rahmen | Aluminium 7005 |
erhältliche Größen (cm) | 46, 51, 56 |
Pedale | Wellgo 2L Plattform |
Naben | no name |
Dämpfer | – |
Felgen | Ryde Big Bull/Ryde Andra 40 |
Gabel (Federweg mm) | Rock Shox Revelation RL 27,5 Solo Air |
Motor | Green Mover Hinterrad Nabenmotor 500W/36V |
Akku | Lithium Ionen 36 Volt/20,4 Ah/735 Wh |
Beleuchtung | Busch und Müller Lumotec IQ |
Griffe | Ergon |
Kurbel | Shimano SLX |
Lenker | no name |
Bremsen | Tektro Dorado Disc |
Kette/Riemen | Shimano HG X |
Reifen | Schwalbe Nobby Nic, 60-584 |
Sattel | Fizik Nisene MG |
Sattelstütze | no name |
Schalthebel | Shimano SLX |
Schaltung | Shimano SLX |
Ständer/ Montageort | Hebie Heck |
Umwerfer | – |
Unterstützung bis km/h | 45 km/h |
Preis Akku | 899 |
Garantie für Rahmen | 2 Jahre |
Reichweite (Herstellerangabe) | bis 100 km |
Testreichweite (1) | 54 |
max. Beladung Fahrer+Gepäck (Herstellerfreigabe) in Kg | 140 |
Gewicht Testrad in Kg | 27,1 |
Preis in EUR | 4199 |
(1) Velomotion testet die Reichweite aller E-Bikes unter maximalen Bedingungen. Die Testrunde ist 9,8 km lang und mit 171 Höhenmetern sehr stark und teilweise sehr steil kupiert. Das Systemgewicht aus Rad und Fahrer soll bei 120 kg (± 5 kg) liegen. Leichtere Fahrer erhalten Zusatzgewichte. Gefahren wird auf maximaler Unterstützungsstufe und dabei auch sehr zügig. Nur so lassen sich ehrliche und vergleichbare Werte ermitteln. Sie können davon ausgehen, dass Sie auf einer mittleren Unterstützungsstufe und auf weniger welligem Terrain eine wenigstens doppelt so hohe Reichweite erzielen können.
Übrigens haben Sie bei den allermeisten Systemen eine kleine Reichweitenreserve ähnlich wie beim Auto. Selbst wenn der Akku 0 km anzeigt, sind noch ein bis fünf Kilometer bei moderater Fahrweise drin.
Schreibe einen Kommentar