Radsport: Der Ausschluss von Peter Sagan (Bora-hansgrohe) scheint eine Never Ending Story zu werden. Auch nach dem CAS-Urteil möchte das Team den Vorfall nicht vergessen. Im Gegenteil: Weitere rechtliche Schritte werden geprüft.
Der Internationale Sportgerichtshof lehnte den Eilantrag ab
Nachdem Peter Sagan die Tour de France 2017 nach der vierten Etappe verlassen hat, schien das Thema eigentlich schon beendet zu sein. Doch das Team Bora-hansgrohe stellt sich treu hinter seinen Topstar. Sofort nach dem Ausschluss zog Bora-hansgrohe mit einem Eilantrag vor den Internationaler Sportgerichtshof CAS. Dieser Antrag wurde mit der Begründung gestellt, dass Peter Sagan sich vor der Disqualifikation nicht zu dem betreffenden Vorfall äußern durfte. Der CAS wies den Antrag mittlerweile zurück. Eine Rückkehr von Peter Sagan stand ohnehin nicht wirklich im Raum. Ein Fahrer, der die Tour de France bereits verlassen hat, kann zu keinem späteren Zeitpunkt einfach wieder daran teilnehmen. Sinn macht die Forderung aber dennoch. Schließlich möchte man zeigen, dass das Team hinter Peter Sagan steht und die Entscheidung absolut nicht akzeptabel ist.
Ralph Denk erwägt weitere rechtliche Schritte
Auch durch die Ablehnung des Eilantrags gibt das Team Bora-hansgrohe aber noch immer keine Ruhe. Wenn die Jury der Tour de France sich gedacht hat, dass das Thema nach der fünften Etappe beendet sein wird, hat sie sich offensichtlich getäuscht. Teammanager Ralph Denk erwägt nämlich auch nach der Ablehnung des CAS weitere rechtliche Schritte: „Sobald wir die Urteilsbegründung haben, werden wir uns mit unseren Anwälten mögliche weitere Schritte überlegen.“ Natürlich geht es dabei nicht nur um das Ansehen des Weltmeisters und um die Treue zwischen Fahrer und Team, sondern auch um das liebe Geld. Schließlich ist es für die Sponsoren der Mannschaft eine Katastrophe, wenn der beste Fahrer – auch noch ungerechtfertigt – vom wichtigsten Rennen der Welt ausgeschlossen wird. Der Fall Peter Sagan geht also in die nächste Runde. Ein Ende ist vorerst nicht in Sicht.
Matthias says
Was heißt hier „auch noch ungerechtfertigt ausgeschlossen“….?
Wenn ein Fahrer, der grundsätzlich für seinen rüden und unfairen Stil bekannt ist, eine deartig unsportliche Aktion durchführt, dann ist es nur folgerichtig diesem Fahrer rigoros und konsequent die Grenzen für sein Verhalten aufzuzeigen. Alleine auch zum Schutz der anderen Fahrer.
Sprinter wie André Greipel und Marcel Kittel fahren auf gleichem Niveau, harte und schnelle Rennen. Bei keinem hat man jemals ein derartig unsportliches Verhalten erlebt.
Wer denkt und schreibt eigentlich über Marc Cavendish, seine schwere Verletzung und die vorzeitige Beendigung der Tour und der gesamten Saison 2017…?
Das kommt auch Ihrem Artikel nicht zur Sprache…
Marcel says
Was für ein Blödsinn! Sagan ist alles, aber sicher kein unfairer oder rüder Fahrer. Diesen Ruf hat er auch im Peloton nicht – woher nehmen Sie denn diese Anschuldigung?
Zudem hat er keine unsportliche Aktion begangen, wie Sie behaupten. Er ist einen harten Sprint gefahren, wie viele vor ihm und viele nach ihm es auch tun werden. Es ist ein Witz, dass er dafür disqualifiziert wurde.
Mark Cavendish sieht die ganze Sache doch selbst nicht allzu tragisch, wie er jetzt schon mehrmals betont hat. Zudem kann hier gar nicht die Rede von einem Saisonaus sein, Cav wird ganz sicher zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr wieder ins Renngeschehen einsteigen…
… Mal wieder ein Fall von „wenn man keine Ahnung hat…“
Robert says
Nachdem nun auch Rolf Aldag zurück gerudert hat, lohnt es sich für alle Ahnungslosen erst recht, sich den Sprint noch einmal – diesmal in Zeitlupe – auf youtube an zusehen. Als Marc Cavendish noch zu den Topsprintern zählte, war er für sein „unbedachtes“ Verhalten bekannt. Wer eine Lücke sucht, wo keine ist, muß mit den selbstverschuldeten Folgen auch leben.