Der Heckmotor war in den Anfängen des E-Bikes der wohl am häufigsten verbaute Antrieb, doch nach dem sich der kanadische Hersteller BionX vor Kurzem aus dem europäischen Markt zurück gezogen hat streicht nun auch der Schweizer Antriebshersteller GO Swiss Drive endgültig die Segel.

Die Auflösung der beiden Unternehmen GO SwissDrive AG und GO SwissDrive GmbH ist seit der letzten Gesellschafterversammlung beschlossene Sache. Der alleinige Anteilseigner, die deutsche Ortlinghaus-Gruppe, hat sich dazu entschieden sämtliche Aktivitäten in Sachen Elektromobilität zu beenden. Hierzu heißt es in der Pressemitteilung: „Wir sind weiterhin vom GO SwissDrive-Antriebssystem überzeugt. Auf der anderen Seite stellt die Weiterentwicklung mit neuen Funktionen und App-Anbindungen, die der Kunde im Premiumsegment heute und in Zukunft selbstverständlich erwartet, einen zunehmend hohen Aufwand dar. In einem preissensiblen Marktumfeld lassen sich diese zusätzlichen Investitionen langfristig wirtschaftlich nur schwer abbilden. Wir bedauern diesen Schritt und bedanken uns bei allen Herstellern, Händlern und Endkunden für das Vertrauen, das sie der Marke GO SwissDrive entgegengebracht haben.“
Welche Einflüsse hat dies auf die Gewährleistung und Ersatzteilbeschaffung?
Über den 11.2.2019 hinaus können Bestellungen über Ersatzteil-, Service- und Reparaturarbeiten wie bisher beider GO SwissDrive AG in Gams (Schweiz) und der GO SwissDrive GmbH, Wermelskirchen, platziert werden und dies bis einschließlich Dezember 2019. Ab Januar 2020 werden alle Gewährleistungs- und Serviceanfragen innerhalb der vertraglich zugesicherten Dauer über die Ortlinghaus GmbH mit Sitz in Gams (Schweiz) weitergeführt.

Geordnete Auflösung statt Insolvenz.
Innerhalb der nächsten zwölf Monate soll, laut der Ortlinghaus-Gruppe, die GO SwissDrive AG sowie die GO SwissDrive GmbH geordnet aufgelöst werden. Dabei handelt es sich, betont die Muttergesellschaft, nicht um eine Insolvenz. „Unsere vertraglich vereinbarten Verpflichtungen, sowie die Ausführung von Service- und Gewährleistungen während der vertraglich zugesicherten Dauer, werden wir erfüllen. Darüber hinaus bieten wir die Möglichkeit an, Last-Order-Bestellungen mit einer Gewährleistung von 12 Monaten zu platzieren. Benötigte Materialien können noch bis zum 11. Februar 2019 über die E-Mail-Adresse sales@go-swissdrive.de bestellt werden. Bestellungen über Ersatzteil-, Service- und Reparaturarbeiten können über den 11. Februar 2019 hinaus platziert werden.
Knut Späte says
Auch wir von YouMo bedauern diese Entscheidung zutiefst, möchten aber auch versichern, dass alle Garantie- und Serviceleistungen für den Go Swiss Motor unserer eCruiser weiterhin zugesichert sind.
Auch für Modelle, die jetzt noch verkauft werden und über diesen Antrieb verfügen, sichern wir Garantie, Service sowie Ersatzteile und Reparaturen zu.
Für unsere Kunden verändert sich also nichts!
Wir sind außerdem bereits in Gesprächen mit alternativen Lieferanten und überzeugt, dass wir einen Motor finden, der den Go Swiss Antrieb adäquat ersetzen und unser YouMo Konzept genauso stimmig abrunden wird.
Bei Fragen stehen wir selbstverständlich jederzeit gerne zur Verfügung!
Viele Grüße vom YouMo Team
Berlincrosser says
Der Heckmotor ist eigentlich das bessere Antriebssystem! Gerade für alles was kein MTB ist. Nur schade das nicht Bosch drauf steht, dann würden die Kunden es mal so einen herrlich geräuschlosen, wartungsarmen Antrieb mal testen.
enzo magliocco says
absolut richtig ,würde bosch einen e-bike heckmotor haben, wäre ein heckboom nicht mehr aufzuhalten, aber leider sind auch die heckmotren noch nachzubessern,richtig brauchbar sind im grunde nur getriebe motoren, aber dann doch noch immer noch zeitweise zu laut, obwohl immer leiser als fast jeder mittelmotor, der direktläufer ist ein flüster meisterwerk, ,aber bei den Nm dann doch noch immer zu schlecht, aber am ende werden sie doch noch kommen, weil der heckantrieb einfach das beste ist für ein fahrrad.
juergen schoch says
Nachdem ich vor ein paar Wochen mein fünftes Ebike gekauft habe, zwei mit BionX Heckmotoren, zwei mit Bosch (bereits 2010) und das neue mit yamaha Motor, kann ich vermutlich die verschiedenen Antriebssysteme ganz gut vergleichen. Wer einfach von A nach B kommen will ist mit einem Heckmotor meist besser bedient, insbesondere wenn er die Rekuperationsfunktion hat. Zweiter großer Vorteil sind die (nicht vorhandenen) Geräusche. Ein Reifenwechsel ist allerdings eine andere Herausforderung als beim Zentralmotor, ich habe da mal selbst schlechte Erfahrungen gemacht, in erster Linie aber weil ich schlampig gearbeitet habe.
Der heckmotor wird aber nicht aussterben, dafür ist er einfach viel zu gut, insbesondere bei schnellen Pedelecs.
Michael Vogelsang says
Moin! Wie es gerade der Zufall ist… Wollte nach ein paar Wochen des Stillstands mein Bulls E45 ausfahren und was ist passiert. Nix, Display tot und beim Akku, gehen gleich alle Led’s an. War dann heute, 22.10.21 bei meinem zeg Händler des Vertrauens und der sagt mir, er kann nix tun. Keine Software zum Fehlerauslesen, zu diesem Zeitpunkt, wusste ich noch nicht, das Go Swiss zu macht. Nach langem telefonieren, hoffe ich, das mir ein ZEG Händler in Hannover weiterhelfen kann. Das Bike ist zwar aus 2012, aber gerade Mal 14000km… Wäre sehr ärgerlich.
Persönlich muss ich sagen, es fetzt richtig, mit einem Heckmotor…
Hoffentlich wird mir positiv geholfen werden können…