Spektrum: Über 120 Jahre ist es her, dass die Distanzradfahrt Wien – Berlin im Juni 1893 in gewisser Weise den Fahrradboom in Deutschland und Österreich einläutete. Anlässlich der Berliner Fahrradschau am nächsten Wochenende fährt eine kleine Gruppe von tapferen Radfahrern wieder von Wien nach Berlin – am Donnerstag geht es in Wien los.
Der Münchener Josef Fischer war es damals, 1893, der die knapp 600km zwischen den beiden europäischen Metropolen am schnellsten bewältigte. Ziemlich genau 31 Stunden brauchte er dafür. Auf einem Rad ohne Gangschaltung, mit knapp 20kg und ohne Freilauf – von den „Straßen“-Verhältnissen des späten 19. Jahrhunderts ganz zu schweigen. Seitdem hat sich natürlich auch vieles verändert, aber dennoch, oder vielleicht gerade deswegen macht es das Unterfangen der kleinen Gruppe umso spannender, die am kommenden Donnerstag aus Wien startend in Richtung Berlin aufbrechen wird. Noch wird über den genauen Zeitpunkt des Starts diskutiert, der auch vom Wetter abhängig sein wird.
Man entschied sich gegen die „Originalroute“ aus dem Jahr 1893, denn der Schwerverkehr in Tschechien würde die Fahrt für die Teilnehmer unnötig gefährlich machen. Deshalb machen die Jungs einen kleinen Bogen nach Osten und kommen so auf 670km. Eine Fahrt ganz ins Blaue wird es jedoch nicht – einer der Teilnehmer ist die Strecke bereits im letzten Jahr in einem Zweierteam abgefahren. Ziel ist es, rechtzeitig zur Eröffnung der Berliner Fahrradschau am Freitag Abend vor Ort zu sein. Wir berichten vor Ort, wenn es soweit ist!