TEST: Die Lupine Piko ist ein kleine, leichte Helmlampe mit Akkumontage am Helm – made in Germany. Das vielseitig erweiterbare System verspricht ordentlich Leuchtkraft und Flexibilität.
Test der Lupine Piko – alle Infos & Daten zur Helmlampe im Überblick
Qualität made in Germany – die Lupine Piko entspringt deutscher Ingenieurskunst und ist dementsprechend sauber und wertig verarbeitet. Mit 384 € hat das aber auch seinen Preis. Das System sieht die Montage des Akkus auf dem Helm vor, was auf Grund des geringen Gewichtes kein Problem darstellen dürfte. Die Piko richtet sich an Bike-Enthusiasten, die eine kompakte, leichte und verlässliche Helmlampe suchen. Mit 2100 lm ist das System zwar ordentlich hell – für ultimative Highspeed-Trails könnte aber mehr erforderlich sein. Die Piko verspricht aus mehreren Gründen große Vielseitigkeit: Erstens lassen sich verschiedene Leuchtstufen programmieren – entweder direkt an der Lampe selbst oder noch umfangreicher per App. Zweitens bietet Lupine sehr viele Erweiterungsmöglichkeiten wie beispielsweise diverse Halterungen, Ladeadapter und vieles mehr. Dazu kommt, dass Lupine über Jahre hinweg Ersatzteile bereit hält und zudem einen Reparaturservice bietet. Teilweise ist sogar der Austausch von LEDs gegen neue, leistungsstärkere Modelle möglich. Die Lupine Piko ist so gesehen eine Investition, mit der man lange Freude haben kann.
Datenblatt
Leuchtstärke | 2100 lm |
Leuchtmodi | 6 (2100 lm, 950 lm, 650 lm, 350 lm, 170 lm, 60 lm, 55 lm) |
Leuchtdauer | 1:15 h, 2:30 h, 4 h, 8 h, 17 h, 12:30 h, 80 h |
Ladezeit | 1:50 h |
Ladesteckeranschluss | Ladegerät 1,9 A |
Montagemöglichkeiten & Adapter | Helm |
Leistung Akku | 3500 mAh |
Ersatzakku | 98,00 € |
Fernbedienung | Ja |
Gewicht Lampe & Halterung | 76 g |
Gewicht Akku & Halterung | 122 g |
Kabellänge Lampe | 24 cm |
Kabellänge Akku | 12 cm |
Kabellänge Verlängerung | – |
StVZO Zulassung | Nein |
Farbtemperatur | 6000 K |
Preis | 384,00 € |
Lieferumfang
Die Lupine Piko kommt ordentlich verpackt in einer weißen Verpackung aus Pappe mit folgenden Lieferumfang:
- Lupine Piko Helmlampe
- Akku 3500 mAh
- Helmhalterung Lampe
- Helmhalterung Akku
- Bluetooth Fernbedienung
- Ladegerät 1,9 A
- Inbus und Torx zur Neigunsverstellung und Batterietausch der Fernbedienung
- Bedienungsanleitung
Zubehör & Erweiterung
Das System von Lupine ist extrem umfangreich. Aus diesem Grund können wir hier nur die wichtigsten Erweiterungen aufzählen. So kostet beispielsweise eine weitere Helmhalterung für das Frontklick-System 10 €. Ein Adapter fürs GoPro-System ist für 15 € erhältlich und verschiedene Stirnbänder gibt es ab 36 €. Praktisch ist auch ein USB-Adapter für 23 €, der alternativ zum enthaltenen Ladegerät eingesetzt werden kann. Einen Ersatzakku bietet Lupine übrigens für 98 € an; zudem gibt sogar alternative Akkus mit verschiedener Kapazität. Damit ist das System der Lupine Piko extrem vielseitig und eines der umfangreichsten überhaupt. All das Zubehör sowie diverse Ersatzteile lassen sich bequem über den hauseigenen Onlineshop von Lupine beziehen. So wünscht man sich eine gute Versorgung mit Ersatzteilen und Zubehör – Bravo, Lupine!
Test: Die Lupine Piko im Trail-Einsatz
Montage und Befestigung
Der Lampenkopf der Piko findet auf einer der kompaktesten Helmhalterungen in unserem Test platz. Das Aufstecken der Helmlampe ist leichtgängig und sie rastet sauber ein. Blind über dem Kopf erfordert der Prozess jedoch einiges an Übung und macht auch nicht viel Sinn, da auch der Akku aufgesteckt und das Kabel verlegt werden muss. Obwohl das Gesamtsystem keine 200 g wiegt, wäre uns die Platzierung des Akkus im Rucksack, der Hipbag oder der Hosentasche lieber. Allerdings spendiert Lupine der Piko kein Verlängerungskabel. Bei der Akkumontage zeigt sich nämlich, dass diese je nach Helm nicht so einfach ist. Bei unserem Testhelm (Uvex Finale) war eine Montage nur oben direkt hinter der Lampe möglich. Lupine schlägt eine Kabelführung innerhalb des Helmes vor. Dies funktioniert aber je nach Helm nur begrenzt und kann Druckstellen verursachen.
Bedienung
Die grundlegende Bedienung der Lupine Piko ist sehr intuitiv: Per Druck auf den transparenten Taster schaltet man durch die verschiedenen Helligkeitsstufen. Auf diesen lassen sich übrigens verschiedene Leuchtstufeneinstellungen programmieren. Ab hier wird es allerdings komplex: Nur unter Zuhilfenahme der Bedienungsanleitung kann man hier sinnvolle Einstellungen finden und benötigt unter Umständen ein paar Versuche, diese auch wirklich einzuspeichern. Per Blinken des Tasters wird übrigens auch der Akkufüllstand angezeigt – hier muss man allerdings bis zu 16 Blinkvorgänge mitzählen, um den Stand herauszufinden. Deutlich einfacher geht dies über die Prozent-Anzeige auf dem Akku selbst. Diese kann übrigens auch im Dauerbetrieb als Rücklicht eingesetzt werden – eine geniale Idee und praktisch, wenn man für ein paar Meter einer Straße folgen muss. Der Vollständigkeit halber müssen wir hier allerdings erwähnen, dass die Lupine Piko nicht StVZO-konform ist.
Wer mehr Komfort für die Programmierung möchte, greift auf die hauseigene App zurück. Mit dieser lassen sich – einmal eingerichtet – sämtliche Einstellungen einfach ändern. Zudem können hier auch die einzelnen Helligkeitsstufen komplett individuell angepasst werden. Leider zeigt die App die Helligkeitswerte aber nur in Watt an, nicht in Lumen. Letzteres würde für eine bessere Vorstellung der zu erwartenden Helligkeit sorgen. Interessant ist auch die Bedienung per Fernbedinung am Lenker. Diese ist per Gummiriemen in Sekundenschnelle mit der Lampe verbunden und ermöglicht so ein komfortables Durchschalten der verschiedenen Helligkeitsstufen. Zusammenfassend werden sich viele Nutzer über die Features und Funktionen freuen – für Freunde der Einfachheit kann die Helmlampe aber zu technisch wirken.
Akku & Laufzeit
Schnell geht das Laden des 3500 mAh Akkus: In gerade mal 1:50 h ist er wieder voll! Das mitlieferte Ladegerät mit hauseigenem Anschluss verrichtet also gute Arbeit. Die Leuchtdauer der Piko hängt ganz von den programmierten Leuchtstufen ab. Für unseren Test haben wir das vierstufige Programm mit 2100 lm, 1100 lm 450 lm und 55 lm gewählt. Hier liegen die Laufzeiten entsprechend bei 1:15 h, 2:30 h, 8 h und 80 h. Das sind sehr gute Werte für die Lichtstärke der Helmlampe – Lupine nutzt die Akkuladung effizient aus.
Gewicht & Traileinsatz
Das gesamte System der Lupine Piko bringt knapp unter 200 g auf die Waage und ist sehr flach auf dem Helm angebracht. Auf unseren Testfahrten war es zwar wahrnehmbar, hat uns aber in keinem Moment gestört. Die maximale Helligkeit von 2100 lm zeigt sich auch in schnelleren Trailabfahrten jenseits der 25 km/h als ausreichend – auch hier haben wir uns wohl gefühlt. In Puncto Bedienung war der Taster auf der Lampe mit etwas dickeren Winterhandschuhen nicht immer optimal erfühlbar. Dafür ist die Bedienung per Bluethooth-Fernbedienung sehr komfortabel und einfach. Durch ihre Kompaktheit passt sie problemlos zwischen Griff und Klemmung der Schalt- und Bremshebel. Wünschenswert wäre hier ein Layout mit zwei Tastern, um schneller zwischen den einzelnen Leuchtstufen rauf und runter schalten zu können.
Das Lichtfeld der Lupine Piko
Das Lichtfeld der Piko hat uns auf Trailabfahrten besonders zugesagt. Die Fokussierung der Helligkeit auf ein Zentrum ist gut gewählt und sorgt für etwas mehr Kontrast auf dem Trail. Dagegen steht etwas der Uphill auf Forstpisten und Feldwegen: Hier stellt sich bei niedrigen Leuchtstufen eher ein Tunnelblick ein. Auf unseren Testfahrten hat uns wie erwähnt die vierstufige Programmierung gut gefallen: 2100 lm für die Abfahrt sind gesetzt, die 1100 lm fanden wir angenehm für Uphillflow auf Trails. 450 lm eigenen sich gut zum gemütlichen Dahinrollen auf Forst- und Feldwegen, während sich im Uphill mit 55 lm der Akkustand schonen lässt. Auf Dauer strengt das wenige Licht aber die Augen zu sehr an. Zusätzlich besitzt die Piko eine diffuse LED, die auch als Leuchtstufe programmiert werden kann. Diese dient beispielsweise als Leselicht.
Der direkte Vergleich zwischen voller und minimaler Leistung bringt die Kameratechnik an ihre Grenzen: Der Helligkeitsunterschied ist so groß, dass die Kamera die geringste Helligkeitsstufe sehr dunkel darstellt. Die 55 lm dieser Stufe sind gerade noch akzeptabel, um sie mal für einen gemütlichen Uphill einzusetzen und dabei Akkuladung zu sparen.
Die Leuchtstufen im direkten Vergleich
Lupine im Web
www.instagram.com/lupinelights
www.facebook.com/lupine.lights
Fair Ride Siegel für Lupine
Lobend wollen wir an dieser Stelle noch einmal die Ersatzteilversorgung und den Reparaturservice erwähnen: Lupine bietet hier über Jahre hinweg die Möglichkeit, den Produkten ein längeres Leben zu schenken. Teilweise gibt es sogar die Möglichkeit, Lampen mit neueren LED-Modulen aufzuwerten. Daher sind Lupine-Lampen keine schnelllebigen Wegwerfprodukte, sondern können ihrem Besitzer auch über viele Jahre hinweg treuen Dienst leisten. Auch in der Firmenpolitik achtet Lupine auf Nachhaltigkeit, beispielsweise mit eigener Stromgewinnung. Das finden wir gut – deshalb erhält Lupine unser Fair Ride Siegel für ressourcenschonende Ersatzteilversorgung und Reparaturservice.