Test / MTB: Leeze hat sich schon unter den Rennradlern mit hochwertigen Laufrädern zum fairen Preis einen Namen gemacht. Da bietet es sich natürlich auch in den MTB-Bereich vorzudringen. Wir konnten uns einen Eindruck von den Mountainbike Alu-Laufrädern Leeze AH 25 MTB WSTO verschaffen.
Mit einer Felgenbreite von 25 mm und einem sehr leichten Gesamtgewicht mit 1390 g richtet sich der Laufradsatz klar an die Cross-County/Marathon Fraktion und auch noch an die ambitionierten Tourenfahrer. Die Felge hat eine Höhe von 20 mm und ist hookless konstruiert. Das Felgenhorn ist hierbei hakenlos und baut gerade auf. Dadurch sitzt der Reifen stabiler auf der Felge und man kann niedrigere Luftdrücke fahren, außerdem wird die Montage der Reifen erleichtert. Serienmäßig kommen die Felgen mit Tubeless-Felgenband, was den Tubelesseinsatz sehr einfach macht. Der neue MTB-Laufradsatz wurde nach dem WSTO-Prinzip Entwickelt: Weight, Stiffness, Tire Fit Optimized. Kurz gesagt: Das Laufrad soll leicht und steif sein und dabei den Reifen sicher auf der Felge halten.
Die Naben am Leeze Laufradsatz kommen von Newmen und sind als Non-Boost und Boost Variante erhältlich. Wem die serienmäßigen Lager nicht gut genug sind, der kann sich auch noch das Ceramicspeed Update für 449 € Aufpreis gönnen. Außerdem sind die Naben mit einer Aufnahme für 6-Loch-Bremsscheiben ausgestattet. Der Freilauf an der Hinterrad-Nabe ist ein sogenanntes Ratchet-System. Hier greifen zwei Zahnscheiben ineinander und leiten die Kräfte von der Kassette ins Laufrad über. Das Ratchet-System verringert zudem den Verschleiß. Mittlerweile gibt es doch einige Freilaufstandards. Umso schöner, dass Leeze den AH25 MTB WSTO Laufradsatz mit Shimano 10-/11-Fach, Sram XD und sogar schon als Shimano Micro Spline für 12-fach Kassetten anbietet. Letzterer kostet faire 39 Euro Aufpreis. Nabe und Felgen werden am Vorder- und am Hinterrad mit 28 Sapim Cx-Ray Messerspeichen (3-fach gekreuzt) verbunden. Der Laufradsatz wird in Deutschland maschinell eingespeicht. Das komplette Laufrad macht so einen sehr guten Eindruck.
Natürlich waren wir gespannt, wie sich das Laufrad am Bike macht. Zunächst mussten Reifen, Bremsscheiben und Kassette montiert werden. Dies klappte alles problemlos und wir haben die Reifen direkt Tubeless mit mitgelieferten Ventilen und Milch montiert. Auf den ersten Metern machte sich direkt das Gewichtsupgrade bemerkbar. Zum vorherigen Laufrad wurden ca. 600 g eingespart. An rotierender Masse ist das schon einiges und das Rad fuhr sich deutlich spritziger. Auch in Sachen Steifigkeit konnten wir im XC-/Toureneinsatz keine Schwächen feststellen. Natürlich macht sich hier und dort etwas Flex im Laufrad bemerkbar, das ist in vielen Situationen jedoch keinesfalls negativ und die Leeze Laufräder waren weit davon entfernt, sich etwa schwammig anzufühlen.
Um die Grenzen des Laufradsatzes auszuloten, haben wir es zum Testabschluss auf die Spitze getrieben: So mussten die Laufräder nicht nur mit 2,6″ breiten Reifen klarkommen, sondern wurden überdies auch noch an einem E-MTB montiert. So ausgestattet ging es auf den Trail – ohne angezogene Handbremse. Die breiten Reifen sind auf den 25mm Felgen natürlich nicht optimal und das etwas undefinierte Gefühl in Kurven ist keinesfalls den Laufrädern anzulasten; für uns war jedoch die Erkenntnis wichtig, dass die Reifen auch bei solchen Extrembedingungen problemlos und sicher auf den Felgen saßen – kein Burping oder gar Reifenabwürfe. Auch ansonsten schlugen sich die Laufräder überraschend gut: Auch der eine oder andere Durchschlag konnte den Felgen nichts anhaben und wir konnten keinerlei Dellen erkennen. Auch der Rundlauf war nach dem Testzeitraum nur minimal schlechter geworden. Insgesamt ein grandioses Ergebnis für ein solch leichtes Laufrad. Übrigens: Leeze selbst gibt die Laufräder bis zu einem Fahrergewicht von 110kg frei.