Produktnews: Zum 50. Geburtstag seines Unternehmens stellt Tom Ritchey das Gravel-Rahmenset Outback in einer neuen Farbe vor. Damit ist der stählerne Alleskönner wohlmöglich schönes als je zuvor – dabei nach wie vor kompromisslos klassisch–modern, komfortabel und vielseitig.
Komponenten mit dem Ritchey-Logo sind wohlbekannt – die Stahlrahmen des Unternehmens jedoch weniger. Schade eigentlich, denn mit seinen Rennmaschinen, Mountainbikes und Querfeldeinrädern beweist Tom Ritchey immer wieder, dass das Material seiner Wahl nach wie vor konkurrenzfähig ist und gegenüber Aluminium und Carbon viele Vorzüge hat. Der Kalifornier begann schon als Teenager Anfang der 1970er mit dem Rahmenbau, vor einem halben Jahrhundert also. Anlass genug, das in der aktuellen Form seit 2020 gefertigte Gravel-Modell Outback in einer wunderschönen limitierten Farbvariante namens „Half Moon Blue“ anzubieten.
Ausgewogen und sehr komfortabel
Velomotion hat das Outback bereits ausführlich vorgestellt, zur Erinnerung hier aber noch einmal die wichtigsten Infos: Der schlanke Rahmen wird aus dreifach endverstärkten Rohren gefertigt, die fein säuberlich WIG-geschweißt sind; dazu gibt es eine Carbongabel, und auch ein Steuersatz wird gleich mitgeliefert. Rahmen und Gabel sorgen für hohen Fahrkomfort; mit langem Radstand und nicht allzu flacher Lenkwinkel ergeben eine gute Mischung aus Laufruhe und Handlichkeit. Mit rund 2.200 Gramm ist der Rahmen zwar etwa ein Kilo schwerer als ein Carbon-Modell, mit einigermaßen leichten Komponenten lässt sich jedoch problemlos ein Komplettrad um 9,5 Kilo aufbauen. Und zwar eines, das extrem robust ist und wirklich sämtliche Einsatzbereiche bis hin zum Extrem-Bikepacking freudig mitmacht. Zu diesem Zweck kann das Outback mit Trägersystemen an Rahmen und Gabel, Schutzblechen und drei Flaschenhaltern ausgestattet werden; nur die Gravel-typische Oberrohrtasche geht nicht. In Sachen Zug- und Leitungsführung ist Tom Ritchey nämlich Traditionalist; alles wird außen verlegt, wobei der Schaltzug wie bei alten Crossrädern frei auf dem Oberrohr geführt wird. Was optisch heute ungewohnt ist, hat bezüglich Montage und Wartung natürlich große Vorteile.
Traditionelle Zugführung und moderne Montagestandards
Klar, dass der Rahmen über ein klassisches BSA-Tretlager verfügt (zu dem viele Anbieter nach ihrer PressFit-Phase wieder zurückfinden); ebenso klar, dass Ritchey dort modern ist, wo’s drauf ankommt: Steckachsen sind Ehrensache, und Rahmen wie Gabel sind auf Flatmount-Bremssättel ausgelegt. Mit 48 mm bei 28 Zoll und 2“ bei 650B ist die Reifenfreiheit üppig, was das Outback durchaus Trail-Tauglich macht; die Sitzgeometrie ist dabei ausgewogen-sportlich mit nicht allzu langem Steuerrohr.
Funktionell ist der Stahl-Graveller damit auch in der neuen Farbe absolut top – das Ergebnis eines halben Jahrhunderts Erfahrung. Und gerade für den Gelände-Renner, könnte man argumentieren, ist Stahl das perfekte Rahmenwerkstoff. Wer wie Tom Ritchey dieser Ansicht ist, könnte mit dem Outback glücklich werden – ob beim sportlichen Einsatz, auf der Radreise oder im Alltag und beim Pendeln.
Erhältlich ist das Jubiläumsmodell voraussichtlich ab März – aber bitte die Augen offenhalten, denn das neue Outback könnte schnell vergriffen sein. Dafür dürfte auch der Preis sorgen, der bei recht moderaten 1.685 Euro liegt. Wer’s sparsam angeht, kann damit für rund 3.000 Euro ein wertig ausgestattetes Komplettrad realisieren.