Die nass-kalte Jahreszeit hat begonnen! Die nächsten Monate stellen nicht nur enorme Herausforderungen an uns Radfahrer, sondern auch an das Material und die Bekleidung. Letztere soll uns zuverlässig vor Kälte, Regen und Schnee schützen – und uns somit gesund durch den Winter bringen. Damit die Radbekleidung auf Dauer dieser Aufgabe gewachsen ist, müssen bei der Pflege und Reinigung einige wichtige Punkte beachtet werden.
Waschen der Radbekleidung in der Waschmaschine
Wann das jeweilige Bekleidungsstück gewaschen werden sollte, lässt sich relativ einfach mit dem dreischichtigen Zwiebelschalenprinzip entschlüsseln. Die äußere Schicht ist den Witterungseinflüssen direkt ausgesetzt und verfügt daher über wind- und wasserabweisende Eigenschaften. Grob haftender Dreck kann abgeklopft oder bei Bedarf mit einer weichen Bürste entfernt werden. Der Gang in die Waschmaschine sollte so wenig wie möglich, aber so oft wie nötig geschehen. Jeder Waschvorgang reduziert die Wirksamkeit der Imprägnierung.
Die mittlere Schicht sollte regelmäßiger, natürlich in Abhängigkeit vom Verschmutzungsgrad, gewaschen werden. Baselayer und Unterwäsche kommen im Normalfall zwar nicht mit Schlamm oder Dreck in Verbindung, hier setzen allerdings Schweiß, Körperfette und Kosmetika dem Material zu. Wäsche, die viel Schweiß aufnimmt, muss daher nach jeder intensiven Nutzung gewaschen werden. Eine Ausnahme bildet hierbei die Merinowolle, bei der auch mal ausgiebiges Lüften ausreicht.
Grundsätzliches zum Waschen in der Waschmaschine
Um die Funktionsfähigkeit der Bekleidungsstücke zu erhalten, darf auf keinen Fall Weichspüler verwendet werden! Die Tenside des Weichspülers beeinträchtigen den Feuchtigkeitstransport, die Funktion wird somit stark beeinträchtigt. Sollte die Funktionsbekleidung dennoch aus Versehen mit Weichspüler gewaschen geworden sein, besteht kein Grund zur Sorge. Nach einigen Wäschen (dann ohne Weichspüler!) ist die anfängliche Funktion wieder gegeben. Als Waschmittel bieten sich natürlich Spezialwaschmittel für Funktionstextilien an, aber auch weichspülerfreie Flüssigwaschmittel eignen sich gut.
Pulverwaschmittel sollten hingegen nicht verwendet werden, da sich diese bei niedrigen Waschtemperaturen nur schwer auflösen. Natürlich sollte vor dem Waschen unbedingt das Hinweisetikett des Bekleidungsstücks – auch bezüglich der Waschtemperatur – beachtet werden. Ein Problem beim Waschen können immer wieder Klettverschlüsse verursachen. Um die Bekleidungsstücke beim Waschen zu schützen, sollten die Klettverschlüsse stets geschlossen werden. Das gleiche gilt für Reißverschlüsse. Für smartere Bekleidungsstücke wie Handschuhe bietet sich ein kleiner Wäschesack an.
Schleudern und Trocknen
Beim Einstellen der Waschmaschine ist auch der Punkt Schleudern zu beachten. Um die Funktionsfasern nicht zu schädigen, sollte – wenn überhaupt – nur mit sehr niedrigen Umdrehungszahlen geschleudert werden. Noch dramatischer wird es bei Bekleidung mit Membrantechnologie wie beispielsweise Softshelljacken. Diese sollten auf gar keinen Fall geschleudert werden. Manche moderne Waschmaschinen besitzen ein besonderes Programm für Funktions/- oder Outdoorbekleidung. Hier lohnt ein Blick in die Bedienungsanleitung. Ob das Kleidungsstück in den Trockner darf, klärt schnell der Blick auf das Hinweisetikett.
Der Trockner ist vor allem beim Reaktivieren der Imprägnierung der dritten Lage gefragt. Nach mehreren Waschvorgängen muss die Imprägnierung wieder aufgefrischt werden. Als grobe Faustregel gelten hier drei bis fünf Maschinenwäschen. Hierfür das frisch gewaschene, noch leicht feuchte Bekleidungsstück mit einem speziellen Imprägnierungsmittel einsprühen und für dreißig Minuten in den Trockner stecken.