TEST: Satte 3600 lm bringt die Lupine Wilma auf den Trail – sie hat mit 545 € aber auch ihren Preis. Wie sich die Helmlampe im Einsatz schlagen wird, erfährst du hier.
Test der Lupine Wilma – alle Infos & Daten zur Helmlampe im Überblick
Made in Germany –Lupine ist für qualitative Helmlampen aus Deutschland bekannt. Dementsprechend kommt die Lupine Wilma auch sauber und hochwertig verarbeitet ins Haus. Der Lampenkörper besteht aus Aluminium, die restlichen Komponenten aus Kunststoff. Vier LEDs mit speziell geformten Linsen bringen den Lichtstrom von 3600 lm auf den Trail. Das ist einiges, der Akku bleibt dennoch überraschend kompakt und das mit 1:45 h Laufzeit bei voller Leistung. Das gesamte System gestaltet sich sehr flexibel: Es können bis zu vier individuelle Leuchtstufen programmiert werden. Per App sind die Konfigurationsmöglichkeiten noch vielseitiger. Damit ist die Lupine Wilma die richtige Helmlampe für kompromisslose Bike-Enthusiasten, die sich viel Licht wünschen und über das nötige Kleingeld verfügen. Dafür kann die Wilma eine nachhaltige Investition für viele Jahre sein, denn Lupine hält über Jahre hinweg Ersatzteile bereit und bietet zudem einen Reparaturservice. Teilweise ist sogar der Austausch von LEDs gegen neue, leistungsstärkere Modelle möglich.
Datenblatt
Leuchtstärke | 3600 lm |
Leuchtmodi | 10 (3600 lm, 2700 lm, 2300 lm, 1800 lm, 1350 lm, 1000 lm, 750 lm, 450 lm, 225 lm, 45lm) |
Leuchtdauer | 1:45 h, 2 h, 2:30 h, 3:20 h, 4:45 h, 6:45 h, 9:30 h, 16 h, 31 h, 150 h |
Ladezeit | 3:40 h |
Ladesteckeranschluss | Ladegerät 1,9 A |
Montagemöglichkeiten & Adapter | Helm |
Leistung Akku | 6900 mAh |
Ersatzakku | 149,00 € |
Fernbedienung | Ja |
Gewicht Lampe & Halterung | 140 g |
Gewicht Akku & Halterung | 248 g |
Kabellänge Lampe | 24 cm |
Kabellänge Akku | 13 cm |
Kabellänge Verlängerung | 120 cm |
StVZO Zulassung | Nein |
Farbtemperatur | 6000 K |
Preis | 545,00 € |
Lieferumfang
Die Lupine Wilma kommt ordentlich verpackt in einer schwarzen Verpackung aus Pappe mit folgenden Lieferumfang:
- Lupine Wilma Helmlampe
- Akku 6900 mAh
- Verlängerungskabel
- Bluetooth Fernbedienung
- Ladegerät 1,9 A
- Inbus und Torx zur Neigunsverstellung und Batterietausch der Fernbedienung
- Bänder zur Befestigung des Akkus
- Bedienungsanleitung
Zubehör & Erweiterung
Lupines Helmlampen-System ist extrem umfangreich. Deshalb stellen wir hier nur einen Teil des Zubehörs exemplarisch vor. So kostet beispielsweise eine zusätzliche Helmhalterung für das Frontklick-System 10 €. Ein passender Adapter fürs GoPro-System ist für 15 € erhältlich und verschiedene Stirnbänder gibt es ab 36 €. Alternativ zum enthaltenen Ladegerät gibt es einen praktischen USB-Adapter für 23 €. Einen Ersatzakku bietet Lupine für 149 € an. Außerdem sind sogar alternative Akkus mit verschiedener Kapazität erhältlich. Damit ist das System der Lupine Wilma äußerst vielseitig und eines der umfangreichsten überhaupt. Sämtliches Zubehör sowie diverse Ersatzteile lassen sich bequem über den hauseigenen Onlineshop von Lupine beziehen. Damit ist Lupine ein Musterbeispiel dafür, wie gute Ersatzteilversorgung und Versorgung mit Zubehör funktionieren kann.
Test: Die Lupine Wilma im Trail-Einsatz
Montage und Befestigung
Die Helmhalterung der Lupine Wilma erweist sich als einer der kompaktesten in unserem Testfeld. Auf Grund dessen kann sie problemlos auf dem Helm verbleiben, ohne störend zu sein. Die Helmhalterung verfügt über ein Gummipad auf deren Unterseite und wird mit einem Klettband am Helm befestigt. Das Aufstecken des Lampenkopfes blind über Kopf erfordert jedoch einiges an Übung und gestaltet sich mit Handschuhen noch schwieriger. Der Akku wandert mit beiliegendem Verlängerungskabel in den Rucksack, kann aber mittels beiliegenden Klettbändern auch am Fahrradrahmen oder am Helm befestigt werden. Letzteres macht aber aus unserer Sicht wegen des Gewichtes von fast 250 g wenig Sinn. Bei der Befestigung am Rahmen gestaltet sich eine sinnvolle Kabelführung schwierig.
Bedienung
Die Bedienung der Lupine Wilma gestaltet sich recht einfach und intuitiv: Über einen gut abgesetzten Taster mit Gummiabdeckung wechselt man zwischen den verschiedenen Helligkeitsstufen. Das funktioniert auch mit Handschuhen sehr gut. Außerdem kann die Bedienung auch über die Bluetooth-Fernbedienung vom Lenker aus erfolgen. Letztere findet aufgrund ihrer geringen Größe gut zwischen Bremse und Griff Platz und ist damit sehr gut erreichbar. Auch hier wird mittels Taster zwischen den Helligkeitsstufen durchgeschaltet. Die Fernbedienung wird mit einem Gummiriemen befestigt und ist daher sekundenschnell und rückstandslos entfernbar.
Die verschiedenen Helligkeitsstufen lassen sich übrigens sehr individuell gestalten: Über den Taster lassen sich bis zu vier unterschiedlich starke Leuchtmodi programmieren. Ohne Bedienungsanleitung ist man hier aber zumindest anfangs aufgeschmissen und auch der Prozess selbst erfordert ein paar Versuche, bis er reibungslos funktioniert. Deutlich komfortabler gestaltet sich die Programmierung über die hauseigene App. Einmal verbunden, kann man hier schnell und unkompliziert neue Einstellungen für die unterschiedlichen Leuchtstufen speichern.
Auf dem Akku selbst kann man sich per Taster jederzeit den Ladestand anzeigen lassen. Durch längeren Druck schalten sich alle blauen LEDs der Akkustandanzeige an. Als kleines Notlicht kann das hier und da praktisch sein. Die Wilma kommt also mit einer Fülle an Funktionen und Konfigurationsmöglichkeiten, über die sich viele Nutzer freuen werden. Wer es dagegen einfach mag, kann die Helmlampe als overengeneered empfinden.
Akku & Laufzeit
Eine enorme Akku-Kapazität von 6900 mAh wird mit beiliegendem Ladegerät in 3:40 h erreicht. Die damit erzielte Laufzeit der Lupine Wilma hängt ganz von den programmierten Leuchtstufen ab: Mit voller Leistung und 3600 lm beträgt sie 1:45 h. Mit der geringstmöglichen Leuchtstärke von 45 lm liegt die Laufzeit hingegen bei 150 h. Bereits mit halber Leistung, also 1800 lm erzielt man eine Leuchtdauer von 3:20 h. Lupine holt also einiges aus dem Akku heraus und die Laufzeiten reichen für selbst für ausgedehnte Touren, ohne große Kompromisse bei der Leuchtstärke machen zu müssen.
Gewicht & Traileinsatz
Der Lampenkopf ist mit seinen rund 140 g während der Fahrt kaum wahrnehmbar. Stören tut er keinesfalls und auch der Akku mit rund 250 g macht sich im Rucksack nicht wirklich bemerkbar. In dieser Hinsicht gestaltet sich die Wilma sehr unauffällig. Sehr auffällig ist hingegen die enorme Helligkeit, mit der unsere Testtrails erstrahlen. Selbst bei hohen Geschwindigkeiten nimmt man den Untergrund vergleichsweise gut wahr. So konnten wir mit der Wilma bedenkenlos ein kleines Roadgap und Kicker mit 6 – 7 m Airtime springen. Zu keiner Zeit wäre mehr Licht von Nöten gewesen. Auch die Bedienung und das Handling on Trail gestalten sich unauffällig und unkompliziert. Mit anderen Worten: Lupine liefert ein tolles Produkt ab.
Das Lichtfeld der Lupine Wilma
Besonders auf Trailabfahrten stellt sich das Lichtfeld als ziemlich gut heraus, für unseren Geschmack dürften die Linsen der Lupine Wilma speziell bei hohen Geschwindigkeiten minimal weiter streuen. Dies macht sich auch beim gemütlichen Kurbeln auf der Forstpiste bemerkbar: Hier entsteht bei schwachen Leuchtstufen ein Tunnelblick, eine weitere Streuung wäre hier angenehmer. Dennoch ist das jammern auf hohem Niveau, denn je stärker die Leuchtstufe, desto weniger der Effekt. Und die Akkukapazität der Wilma erlaubt dies bedenkenlos. Die 45 lm der niedrigsten Stufe haben sich für uns allerdings als zu dunkel erwiesen und strengen die Augen sehr an. Anders sieht dies bei der nächsthöheren Stufe mit 225 lm aus: Diese reicht für Uphills auf Forstwegen und schont die Akkuladung mit 31 h Laufzeit ordentlich. Unsere Programmierung der Leuchtstufen betrug auf den Testfahrten die meiste Zeit 3600 lm, 1400 lm und zwei niedrige Stufen mit 225 lm und 45 lm.
Der direkte Vergleich zwischen maximaler und minimaler Leistung bringt unsere Kameratechnik an ihre Grenzen: Der Helligkeitsunterschied ist so groß, dass die Kamera die geringste Helligkeitsstufe sehr dunkel darstellt. Die 45 lm dieser Stufe sind in Wirklichkeit heller, aber zum dauerhaften Einsatz auf dem Bike für unseren Geschmack zu dunkel.
Die Leuchtstufen im direkten Vergleich
Lupine im Web
www.instagram.com/lupinelights
www.facebook.com/lupine.lights
Fair Ride Siegel für Lupine
Lobend wollen wir an dieser Stelle noch einmal die Ersatzteilversorgung und den Reparaturservice erwähnen: Lupine bietet hier über Jahre hinweg die Möglichkeit, den Produkten ein längeres Leben zu schenken. Teilweise gibt es sogar die Möglichkeit, Lampen mit neueren LED-Modulen aufzuwerten. Daher sind Lupine-Lampen keine schnelllebigen Wegwerfprodukte, sondern können ihrem Besitzer auch über viele Jahre hinweg treuen Dienst leisten. Auch in der Firmenpolitik achtet Lupine auf Nachhaltigkeit, beispielsweise mit eigener Stromgewinnung. Das finden wir gut – deshalb erhält Lupine unser Fair Ride Siegel für ressourcenschonende Ersatzteilversorgung und Reparaturservice.