E-Bike Leasing Vergleich 2023: Branchen-Insider gehen davon aus, dass im Jahr 2023 über 50% aller neuen E-Bikes verleast werden. Gerade im preislich weiterhin überhitzten Markt ist der Weg über ein Dienstrad-Leasing eine gute Option, um sich ein hochwertiges E-Bike (oder reguläres Rad) leisten zu können. Wir haben neun wichtige Leasing-Anbieter unter die Lupe genommen und Leistungen und Preise verglichen.
Die Anschaffung eines neuen E-Bikes ist eine große Investition – da wollen wir gar nichts beschönigen. Experten schätzen, dass in Deutschland 2022 durchschnittlich bereits rund 3.500 Euro für ein neues E-Bike bezahlt wurden. Hinzu kommt ein nicht zu unterschätzender Faktor: Sehr häufig werden gleich zwei Bikes angeschafft – schließlich will man nicht allein auf Tour gehen, sondern gemeinsam mit dem Partner schöne und erlebnisreiche Stunden verbringen.
Für viele Menschen ist deshalb das Leasing eines E-Bikes (oder eines klassischen Fahrrades) eine willkommene Alternative. Das sogenannte Dienstrad-Leasing funktioniert ähnlich, wie man es vom Auto kennt: Ein kleiner Teil des Gehalts wird gegen ein vom Arbeitgeber überlassenes E-Bike getauscht. Da die Leasingrate vom Bruttogehalt abgezogen wird, ist die tatsächliche Nettobelastung deutlich geringer; außerdem ist ein Fahrrad oder E-Bike für die private Nutzung steuerlich mit nur 0,25 % des Neupreises anzusetzen.
Inzwischen gibt es zahlreiche etablierte, aber auch viele neue Anbieter, und das Angebot wird für Interessierte zunehmend unübersichtlich. Wie schon für die Saison 2022 haben wir uns auch für 2023 intensiv mit dem Thema E-Bike-Leasing auseinandergesetzt und die Leistungen der neun am weitesten verbreiteten Anbieter verglichen.
Auf dem Markt finden sich einige neuere Firmen, die teilweise äußerst preisaggressiv versuchen, sich Marktanteile zu sichern. Kein Wunder, denn das E-Bike-Leasing hat sich zu einem enorm wichtigen und großen Geschäftsbereich entwickelt, und viele wollen etwas vom Kuchen abhaben. Branchen-Insider gehen davon aus, dass 2023 deutlich mehr als die Hälfte aller neuen E-Bikes verleast werden. Angenommen, dass dies insbesondere für die hochpreisigen Modelle gilt, wären das rund eine Million Bikes zu durchschnittlich 4.000 Euro – also rund vier Milliarden Euro Umsatz!
Ganz neue Anbieter und deren (Lock-)Angebote sind mit Vorsicht zu genießen. Ein Leasing-Vertrag wird über drei Jahre geschlossen, und wenn der Nutzer das Bike am Ende der Laufzeit übernehmen will, sollte das Leasing-Unternehmen dann auch noch wirtschaftlich bestehen – etwa um die Differenzbesteuerung zwischen Ablösebetrag und fiskalischem Restwert nachweislich übernehmen zu können (mehr dazu weiter unten).
Was ist E-Bike-Leasing?
Im Prinzip ist E-Bike-Leasing nichts anderes als die Überlassung eines E-Bikes über einen bestimmten Zeitraum – bei allen gängigen Anbietern für drei Jahre. Dabei wird der Kunde nicht zum Eigentümer des Fahrrades, bezahlt aber eine monatliche Rate dafür, das Bike nutzen zu können.
Zu empfehlen ist dieses Prozedere, da die monatlichen Leasingraten in der Regel niedriger sind als Kreditraten. Allerdings sollte dabei bedacht werden, dass einem das Rad am Ende der Laufzeit nicht gehört. Jedoch besteht nach Ablauf des Leasingvertrages die Möglichkeit, das Bike zu einem Restwert zu kaufen. Für diese Option besteht eine Art stillschweigende Übereinkunft – will der Leasingnehmer das Rad nach den drei Jahren übernehmen, wird ihm dies ermöglicht. Die Leasinggesellschaften haben wenig Interesse daran, die E-Bikes zurückzuerhalten. Allerdings dürfen sie dem „Kunden“ im Voraus keine rechtsverbindliche Zusage für diese Übernahme geben, da dies dem steuerlichen Sondermodell des Leasings widersprechen würde.
Die Vorteile des Leasings
- Die hohe finanzielle Belastung beim Kauf verteilt sich auf 36 Monatsraten
- Durch den Steuervorteil über das Bruttogehalt sinkt der tatsächliche finanzielle Aufwand erheblich
- Ein E-Bike kann in der Regel zum Ende der Leasingdauer zu einem sehr attraktiven Preis übernommen werden (zwischen 15 und 18 % des Neupreises)
- Leasingverträge beinhalten ein sehr attraktives Servicepaket, das garantiert, dass ein E-Bike während der dreijährigen Nutzungsdauer immer top in Schuss ist
- Ebenso inkludiert ist ein Versicherungspaket, das nicht nur bei Diebstahl greift, sondern etwa auch bei Vandalismus oder einem gestohlenen Akku
- Fest angebautes Zubehör wie Beleuchtung, ein Schloss, ein Kindersitz usw. kann ins Leasing integriert werden
Was passiert am Ende der Laufzeit?
Für die Übernahme durch den Nutzer nach dem Leasing wird ein Restwert angesetzt, der je nach Anbieter zwischen 15 und 18 Prozent des ursprünglichen Brutto-Anschaffungswertes liegt. Ein überaus lukratives Angebot also. Zu achten ist hierbei allerdings auf ein steuerlich sehr wichtiges Detail: Die Finanzbehörden setzen für ein E-Bike nach drei Jahren Leasingdauer einen wesentlich höheren Restwert an, der bei 40 Prozent liegt. Die Differenz zwischen diesem Wert und dem tatsächlich bezahlten Restwert muss durch den Käufer als geldwerter Vorteil versteuert werden. Doch zum Glück springen hier die Leasinganbieter in die Bresche, und zwar alle nach dem gleichen Prinzip: Sie übernehmen diese Steuerlast und wickeln die Steuerschuld direkt mit den Finanzbehörden ab, so dass für den Käufer weder Kosten noch bürokratischer Aufwand entstehen – der Käufer erhält vom Leasinganbieter eine schriftliche Bescheinigung (per E-Mail), dass die Steuerdifferenz bereits beglichen wurde.
Eine interessante Beobachtung ist, dass noch vor einem Jahr einzelne Leasinganbieter mit Übernahme-Angeboten zu zehn Prozent des ursprünglichen Verkaufspreises warben. Inzwischen ist diese Schwelle auf 15 Prozent gestiegen – hier war die Hürde der Differenzbesteuerung in Kombination mit einem sehr niedrigen Verkaufspreis wohl doch zu hoch.
Muss ein Leasingvertrag aufgrund unvorhergesehener Gründe wie einer Kündigung des Arbeitsverhältnisses oder gar Tod beendet werden, garantieren inzwischen alle Leasing-Anbieter eine Arbeitgeber-Schutzabsicherung, die einem Sonderkündigungsrecht und der Rücknahme des Fahrzeugs entspricht. Hier gibt es allerdings unterschiedliche Karenzzeiten: Bei Eurorad oder Bikeleasing-Service etwa greift diese Absicherung ab dem ersten Tag, bei anderen erst nach sechs Monaten Vertragslaufzeit.
Eine Besonderheit ist die Elternzeit. Falls ein Leasingnehmer in Elternzeit gehen möchte, unterscheiden sich die Leistungen der Leasinganbieter, und wir empfehlen, auf diesen Punkt zu achten, falls absehbar ein Kinderwunsch besteht. Bei manchem Anbieter greift die Absicherung beispielsweise erst ab dem siebten Monat der Elternzeit oder nur für maximal zwei Monate. Eurorad ist einer der Anbieter, der die Nutzung des Bikes auch während der kompletten Elternzeit (maximal zwölf Monate) ermöglichen – bei Übernahme der gesamten Leasingraten.
Wie haben wir verglichen?
Für unseren Vergleich haben wir allen Anbietern einen einheitlichen Fragebogen zukommen lassen. Wir haben die Leasing- und Serviceraten für jeweils ein Bike zu 4.000 und zu 6.000 Euro Verkaufspreis angefragt. Ebenso abgefragt wurden die Versicherungs- und Serviceleistungen sowie Hintergrundinformationen wie der Leasingfaktor oder ob vom Fachhändler Provisionen verlangt werden. Die Angaben der Anbieter haben wir geprüft und mit dem Leasingrechner verglichen, den alle Anbieter auf ihrer Website anbieten.
Leasinganbieter, deren Zahlen für uns nicht nachvollziehbar waren, die von den Angaben auf der eigenen Website abwichen oder die erst seit sehr kurzer Zeit auf dem Markt sind, haben wir in diesem Vergleich (noch) nicht berücksichtigt. Diese werden wir entweder zu einem späteren Zeitpunkt ergänzen oder in den Vergleich für 2024 aufnehmen.
Eine Sonderrolle nimmt der Anbieter Rad im Dienst ein, der sich auf Mitarbeiter des Öffentlichen Dienstes spezialisiert hat. Angestellte im Öffentlichen Dienst finden möglicherweise in diesem Anbieter einen Partner, der mit Behördendeutsch besser zurechtkommt: www.radimdienst.de Rad im Dienst hat diese Rolle aber keinesfalls exklusiv; auch alle anderen Anbieter in unserem Vergleich können von Angestellten im Öffentlichen Dienst genutzt werden.
Fahrrad- und E-Bike-Leasing-Vergleich 2023: Worauf kommt es an?
Wir haben die Angebote von neun wichtigen Leasinganbietern im Fahrrad-Fachhandel verglichen und dabei sowohl die Kosten als auch deren Leistungen betrachtet. Die Anbieter im Vergleich sind: Bikeleasing Service, BusinessBike, Deutsche Dienstrad, Eurorad, Eleasa, JobRad, Kazenmaier, Lease a Bike und Mein Dienstrad. Dabei ist grundsätzlich kein Leasinganbieter an eine bestimmte Fahrradmarke gebunden und auch nicht ans E-Bike an sich; es können beispielsweise auch klassische Trekkingräder ohne E-Antrieb geleast werden. Der Mindestpreis für ein Leasingbike liegt bei Eurorad bei 357 Euro und geht hinauf bis zu 749 Euro bei Jobrad. Nach oben hin erreichen die Grenzen neue Höchstwerte, die den astronomischen Preisen geschuldet sind, die inzwischen für Spitzen-E-Bikes aufgerufen werden. Eurorad und Lease a Bike setzen die Obergrenze erst bei einem Anschaffungswert von 20.000 Euro. Obergrenzen von 10.000 Euro wie bei Eleasa muten da schon fast spartanisch an.
Zu beachten ist allerdings, dass mancher Arbeitgeber individuelle Höchstgrenzen setzt. So kann es sein, dass diese beispielsweise bei 4.999 Euro gezogen wird. Damit soll vermieden werden, dass Fahrräder in einem Preisbereich angeschafft werden, der in einem Missverhältnis zur tatsächlichen Gehaltsklasse eines Angestellten steht.
Wir haben in unserem Vergleich die Angebote der Anbieter durchgerechnet – jeweils für ein E-Bike für 4.000 Euro und 6.000 Euro Neupreis. Damit liegen wir um 30 Prozent über den Preisen unseres Vergleichs von 2022, haben uns aber bewusst so entschieden, da dies eher den tatsächlichen Marktverhältnissen entspricht.
Die monatlichen Kosten setzen sich immer aus der Leasingrate, der Versicherungsrate und einem Servicebeitrag zusammen; dieser ist je nach Paket variabel. In unserem Vergleich haben wir jeweils mit dem bestmöglichen Servicepaket gerechnet, da es in der Praxis bei allen Anbietern auch am häufigsten gebucht wird und nach unserer Erfahrung am meisten Sinn macht und empfehlenswert ist.
E-Bike Leasing 2023: Monatliche Kosten
Zudem haben wir in unserem Vergleich den Gesamtpreis über den Leasingzeitraum sowie den Übernahmepreis des Bikes am Ende der Laufzeit angeführt, was summiert zu den Gesamtkosten für Nutzung und anschließenden Kauf führt.
E-Bike Leasing 2023: Gesamtkosten mit und ohne Übernahme (Kaufpreis 4.000 Euro)
E-Bike Leasing 2023: Gesamtkosten mit und ohne Übernahme (Kaufpreis 6.000 Euro)
Nicht berücksichtigt haben wir bei unserem Vergleich die individuellen Voraussetzungen des Leasingnehmers. Auf die tatsächliche Nettobelastung wirken sich zahlreiche Faktoren aus, so dass sich für nahezu jeden Arbeitnehmer ein anderes Ergebnis ergäbe: Steuerklasse, Bundesland, Kinderfreibeträge, Kirchenzugehörigkeit usw. Wir vergleichen deshalb die Anbieter nach den tatsächlichen Raten, die auf das Bruttogehalt angerechnet werden. Dies ist bei den nackten Zahlen unbedingt zu beachten. Die tatsächliche Nettobelastung für Arbeitnehmer liegt deutlich darunter – aber eben bei jedermann individuell anders.
Wir führen diesen Vergleich der E-Bike-Leasinganbieter inzwischen zum dritten Mal durch. Dabei ist festzustellen, dass sich die Service- und Versicherungsleistungen der führenden Anbieter durchaus annähern. Klar – wenn ein Anbieter mit einer guten Serviceleistung vorangeht, wollen die anderen diesem guten Beispiel folgen. Am Ende profitieren die Arbeit- und Leasingnehmer von immer besseren Leistungen. Insgesamt kann man sagen, dass das Leasing eines E-Bikes von Jahr zu Jahr attraktiver geworden ist.
Mobilitätsgarantie
Alle Leasing-Anbieter bieten eine sogenannte Mobilitätsgarantie. Diese soll – wie der Name schon sagt, garantieren, auch im Falle eines Defektes oder Diebstahls mobil zu bleiben oder für eventuell anfallende Folgekosten, wie eine Übernachtung, aufzukommen. Diese Leistungen variieren je nach Leasing-Partner erheblich. Im Folgenden geben wir einen Überblick über die Leistungen der jeweiligen Anbieter. Ob, wie schnell und wie unbürokratisch die jeweiligen Leistungen im Schadensfall tatsächlich erbracht werden, können wir nicht testen – als Orientierung zur Einschätzung der Leistungen eines Anbieters sind sie aber sehr gut geeignet.
- Transport von fahruntüchtigen E-Bikes bis zur nächsten Werkstatt, zum Zielort oder nach Hause bis max. 150 €; bei selbstorganisiertem Transport max. 50 €;
- Ersatzfahrrad für maximal 14 Tage bis zu einem Tagessatz von 25 Euro
- Europaweiter Schutz
- 24-Stunden-Hotline
- Pick-up Service inkl. Begleitperson
- Pannenhilfe
- Abschleppdienst
- Ersatzfahrrad
- Transport von fahruntüchtigen E-Bikes bis zur nächsten Werkstatt, zum Zielort oder nach Hause bis max. 150 €; bei selbstorganisiertem Transport max. 50 €
- Weiter- und Rückfahrt
- Fahrrad-Rücktransport
- 24-Stunden-Notfallservice
- Deutschlandweite und über die EU hinausgehende mobile Pannenhilfe
- Abschleppen nach Panne oder Unfall
- Rückfahrt oder Weiterfahrt
- Ersatzfahrrad
- Übernahme von Übernachtungskosten
- Dienstrad-Rücktransport
- Bergung
- Fahrrad-Verschrottung/Gepäcktransport
- Notfallbargeld
Für die Mobilitätsleistung steht ein 24/7-Service zur Verfügung.
- Kosten für den Rücktransport zum Ausgangsort bei Verlust der Betriebssicherheit bis zu 150€ p.a.
- Kosten für ein Leihrad für maximal 3 Tage. Maximal 15 € pro Tag, maximal 90€ jährlich
- Europaweiter Schutz
- 24-Stunden Service
- Abschleppen
- Weiter- oder Rückfahrt
- Übernachtungskosten
- Pannenhilfe
- Bergung
- Ersatzfahrrad
- Fahrrad-Rücktransport
- Notfall-Bargeld
- 24-Stunden-Notfallservice
- Deutschlandweite und über die EU hinausgehende mobile Pannenhilfe
- Abschleppen nach Panne oder Unfall
- Rückfahrt oder Weiterfahrt/Ersatzfahrrad
Weitere Zusatzleistungen ab 10 km Entfernung vom ständigen Wohnsitz u.a. mit:
- Kostenübernahme von bis zu 500 € für Weiter- oder Rückfahrt
- Übernahme von Übernachtungskosten von bis zu 80 € je Nacht
- Ersatzfahrrad für max. 25 € pro Tag/max. 14 Tage
- Fahrrad-Rücktransport
- Bergung
- Fahrrad-Verschrottung/Gepäcktransport
- Notfallbargeld
- 24/7 Hotline zur Werkstattvermittlung
- Pannenhilfe/Abschleppen und Organisation der Rückreise zum Ausgangspunkt
- Kosten für ein Leihrad oder Übernachtungskosten. Maximal drei Tage und/oder 150 € pro Schadenereignis
- keine Deckelung der Schadensereignisse pro Jahr
- 24/7 Hotline
- Pannenhilfe
- Abschleppdienst
- Bergung
- Ersatzfahrrad
- Weiter- und Rückfahrt
- Übernahme der Übernachtungskosten
- Fahrrad-Rücktransport
- Notfallbargeld
- Zweirad-Pickup-Service: Transport des defekten E-Bikes zur nächsten Werkstatt; nur innerhalb Deutschland und Österreich
- Rücktransport inkl. Fahrrad, auch für zweite Person
- Kosten für Leihrad bis 50 Euro
- Kosten für Übernachtung bis 100 Euro
Fazit E-Bike-Leasing-Vergleich 2023: Die Spitze rückt enger zusammen; bestes Gesamtpaket weiterhin bei Eurorad
Da die Unterschiede bei den monatlichen Leasingraten nur wenige Euro oder sogar Cent ausmachen, bewerten wir in der Gesamtheit den Gesamtpreis bei abschließender Übernahme des E-Bikes. Dieser ist für beide Preisklassen beim Anbieter Eurorad am geringsten. Gegenüber dem „teuersten“ Anbieter BusinessBike ergibt sich beim 4.000-Euro-Rad eine Differenz von satten 410 Euro.
Gegenüber Branchenführer Jobrad ergibt sich immerhin noch ein Bonus von gut 230 Euro. Bei den Serviceleistungen variiert das Angebot der Anbieter bei der Verschleißerstattung und dem Zeitpunkt, ab wann diese greift – hier lohnt der Blick ins Kleingedruckte. Bei der Deckelung der Serviceleistungen bieten nur vier Anbieter einen Service ohne Einschränkung an: Eurorad, Lease a Bike, Deutsche Dienstrad und Mein Dienstrad. Negativ fallen hier Jobrad und Kazenmaier auf, wo die Verschleißreparaturen auf 420 Euro für drei Jahre Laufzeit beschränkt sind. Bei Eleasa (714 Euro), BusinessBike (900 Euro) und Bikeleasing Service (714 Euro) liegen diese Grenzen zwar höher, aber dennoch trüben sie den Gesamteindruck ein wenig.
E-Bike Leasing Vergleich 2023: Übersicht Verschleißerstattung
Erstattung | Deckelung | Selbstbeteiligung | |
---|---|---|---|
Bikeleasing Service | ab dem 1. Tag | 238 € brutto (p.a.) bei Kaufpreis bis 5.000€ 297 € brutto (p.a.) bei Kaufpreis von 5.001€ bis 10.000€ 357 € brutto (p.a.) bei Kaufpreis von 10.001€ bis 15.000€ | Keine |
Businessbike | ab dem 1. Tag | 900 € Gesamtguthaben für Verschleißreparaturen | Keine |
Deutsche Dienstrad | ab dem 1. Tag | Keine | Keine |
Eleasa | ab dem 1. Tag | 714 € brutto | Keine |
Eurorad | ab dem 1. Tag | Keine | Keine |
Jobrad | ab dem 7. Monat | 420 € brutto (Verschleiße + Inspektionen) | Keine |
Kazenmaier | ab dem 1. Tag | 420 € brutto (Material + Arbeitskosten) | Keine |
Lease a Bike | ab dem 1. Tag | Keine | Keine |
meinDienstrad | spätestens ab dem 4. Monat | Keine | Keine |
Übrigens gibt es bei keinem Anbieter – bis auf einen – keine Bagatellschadensgrenze mehr. Das heißt: Auch bei vermeintlichen Kleinigkeiten muss man sich nicht scheuen, den empfehlenswerten Gang in die Fachwerkstatt anzutreten. Jobrad fällt leider aus dem Rahmen, da das Unternehmen an der Bagatellschadensgrenze von 60 Euro festhält. Unserer Meinung nach eventuell ein Sicherheitsmanko, da es manchen Biker davon abhalten wird, die Fachwerkstatt aufzusuchen, womit er ein vermeidbares Risiko eingeht. Dies sollte auch Arbeitgeber aufschrecken, die nach den Unfallverhütungsvorschriften (UVV) dafür Sorge tragen sollen, dass ihre Mitarbeiter stets auf perfekt servicierten Bikes unterwegs sind.
E-Bike Leasing Vergleich 2023: Kurzfassung Leistungen und Preise
Monatsrate | Gesamtpreis bei Kauf | Deckelung Verschleiß | ||
---|---|---|---|---|
Bikeleasing Service | 198,19 Euro | 8.042,40 Euro | 297 Euro | Leasingrechner |
BusinessBike | 201,40 Euro | 8.157,96 Euro | 900 Euro | Leasingrechner |
Deutsche Dienstrad | 190,51 Euro | 7614,66 Euro | Keine | Leasingrechner |
Eleasa | 198,69 Euro | 7959,45 Euro | 714 Euro | Leasingrechner |
Eurorad | 188,85 Euro | 7.605,32 Euro | keine | Leasingrechner |
JobRad | 196,56 Euro | 7983,72 Euro | 420 Euro | Leasingrechner |
Kazenmaier | 194,03 Euro | 7842,22 Euro | 420 Euro | Leasingrechner |
Lease a Bike | 192,72 Euro | 7845,48 Euro | keine | Leasingrechner |
meinDienstrad | 194,13 Euro | 7.744,98 Euro | keine | Leasingrechner |
Rechenbeispiele für Kaufpreis 6.000 Euro. Tatsächliche Beträge, die auf das Bruttogehalt angewendet werden. Die effektive Nettobelastung eines Arbeitnehmers liegt deutlich darunter und hängt von individuellen Faktoren wie Steuerklasse, Bundesland, Kinderfreibetrag, Kirchenzugehörigkeit usw. ab.
Der Fachhändler als vertrauenswürdiger Partner wird immer wichtiger
Unser Fahrrad- und E-Bike-Leasing-Vergleich zeigt einmal mehr, dass der Teufel im Detail steckt. Preislich sind die Unterschiede der Angebote recht gering; dennoch können am Ende der Vertragslaufzeit und bei Übernahme des Bikes einige Hundert Euro Differenz zusammenkommen. Die allermeisten Fachhändler sind heute Partner mehrerer Leasinganbieter. Hier ist einmal mehr wichtig, einem Händler vertrauen zu können. Er sollte das beste und passendste Angebot machen und nicht auf den Leasinganbieter zurückgreifen, der vielleicht am schnellsten und mit den wenigsten Klicks online abgewickelt werden kann. Das Beispiel Jobrad zeigt aber, dass dies allzu oft der Fall ist. Der größte Bikeleasing-Anbieter Deutschlands, der gefühlt bei jedem Fachhändler zu Hause ist und Rahmenvereinbarungen mit vielen der großen Arbeitgeber hat, bietet weder die besten Leistungen noch das finanziell attraktivste Angebot. Bei den Leistungen schneidet Eurorad insgesamt am besten ab. Der Anbieter und Partner der rund 1.000 ZEG-Fachhändler bietet die umfassendste Versicherung ohne Deckelungen oder Selbstbehalte sowie sehr gute Serviceleistungen.
Da auch Arbeitgeber im Blick haben müssen, welchen Leasingpartner sie für Ihre Angestellten ins Haus holen, lohnt sich für alle Entscheider ein genauer Blick.