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SpektrumTests

Spektrum: Angespielt: Le Tour de France 2015 – Der offizielle Radsport Manager 2015

13. Juli 2015 by Michael Faiß

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Test: Videospiele, die sich um das Thema Radsport drehen sind nach wie vor rar gesät. Es gibt jedoch einen Titel, der seit nunmehr über zehn Jahren Fast jedem Videospiel-affinen Radsportfan ein Begriff sein dürfte: Den Radsport-Manager bzw. Pro Cycling Manager. Wir haben die aktuelle Version mit dem Titel „Le Tour de France 2015 – Der offizielle Radsport Manager 2015“ angespielt.

Auf einen Blick – Le Tour de France 2015 – der offizielle Radsport Manager 2015

[tab:Übersicht]


pcmErscheinungsdatum: 18.06.2015

Hersteller: Cyanide Studio

Plattform: PC / Windows



Aktivierung per Steam

Herstellerseite

[tab:Systemvoraussetzungen]


[easytable th=“0″]

Betriebssystem, Windows XP SP3/Windows Vista SP1/Windows 7/Windows 8
Prozessor, AMD/Intel dual-core 3.0 ghz
Speicher RAM, 4096 mb
Grafikkarte, 1024 mb 100% DirectX 9 und shaders 3.0 kompatible
DVD-rom, 2-fach laufwerk
Freier Festplattenspeicher, 11 gb
Soundkarte, DirectX 9 kompatible

[/easytable]


[tab:END]

Vier Spielmodi – neuer Pro Cyclist Mode

Gleich im Startbildschirm kann man zwischen vier unterschiedlichen Spielmodi wählen. Drei davon sind aus den Vorgängerversionen bekannt: Der Karriere-Modus, der wohl den Hauptteil des Spiels ausmacht, das eher kurzweilige Einzelrennen und der bekannte Bahnmodus. Ganz neu seit diesem Jahr ist die Option Pro-Cyclist.

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  1. Karriere: Ihr schlüpft in die Rolle eines Teammanagers. Ihr kümmert euch um eure Fahrer, deren Training, Rennpläne, Teamtaktik, Sponsoren- und Ausrüsterverträge und des weiteren mehr.
  2. Pro Cyclist: Ihr erstellt euren eigenen Jungprofi und begleitet ihn auf dem Weg durch die Radsportwelt. Ihr kümmert euch um das individuelle Training, für welches Team ihr fahren wollt und setzt euch eure eigenen Ziele.
  3. Einzelrennen: Eine Kurzversion des Karriere-Modus. Ihr begleitet ein Team für ein Rennen eurer Wahl, legt Teamtaktik fest und kümmert euch um die Fahrer während des Rennens.
  4. Bahn: Kurzweiliger Modus, in dem ihr einen Bahnsportler durch verschiedene Bahndisziplinen begleitet.

Wir werden uns im Test auf den umfangreichen Karrieremodus und die neue Pro Cyclist Variante konzentrieren.

Karriere – El Dorado für Radsportfreaks, Überforderung für Neulinge

Viele werden den Karrieremodus bereits aus den Vorgängerversionen kennen. Die grundlegende Spielmechanik hat sich nicht verändert, doch im Detail haben die Entwickler um Cyanide einige Verbesserungen vorgenommen. Doch für all jene, die neu dabei sind sei der Inhalt nochmals kurz umrissen. Ihr sucht euch zu Beginn ein Team eurer Wahl aus, egal ob WorldTour, ProContinental, oder auch U23. Während die Teams zum überwiegenden Teil samt Trikots lizenziert sind, stößt man bei den Profis hier und dort auf einen Fantasienamen, der zufällig sehr an ein reales Vorbild erinnert…

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Habt ihr euch ein Team ausgesucht, seid ihr auch schon mitten drin. Sponsorenverträge wollen abgeschlossen und verwaltet, Ausrüster ausgesucht und Fahrer unter Vertrag oder entlassen genommen werden. Die Benutzeroberfläche ist optisch durchaus gelungen, doch dürfte sie gerade Neulinge anfangs mit den sehr vielen Daten und Infos etwas erschlagen. Zwar gibt das Spiel hier und dort Tipps und Hinweise, doch eine gewisse Einarbeitungszeit ist definitiv von Nöten.

So arbeitet ihr euch durch den Rennkalender – Tour Down Under, Frühjahrsklassiker, Grand Tours – fast jedes erdenkliche Rennen kann bestritten werden. Ihr könnt für euer Team jeweils Rennziele setzen (beispielsweise Wertungstrikots, Gesamtsieg, Tagessiege usw.) und auch Saisonziele wollen definiert werden – die Trainingspläne der Fahrer müsst ihr dann auch entsprechend abstimmen. Viel Arbeit, die nach der zähen Einarbeitungszeit aber richtig Spaß macht.

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Für die Rennen selbst habt ihr die Wahl: Entweder ihr lasst sie simulieren, oder ihr verfolgt sie in der 3D-Ansicht, in der ihr auch direkt Einfluss auf das Geschehen nehmen könnt. Ihr verfolgt eure Fahrer, die zwar selbständig fahren und lenken, doch ihr könnt dennoch Einfluss nehmen: Die Fahrspur lässt sich ändern, ihr könnt sie Zwischensprints einlegen lassen, Attacken fahren, bestimmen welcher Fahrer für welchen arbeitet und weiteres mehr. Das funktioniert in den allermeisten Fällen auch ganz gut, manchmal ergeben sich etwas seltsame Situationen, oft bedingt durch die fragwürdige künstliche Intelligenz der CPU-gesteuerten Fahrer. Da wird in den unsinnigsten Momenten attackiert, das Feld zerfällt völlig unvermittelt auf flacher Strecke oder ähnliches. Doch glücklicherweise sind solche Momente die Ausnahme, auch wenn sie leider öfter vorkommen, als es uns lieb ist.

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A propos 3D-Modus: Die Grafik ist, sagen wir, zweckmäßig. Die Landschaft ist oftmals dröge, Objekte poppen plötzliche am Horizont auf und die Zuschauer am Straßenrand erinnern nicht selten an Pappaufsteller. Da ist heutzutage sicherlich mehr möglich, doch wie gesagt – es erfüllt seinen Zweck und die 3D-Simulation ist ohnehin mehr Mittel zum Zweck als das Kernelement des Radsport-Managers.



So führt ihr euer Team durch die Saison, mit allen Auf und Abs der realen Radsportwelt: Herzschlagfinishs, tragische Verletzungspausen, Überraschungssieger und ja – viel Papierkram. Das virtuelle E-Mail Postfach wird ohnehin zu eurem besten Freund werden: Hier flattern Angebote der Agenten für ihre Fahrer ein, neue Sponsoren stellen sich vor und Ausrüster (wie „Compignolo“) buhlen um ihre Gunst. Es macht durchaus Laune und man verliert sich schnell im virtuellen Radsport-Kosmos.

Pro Cyclist – Gute Idee, verbesserungswürdige Umsetzung

Ganz neu in diesem Jahr ist der Pro Cyclist Mode. Hier erstellt ihr euren eigenen Profi: Ihr sucht euch Namen, Nationalität, Profil (Kletterer, Sprinter, Zeitfahrer usw.) und Körpermaße aus und los gehts. Ihr könnt euch anfangs zwischen drei Teams entscheiden, bei denen ihr anheuern möchtet. Je nach Kategorie ist euer Standing natürlich ein anderes (während ihr bei einem U23-Team in der Hierarchie oben steht, müsst ihr euch bei einem ProConti-Team erst einmal nach oben arbeiten.

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Danach könnt ihr private Sponsorenverträge abschließen, ihr kümmert euch um euren Trainingsplan und ihr fahrt die Rennen. Die Idee dahinter ist wirklich gelungen, doch in der Praxis spielt es sich leider ein wenig wie eine abgespeckte Version des Karrieremodus. Das liegt auch daran, dass ihr in der 3D-Simulation exakt dieselben Möglichkeiten habt – nur eben mit einem Fahrer statt mit einem ganzen Team. Auch die euch vor dem Rennen per Briefing zugewiesene Rolle (Favorit, Helfer, Wasserträger…) spielt im Endeffekt keine Rolle. Ihr könnt auch ohne Konsequenzen „euer Ding“ durchziehen.

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Ein weiteres Manko sind die fehlenden atmosphärischen Elemente und keinerlei persönliche Entwicklung eures Fahrers. Es gibt keine Interviews, keinen Funk während des Rennens, fast keine Kommunikation mit dem Team usw. Alles beschränkt sich darauf, die Attribute des Fahrers weiterzuentwickeln – das ist kurzweilig und macht Spaß, doch entspricht die Entwicklungsgeschwindigkeit nicht wirklich der Realität: Nach 2-3 Jahren fährt man in aller Regel bereits um Siege bei den Grand Tours mit – mit gerade einmal 23 oder 24 Jahren.



Es bleibt ein spaßiger Spielmodus, der für die Zukunft sicherlich noch viel Luft nach oben hat – doch der Anfang ist gemacht und das Potential sehr groß. Wir sind auf die Entwicklungen in den nächsten Jahren gespannt!



Fazit

Für Radsport-Fans mit einem Faible für Videospiele ist Le Tour de France – der offizielle Radsport Manager 2015 eine wirklich spaßige Angelegenheit. Auf Neudeutsch würde man sagen: Ein totales Nerdgame! Einmal in die Rolle eines Teammangers schlüpfen oder jetzt auch seinen eigenen Fahrer in den Profizirkus schicken – da werden (virtuelle) Träume wahr.



Stichworte:GameNewsRadsport ManagerTour de France

Über Michael Faiß

Michael Faiß hat in München Englisch und Geschichte studiert. Nach einem einjährigen Aufenthalt in England arbeitete er als Übersetzer unter anderem für das Magazin Procycling und das Degen Mediahouse. Außerdem ist er seit der Kindheit passionierter Radfahrer und –schrauber und fühlt sich vor allem abseits der asphaltierten Wege zuhause.

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