Es geht wieder aufwärts. Viele Erwachsene, die in der ehemaligen DDR groß wurden, werden die Fanfare der Friedensfahrt noch im Ohr haben. Jedes Jahr im Mai führte das größte Radrennen der kommunistischen Welt durch Polen, die Tschechoslowakei und eben die DDR. Über eine Woche lang bestimmten seinerzeit die Helden der Landstraße, wie man Fahrer wie Täve Schur, Bernhard Eckstein, Olaf Ludwig oder Uwe Ampler nannte, die Titel- und Sportseiten der Tageszeitungen.
Mit der Wende vor 25 Jahren begann dann jedoch der schleichende Untergang der traditionsreichen Rundfahrt, die in ihren späten Jahren Fahrer wie Jens Voigt und Steffen Wesemann, der mit fünf Gesamtsiegen einsamer Rekordhalter ist, formte. Nach insgesamt 59. Auflagen endete das Dasein der Friedensfahrt 2006. Seither hat es mehrfach Gerüchte und Bemühungen gegeben, das Rennen neu zu beleben. Realität wird die Fortsetzung jedoch erst in diesem Jahr.
Die Wiederbelebung ist eng mit Jozef Regec verbunden, einem Tschechen, der selbst auf eine aktive Karriere als Rennfahrer zurückblicken kann und der die Chance ergriff, sich die Rechte am Rennen zu sichern. Dies alles geaschah, nachdem im vergangenen Jahr die Bemühungen des tschechischen Kohlemagnaten Zdenek Bakala, dem auch das Team Omega Pharma-QuickStep gehört, scheiterten.
Gegenüber radsport-news.com gab Regez zu Protokoll: „Das Rennen wird auf jeden Fall in diesem Jahr ausgetragen werden. Wir fangen am 1. Mai im tschechischen Ceske Budejovice an und enden am 6. Mai in der polnischen Stadt Sucha Beskidzka.“ Der genaue Streckenverlauf ist indes noch nicht bekannt. Sicher ist hingegen, dass das bekannte Logo der Rundfahrt, die Picasso-Taube, keine weitere Verwendung finden wird.