Die Frage, ob Enduro in die Hände der UCI gehört, stellte sich bereits zu Beginn des Jahres 2012 – Der Start des großen Enduro-Hypes. Viele waren sich darüber einig, dass die UCI mit einem absurden Regelwerk den Spirit und Lifestyle des Sports zunichte machen würde. Doch um nationale und internationale Meisterschaften austragen zu können, kommt man um den Radsport-Dachverband nicht herum.
So wurde am 01.11.2013 das erste offizielle Enduro-Regelwerk seitens der UCI vorgestellt (Quelle: UCI Reglement):
Das Rennen enthält mehrere Verbindungsetappen und Wertungsprüfungen. Die festgestellten Zeiten aller Wertungsprüfungen werden zu einer Gesamtzeit addiert.
Eine Enduro-Strecke umfasst verschiedene Gelände abseits befestigter Straßen: Die Strecke sollte eine Mischung aus engen und weiten, langsamen und schnellen Pfaden sowie Wegen sein und dabei über unterschiedliche Geländeuntergründe führen. Jede Wertungsprüfung sollte überwiegend bergab führen, wobei kurze Tret- und Bergauf-Passagen akzeptabel sind.
Verbindungsetappen können sowohl eine mechanische Beförderung bergauf enthalten wie auch eine aus eigener Kraft oder aber eine Mischung aus beidem. Der Schwerpunkt der Streckenführung sollte auf den Spaß des Teilnehmers ausgelegt sein sowie dessen technische und physische Fähigkeiten.
Jedes andere System ist unter außergewöhnlichen Umständen und nach vorheriger Absprache mit der UCI und ihrer Zustimmung akzeptabel.
//Material und technische Hilfe
- pro Rennen ist lediglich eine „Tech Zone“ zugelassen
- ob es diese gibt und wo diese zu finden ist, bleibt dem Veranstalter überlassen
- technische Hilfe ist ausschließlich in der „Tech Zone“ erlaubt
- 1 Rahmen pro Rennen (umfasst einen Hauptrahmen, einen Hinterbau und einen Dämpfer)
- 1 Federgabel pro Rennen
- 1 Satz Laufräder pro Rennen
- das oben aufgeführte Material muss vor dem Rennen von der Rennleitung abgenommen und mit Aufklebern für das Rennen zugelassen werden
- der Austausch von defektem Material [wie oben aufgeführt] kann nach Absprache mit der Rennleitung durchgeführt werden, zieht jedoch eine Zeitstrafe von 5 Min. nach sich
//Schutzausrüstung
- während des gesamten Rennens muss ein Helm getragen werden (das schließt Schiebepassagen auf den Verbindungsetappen ein)
- Fullface-Helme können nach Ermessen des Veranstalters verpflichtend sein
//Wegbeschreibung und Kartenmaterial
- Kartenmaterial muss spätestens vor dem ersten Training für jeden Fahrer zugänglich gemacht werden
//Streckenführung und -Markierung
- Der Veranstalter muss gewährleisten, dass die Streckenführung klar ersichtlich ist und Abkürzungen nicht möglich sind
- Auf Streckenabschnitten die mit Absperrband abgesteckt sind, müssen beide Seiten gleichermaßen abgesteckt sein
- Schwer zu interpretierende und/oder schwer zu definierende Streckenabschnitte sollten mit Toren nach dem Vorbild von Ski-Rennen abgesteckt werden
//Austragung
- offen für alle Altersklassen ab 17 Jahren (eine einzele Erfassung von Junioren-Klassen wird nicht vorgeschrieben)
- der Startabstand beim vorgeschriebenen Einzelstart muss mindestens 20 Sekunden betragen
- mindestens drei Wertungsprüfungen müssen gefahren werden
- Die Summe der einzelnen Wertungsprüfungszeiten sollte bei jedem Fahrer mindestens 10 Minuten betragen
- der Veranstalter muss ein angemessenes Training für jede Wertungsprüfung zur Verfügung stellen