Medizin: Pollenallergikern wurde lange Zeit geraten, sich so wenig wie möglich im Freien zu bewegen und auf Leistungssport gänzlich zu verzichten, um den Körper nicht zu sehr zu belasten. Bei hoher Pollenkonzentration sind eine triefende Nase, tränende und juckende Augen oder Atemnot die typischen Symptome, die vielen Allergikern ohnehin die Lust an der sportlichen Betätigung verderben. Heute ist jedoch erwiesen, dass Sport in der freien Natur auch für Heuschnupfen-Patienten wichtig ist, um das Immunsystem dauerhaft zu stärken und die Lungentätigkeit anzuregen. Unter Berücksichtigung einiger Vorsichtsmaßnahmen und wenn man auf die Signale des eigenen Körpers hört, steht dem Spaß an der frischen Luft dennoch nichts im Wege.
Outdoor-Sport richtig planen
Noch immer heißt es vielerorts, Pollenallergiker müssten auf Leistungssport im Freien gänzlich verzichten und sollten auf Training in Indoor-Sporthallen ausweichen, um den Kontakt mit Allergenen konsequent zu vermeiden. Dabei werden die beliebten Outdoor-Sportarten wie Joggen, Radfahren, Walken oder Schwimmen erst in der warmen Jahreszeit besonders attraktiv. Da die Atmung durch die körperliche Anstrengung intensiviert wird, ist bei Sportlern die Aufnahme von Allergenen besonders hoch. Viele Experten sind sich heute trotzdem einig, dass Sport an der frischen Luft auch für Heuschnupfen-Patienten geeignet ist, wenn sie einige Vorsichtsmaßnahmen treffen. Die typischen Ausdauersportarten Radfahren und Joggen gelten unter bestimmten Voraussetzungen auch für Allergiker als sicher, wenn die Pollenbelastung nicht zu hoch ist. Besonders wichtig ist das richtige Timing beim Training. So kann der Körper konsequent vor hoher Pollenbelastung geschützt werden. Besonders wertvoll ist die Zeit nach einem starken Regen, denn durch den Niederschlag sinken die Pollen zu Boden, wodurch das Risiko, diese einzuatmen, wesentlich geringer ist. Beim Training in der Stadt sollten die Morgenstunden genutzt werden, dann fliegen dort nämlich die wenigsten Pollen. Auf dem Land hingegen ist die Pollenbelastung am Abend am Geringsten.
Radfahren bei Pollenflug
Sportarten wie Radfahren und Mountainbiken setzen einen klaren Blick und volle Konzentrationsfähigkeit voraus. Durch allergische Reaktionen wie geschwollene oder juckende Augen und Müdigkeit können diese jedoch negativ beeinträchtigt werden, deshalb ist eine umfangreiche Vorbeugung der Symptome bei Leistungssport im Freien unumgänglich. Radfahrer, die unter Pollenallergien leiden, sollten auf Heuschnupfen-Medikamente wie Sprays oder Tropfen zurückgreifen, die in der Apotheke rezeptfrei erhältlich sind. Diese können gezielt bei Allergie-Symptomen an Nase und Augen eingesetzt werden und bewirken innerhalb von zehn bis fünfzehn Minuten eine deutliche Linderung der akuten Beschwerden. Solche Arzneistoffe schützen bei konsequenter Anwendung langfristig vor dem Auftreten neuer Symptome und vor möglichen Entzündungsreaktionen. Leistungssportler sollten diese Medikamente bei ihren Unternehmungen in der freien Natur immer griffbereit halten und solange benutzen, bis die Pollenbelastung vorüber ist. Diese antiallergischen Produkte für Augen und Nase beeinträchtigen zudem nicht die Leistungsfähigkeit und können daher auch bei intensiver sportlicher Aktivität problemlos angewandt werden.
Um den Kontakt zwischen Augen und Pollen zu minimieren, eignet sich eine spezielle Radlerbrille mit Seitenschutz. Das Tragen einer Mütze verhindert, dass sich die Allergene in den Haaren festsetzen. Bei besonders intensivem Training und damit einhergehender, tieferer Atmung, ist eine Pollenschutzmaske oder ein Mundschutz aus der Apotheke empfehlenswert. Glücklich schätzen können sich jene Allergiker, die zum Training in Höhenlagen über 1.500 Meter ausweichen können: In den Bergen ist die Pollenbelastung nämlich sehr viel geringer. Dort lässt sich dann ungehindert trainieren, tief durchatmen und dazu noch die wunderschöne Landschaft genießen.