Spektrum: In den vergangenen Wochen und Monaten gab es immer wieder Meldungen und Tests von Seiten des ADAC, die sich mit den Radfahrern als aktive Verkehrsteilnehmer befassten. Der Automobilclub möchte sich so wohl auch etwas von seinem Image als Lobbyvertretung der Autofahrer lösen. Kürzlich veröffentlichte der ADAC nun Zahlen, wonach gerade radfahrende Kinder im Straßenverkehr gefährlich leben – und zeigt mögliche Lösungsansätze auf.
Der ADAC beruft sich in seiner Meldung auf Zahlen des statistischen Bundesamts. Demnach stammen ein Drittel aller verunglückten Radfahrer aus der Altersgruppe bis neun Jahre, nimmt man die etwas Älteren zwischen 10 und 14 noch dazu, ist man bei fast der Hälfte angekommen. Doch worin liegen die Ursachen dafür? Laut ADAC sind es bei sehr jungen Kindern die noch unterentwickelten geistigen und körperlichen Voraussetzungen, die sie im oft hektischen Straßenverkehr großer Gefahr aussetzen. Seh- und Hörvermögen sind noch eingeschränkt und mangels Erfahrung schätzen die Kids Entfernungen und Geschwindigkeiten oft falsch ein. Zudem ist die Reaktionszeit junger Kinder um ein Vielfaches höher, als die eines Erwachsenen. Der Automobilclub empfiehlt deshalb, Kinder grundsätzlich erst nach der Radfahrausbildung in der Schule – also in der 3. oder 4. Klasse – als Radfahrer am Verkehr teilnehmen zu lassen.
Doch wie bereitet man die Kleinen am besten auf den radelnden Start in den Wahnsinn des Straßenverkehrs vor? Der ADAC empfiehlt seine eigenen Fahrradturniere, die an Schulen und anderen Einrichtungen ausgetragen werden, um den Umgang mit dem Rad zu üben. Trotzdem ist es natürlich unabdingbar, dass man als Elternteil die Kinder aktiv bei den ersten „Gehversuchen“ unterstützt – optimal ist hierfür ein geschützter Bereich, in dem die Kleinen lernen, sich und ihre Umwelt besser einzuschätzen. Auch der ADFC bietet entsprechende Informationen und Veranstaltungen, um Kindern den Weg in den Straßenverkehr zu erleichtern.
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