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KomponentenTests

Komponenten: Wettkampftest: Rotor 2InPower – Volle Kraft voraus !

13. Juli 2017 by Florian Nowak

Test: In Zeiten von durchstrukturierten Trainingsprogrammen und individuellen Einheiten sind Leistungsmesser aus dem Radfahreralltag kaum noch weg zu denken. Zum einen ermöglicht es uns eine gezieltere Trainingssteuerung und zum anderen lassen sich die Werte auch ganz schön mit denen der Profis vergleichen. Wir haben mit dem Rotor 2InPower einen hochwertigen beidseitigen Powermeter unter anderem bei den Deutschen Zeitfahrmeisterschaften getestet.

Rotor 2InPower

Der Rotor 2InPower kommt in einer edlen Verpackung und hinterlässt schon beim Auspacken einen guten Eindruck. Erste Frage die wir uns stellen mussten: Welches Setup sollten wir wählen ? Zur Auswahl standen die bekannten ovalen Q-Rings und die runden NOQ-Blätter von Rotor, da wir die Kurbel am Zeitfahrrad einsetzten waren wir mit einem schönen 54er Aeroblatt unterwegs. Nach kurzem ausprobieren fiel die Wahl jedoch auf das NOQ, da die Umgewöhnung während der Wettkampfsaison einfach kritisch gewesen wäre. Dennoch muss man sagen, dass sich die ovalen Q-Rings über längere Zeiträume durchaus bewährt machen, unserer Meinung nach sollte man daher schon vor der Saison überlegen, ob man die ovalen Blätter nutzen möchte und diese dann an allen Rädern verbauen und nicht nur an einem Spezialrad, wie der Zeitfahrmaschine.



Rotor 2InPower

Als wir uns dann für das passende Setup entschieden haben, geht es an die Montage des Rotor 2InPower. Wichtig ist vorneweg das richtige Innenlager passend zum Rahmen und zur Kurbel zu wählen, wir verwendeten ein Rotor Pressfit 4630. Die Kettenblätter sind schnell montiert, dann muss man die Kurbel nur noch durch den Rahmen stecken. Leider erwies sich hier die Montage etwas schwierig, da man mit den Schrauben am linken Kurbelarm sehr vorsichtig umgehen muss und die Kurbel anfangs sehr schwer auf die Achse aufzustecken war. Hat man es aber nach ein wenig probieren mit ruhiger Hand einmal geschafft muss man nur noch den Kurbelarm und die Achse festziehen und ist soweit fertig. Vor der ersten Fahrt sollte man die Kurbel dann noch laden. Besonderheit bei der Rotor 2InPower: Statt einer handelsüblichen AA-Batterie übernimmt nun ein fest verbauter und wasserdicht versiegelter Lithium-Ionen-Akku, er lässt sich über ein USB-Kabel mit Magnet-Anschluss laden. Bei voller Ladung kamen wir ca. 200 Stunden und danach konnten wir die Kurbel einfach wieder anstecken. Dies ist besonders praktisch, da man die Kurbel nicht unnötig abbauen und zum Batteriewechsel einsenden muss.Rotor 2InPower

Beim Rotor 2InPower setzt man gleich auf zwei verschiedene Messsysteme in einem Gerät. Insgesamt 8 Dehnmessstreifen und ein Beschleunigungssensor kümmern sich um die Aufnahme der Kraft- und Bewegungsdaten, die von beiden Beinen individuell erfasst und ausgegeben werden. Die Dehnmessstreifen sind sowohl in der Achse als auch im rechten Kurbelarm angebracht. Die Trittfrequenz wird über den Beschleunigungssensor ermittelt. Die bei den meisten Geräten vor jeder Fahrt vorgeschriebene Rekalibrierung ist beim Rotor 2InPower nicht notwendig, versichert der Hersteller. Die Datenübertragung ist per ANT+ oder Bluetooth Smart an alle gängigen Geräte möglich.



Rotor 2InPower

Nach der ganzen Technik mal eine grundlegende Frage: Warum sollte man überhaupt mit einem Powermeter trainieren ? – Grundsätzlich kann man erst einmal sagen, dass das Training mit einem Powermeter für beinahe jeden Sportler jeglicher Leistungsklassen sinnvoll erscheint. Hauptgründe dürften neben einer präziseren und gezielteren Trainingssteuerung, auch die Möglichkeiten sein Fortschritte besser zu verfolgen und seine Stärken und Schwächen besser einordnen zu können. Ein weiterer wichtiger Punkt, der gerade in unserem Test besonders bedeutend war, ist das Pacing. Gerade bei Einzelzeitfahren ist es enorm wichtig über die gesamte Strecke eine konstant hohe Leistung zu bringen, ohne dabei zu langsam oder zu schnell unterwegs zu sein und einen Einbruch zu riskieren. Im Prinzip sieht das Ganze so aus, dass man über die verschiedenen Wettkämpfe und Trainingseinheiten in der Vorbereitung genügend Werte zur Verfügung hat, um auf Basis von diesen Werten eine Art Ziel-Durchschnittswert für das Zeitfahren festlegen kann. Bei den Deutschen Meisterschaften war nun das Ziel eine bestimmte Wattzahl, sagen wir mal 350 Watt im Schnitt, zu erreichen. Dies gelingt einem nur, wenn man von Anfang an das richtige Tempo anschlägt und versucht die genannte Zahl bis zum Ende zu halten, außerdem sinkt das Risiko zu schnell anzugehen stark ab.

Rotor 2InPower



Ein großer Vorteil der Rotor 2InPower Kurbel im Vergleich zu anderen Systemen ist, wie schon genannt die beidseitige Messung. In unserem Fall konnte man anhand der daraus aufgezeichneten Links-Rechts Verteilung auch Rückschlüsse über die Sitzposition ziehen. Außerdem ist eine beidseitige Messung für Sportler mit vorangegangenen Verletzungen oder Beschwerden besonders zu empfehlen, da man hier dem Risiko einer stark einseitigen Belastung und einer daraus resultierenden Dysbalance vorbeugen kann.

WEB:  wattmessung.de

Fazit: Rotor 2InPower

Pro

  • Beidseitige Messung
  • Präzise Werte
  • Hochwertige Verarbeitung
  • Optimale Ergänzung für QRings
  • Einfach zu laden

Contra

  • Etwas schwer
  • Kleine Schwierigkeit bei der Montage

Fakten

Produktjahr2017
Preis1499 €
Web rotorbike.com/
Nach einer kleinen Schwierigkeit bei der Montage der Kurbel, kann der Rotor 2InPower dann auf allen Ebenen überzeugen. Die beidseitige Messung ermöglicht eine noch gezieltere Trainingssteuerung und zeigt Stärken/Schwächen sofort. Bei unserem Einsatzbereich, dem Einzelzeitfahren, war die Kurbel goldwert. Über die gesamte Testdauer konnten wir keine technischen Schwächen feststellen, was von einer hochwertigen Verarbeitung zeugt.
Stichworte:KurbelLeistungsmesserNewsPowermeterRotorRotor 2InPowerTest

Über Florian Nowak

Florian Nowak ist Radprofi auf EuropeTour Ebene und war schon bei vielen internationalen Rennen am Start. Bei der deutschen Meisterschaft 2017 war er bester nicht WorldTour Profi auf Platz 7 und konnte sich somit für die Tour de L'Avenir und die Weltmeisterschaften empfehlen. Er fühlt sich aber nicht nur auf dem Rennrad wohl, immer wieder zieht es ihn auch ins Gelände. Neben dem Sport arbeitet er an seinem zweiten Standbein und hat sein BWL Studium an der LMU München abgeschlossen.

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