Produktnews: Das Canyon Torque ist zurück! Nachdem es für einige Zeit aus dem Programm des Koblenzer Herstellers verschwunden war, feiert es 2018 ein Comeback. Der Freerider behält seine Grundcharakteristik bei und ist in drei Carbon- und vier Alu-Varianten ab sofort erhältlich. Die Preise starten bei günstigen 2.199€
Das Torque von Canyon ist ein alter Bekannter. Über viele Jahre war es die Gravity Allzweckwaffe im Portfolio des Direktversenders aus Koblenz. Die Zeit im Fahrradkosmos vergeht jedoch schnell – zu den Hochzeiten des Torque dachte man beim Stichwort Enduro noch vor allem an Motorräder, Mountainbikes hatten natürlich 26″ Laufräder und Carbon war ein Fall für Leichtbaufreaks. Im Zuge des Enduro-Booms wurden langhubige Freerider wie das Torque jedoch in eine immer kleinere Nische gedrängt und verschwanden nach und nach vom Markt. Dieses Schicksal erlitt eben auch das Canyon Torque und es wurde vom Race-Enduro Strive abgelöst.
Wir schreiben das Jahr 2017: Der Enduro-Trend ist abgeflaut und das Pendel scheint wieder mehr in Richtung mehr Federweg und abfahrtslastige Geometrien und Kinematiken zu schlagen, ohne jedoch ganz in die Extremen des Downhills vorzustoßen. Ob man die entsprechenden Bikes nun Freerider, Parkbikes, Superenduros oder einfach nur Mountainbikes nennt, spielt keine Rolle – Tatsache ist jedoch: Räder vom Schlage des Torque sind wieder salonfähig.
Kein Wunder also, dass man in Koblenz seinem Gravity-Allrounder wieder frisches Leben einhaucht und 2018 ein rundum erneuertes Torque vorstellt. Die Grundzutaten bleiben gleich: Viel Federweg, abfahrtslastige Geometrie, robuster Aufbau und voll parktaugliche Ausstattung. Der neue Torque Rahmen basiert zu weiten Teilen auf dem letztjährig vorgestellten Downhillbike Sender, ist jedoch eben auch pedalierbar – wenn es denn sein muss. Insgesamt sieben Varianten wird es vom Canyon Torque 2018 geben, davon drei mit Carbon-, vier mit Aluminiumrahmen und ein Damenmodell. Die Preise starten bei günstigen 2.199€.
Canyon Torque 2018: Üppig Federweg und Downhill-Gene
Ein Bike wie das neue Canyon Torque muss natürlich die entsprechenden Federwegsreserven mitbringen, um im Alltag zu bestehen. Mit 175mm im Heck und einer 180mm Gabel in allen Ausstattungsvarianten schluckt das Fahrwerk auch hohe Drops, missglückte Sprünge und fiese Trails in den Parks rund um den Globus.
Der Rahmen des Torque – egal ob aus Carbon oder Aluminium – wird von Canyon in die firmeneigene Kategorie 5 eingestuft, die bis dato ausschließlich dem Sender vorbehalten war. Sorgen um etwaige Stabilitätsprobleme muss man sich also auch bei regelmäßigem Parkeinsatz nicht machen. Der Hinterbau ist übrigens in sämtlichen Varianten aus Aluminium; so stabil Carbon als Rahmenmaterial auch sein mag, gerade die Kettenstreben müssen an einem Gravity-Bike vieles Einstecken und hier ist Aluminium nach wie vor die haltbarere Option bei nur geringem Mehrgewicht.
Thema Leitungsmanagement: Inzwischen ist es state-of-the-art, dass sämtliche Züge und Leitungen im Inneren des Rahmens verlaufen. Das schaut zwar schön aus, gerät bei Wartung und Montage aber nicht selten zum zähen Geduldsspiel. Bei Canyon hat man sich beim Torque für eine clevere Zwischenlösung entschieden: Sämtliche Leitungen verlaufen unterhalb des Unterrohrs in einem robusten Kunststoffkanal, der gleichzeitig als Rahmenschutz dient. Bei Reparaturfällen lässt sich die Abdeckung einfach komplett abnehmen, damit man die entsprechende Leitung leicht vom Rahmen trennen kann.
Geometrie Canyon Torque 2018
XS | S | M | L | XL | |
Sitzrohr (in mm) | 380 | 400 | 440 | 480 | 520 |
Oberrohr horizontal (in mm) | 470 | 498 | 532 | 565 | 598 |
Steuerrohr (in mm) | 105 | 115 | 125 | 135 | 145 |
Kettenstrebe (in mm) | 425 | 425 | 425 | 425 | 425 |
Radstand (in mm) | 1147 | 1171 | 1195 | 1219 | 1243 |
Lenkwinkel (in °) | 65.3 | 65.3 | 65.3 | 65.3 | 65.3 |
Sitzwinkel effektiv (in °) | 74 | 74 | 74 | 74 | 74 |
Sitzwinkel reell (in °) | 68 | 68.5 | 68,5 | 69 | 69.4 |
Reach (in mm) | 400 | 420 | 440 | 460 | 480 |
Stack (in mm) | 588 | 588 | 605 | 634 | 655 |
In puncto Geometrie wagt man keine wilden Experimente und bleibt innerhalb bewährter Grenzen, ohne aber irgendwie rückständig oder gar altbacken zu sein. Der Lenkwinkel fällt mit etwas mehr als 65° für ein Rad dieser Klasse nicht übermäßig flach aus, der Reach bewegt sich mit 460mm in Größe L in inzwischen gewohnten Sphären. Interessant sind die mit 425mm extrem kurzen Kettenstreben, die dem Rad viel Agilität verleihen , jedoch auch auf Kosten der Laufruhe gehen dürften. Der effektive Sitzwinkel ist mit 74° schön steil, reell bewegt er sich jedoch bei ca. 69°. Fahrer mit langen Beinen, die die Stütze entsprechend weit ausziehen müssen, landen mit dem Gesäß so schnell auf Höhe der Hinterradnabe oder gar noch weiter hinten. Aber klar: Um Uphill Rekorde aufzustellen, wurde das Torque auch nicht gebaut.
Canyon Torque 2018: Hinterbau mit Drei-Stufen-Kinematik
Die Kinematik des Hinterbaus ist für viele Laien ein böhmisches Dorf: Von Außen lassen sich Unterschiede auch für das geschulte Auge oft kaum ausmachen, doch sind sie mitentscheidend darüber wie sich ein Bike auf dem Trail anfühlt, wie gut es sich den Berg hinauf treten lässt und wie lange die Lager im Hinterbau die Strapazen mitmachen. Beim Hinterbau des Torque hat man sich bei Canyon ein Vorbild aus eigenem Hause genommen – der im letzten Jahr vorgestellte Downhiller Sender.
Natürlich mussten die Ingenieure an einigen Stellschrauben drehen, um das Hinterbaukonzept eines reinrassigen Downhillbikes auf ein pedalierbares Parkbike zu adaptieren. Beibehalten hat man jedoch das grundlegende Prinzip, nach dem die Kennlinie des Hinterbaus über den Federweg hinweg drei Stufen durchläuft. So verändert sich die Charakteristik des Torque abhängig davon, wie viel Federweg es zu Verfügung stellen muss, wie ruppig oder gemäßigt das Gelände also ist.
Erste Phase: Ein hohes Übersetzungsverhältnis auf den ersten 30% des Federwegs hilft dabei, den Anfangswiderstand des Luftdämpfers zu überwinden und bietet ein fluffiges Gefühl für kleinere Schläge.
Zweite Phase: Um den Sag Punkt wird der Hinterbau nun deutlich straffer und bietet Feedback und Support während des Fahrens. So lässt sich das Torque effizient beschleunigen, stellt aber wenn nötig auch die entsprechenden Federwegsreserven zu Verfügung.
Dritte Phase: Gegen Ende des Federwegs steigt die Progression, um Durchschläge zu verhindern, auch wenn ein Sprung mal daneben geht.
Canyon Torque CF 2018: Drei Carbon-Varianten ab 3.499€
Bei drei Modellen gibt’s die Kombination aus Carbon Hauptrahmen und Hinterbau aus Alu. Das Edel-Topmodell Canyon Torque CF 9.0 Pro kommt dabei mit edlem Fox Factory Fahrwerk, X01 Eagle Antrieb von SRAM und den neuen Mavic Deemax Laufrädern. Das 14,2kg (Herstellerangabe) schwere Bike gibt es für 4.999€. Etwas günstiger gibt es das Torque 9.0 – hier muss man mit der 36er als Performance Elite Variante Vorlieb nehmen, die GX Eagle bringt wie die DT Swiss EX 1501 Laufräder ein paar Gramm mehr auf die Waage. Den 3.499€ günstigen Einstieg bildet das Torque CF 8.0 mit GX 11-fach Antrieb und Rock Shox Fahrwerk. Mit 14,5kg ist es für einen Freerider noch immer ausgesprochen leicht.
Gabel: Rock Shox Lyrik RCT3 180mm
Dämpfer: Rock Shox Super Deluxe RCT
Antrieb: SRAM GX
Bremse: SRAM Code R
Laufräder: DT Swiss E1700 Spline
Reifen: Maxxis Minion DHR II 2.4 MaxxGrip/MaxxTerra
Gewicht: 14,5kg
Preis: 3.499€
Gabel: Fox 36 Performance Elite 180mm
Dämpfer: Fox Performance Float X2
Antrieb: SRAM GX Eagle
Bremse: SRAM Code R
Laufräder: DT Swiss EX1501 Spline
Reifen: Maxxis Minion DHR II 2.4 MaxxGrip/MaxxTerra
Gewicht: 14,3kg
Preis: 3.999€
Gabel: Fox 36 Factory 180mm
Dämpfer: Fox Factory Float X2
Antrieb: SRAM X01 Eagle
Bremse: SRAM Code RSC
Laufräder: Mavic Deemax Pro
Reifen: Mavic Claw Pro XL 2.5 / Mavic Charge Pro XL 2.5
Gewicht: 14,2kg
Preis: 4.999€
Canyon Torque AL 2018: Gleiche Features, höheres Gewicht, attraktiver Preis – das Alu-Torque
Anders als beim Sender, das es anfangs ausschließlich mit Carbonrahmen gab, startet Canyon beim Torque direkt auch mit einer Alu-Modellreihe. Das Einstiegsmodell Torque AL 5.0 bietet für lediglich etwas über 2.000€ eine fast konkurrenzlos gute Ausstattung: Mit dem Fahrwerk aus Yari RC und Super Deluxe Dämpfer, DT Swiss Laufräder, SRAM Guide Bremsen und Reverb Variostütze kann es ohne Umbauten direkt losgehen.
Mit 2.999€ schlägt die teuerste Alu-Variante zu Buche und bringt bereits in edles Fox Fahrwerk, leichte E1700 Laufräder von DT Swiss und einen SRAM GX Antrieb mit.
Gabel: Rock Shox Yari RC 180mm
Dämpfer: Rock Shox Super Deluxe R
Antrieb: SRAM NX
Bremse: SRAM Guide RE
Laufräder: DT Swiss E1850
Reifen: Maxxis Minion DHR II 2.4 MaxxGrip/MaxxTerra
Gewicht: 15,3kg
Preis: 2.199€
Gabel: Rock Shox Lyrik RC 180mm
Dämpfer: Rock Shox Super Deluxe RCT
Antrieb: SRAM GX
Bremse: SRAM Guide RE
Laufräder: DT Swiss E1850
Reifen: Maxxis Minion DHR II 2.4 MaxxGrip/MaxxTerra
Gewicht: 15,2kg
Preis: 2.599€
Gabel: Rock Shox Lyrik RC 180mm
Dämpfer: Rock Shox Super Deluxe RCT
Antrieb: SRAM GX
Bremse: SRAM Guide RE
Laufräder: DT Swiss E1850
Reifen: Maxxis Minion DHR II 2.4 MaxxGrip/MaxxTerra
Gewicht: 15,2kg
Preis: 2.599€
Gabel: Fox 36 Performance Elite 180mm
Dämpfer: Fox Performance Float X2
Antrieb: SRAM GX
Bremse: SRAM Code R
Laufräder: DT Swiss E1700 Spline
Reifen: Maxxis Minion DHR II 2.4 MaxxGrip/MaxxTerra
Gewicht: 15,1kg
Preis: 2.999€