Test: Der Camelbak Repack LR 4 zählt zu den modernen MTB Hip-Bags wie man sie seit ein, zwei Jahren immer häufiger antrifft und beachtlichen Stauraum bieten, ohne den ganzen Rücken zu bedecken wie ein traditioneller Rucksack. Wir haben die Bauchtasche ausführlich getestet.
Dem Hotter´n Hell Rennen in Texas, einem 100 Meilen langen Roadbike Rennen, in der extremen Hitze von Texas, stellen sich seit vielen Jahren tausende Wagemutige. Eine extreme Herausforderung. 1989 war dort auch der Rettungssanitäter Michael Eidson am Start. Er hatte die Idee, einen gereinigten Infusionsbeutel mit Wasser zu füllen und diesen in eine Socke zu stecken.
Anschließend verstaute er alles in der Tasche seines Trikots. Für ihn die Möglichkeit auch während der Fahrt trinken zu können, dazu nahm er sich einen dünnen Schlauch und legte sich diesen über die Schulter. Damit war der Camelbak geboren. Mit einer Menge Mut und Vorstellungskraft entwickelte er die Marke zu dem was sie heute ist – eine der führenden Hersteller für Trinksysteme weltweit. Heute sitzt die Firma in Kalifornien und entwickelt ihre Produkte stetig weiter, um sie noch besser und noch praktischer zu machen. So hat der von uns getestete Camelbak Repack LR 4 wenig mehr mit einem Infusionsbeutel in einer Socke zu tun. Aber die Idee ist noch immer die selbe.
Für die aktuelle Saison 2018 wurde der Repack LR 4 neu vorgestellt. Die kleine puristische Bauchtasche soll der ideale Begleiter für die schnelle Feierabendrunde sein oder eben für all diejenigen, die den Rücken frei haben wollen ohne auf Trinkblase oder Stauraum zu verzichten. Als Vorlage diente sein Vorgänger Parlos LR 4. Auf Basis dieses schon bestehenden, Hipbags wurden lediglich die Aufteilung und Anordnung der Fächer optimiert.
Dabei ist in erster Linie das Werkzeugfach betroffen, dieses wurde beim Vorgänger noch als zusätzliche Tasche über den eigentlichen Hipbag genäht und war auf einer Seite mit einem Klickverschluss gesichert. Beim neuen Repack ist dieses Fach nun voll integriert und kann mittels zweier hochwertiger Reißverschlüsse vollständig geöffnet werden.
Das Hauptfach des 2,5 Liter fassenden Hipbags ist großzügig gehalten und bietet zusätzlichen Platz für die mitgelieferte 1,5 Liter große Camelbak Trinkblase. Demnach hat der Kunde nun selbst die Wahl ob er eine Trinkflasche im Flaschenhalter mitnimmt und somit 1,5 Liter mehr Stauraum hat oder ob er sich auf das Wesentliche beschränkt und die 1,5l Trinkblase wählt. Neben der hier im Test gezeigten Farbe „olive lime Punch“ gibt es den Camelbak Repack LR 4 auch noch in einem klassischen, dezenten Schwarz.
Der Camelback Repack LR 4 auf dem Trail:
Eigentlich habe ich immer einen Rucksack mit allen wichtigen Utensilien dabei. Einer der Hauptgründe dafür ist, dass es mich einfach stört wenn die Taschen meines Trikots vollgestopft sind. Außerdem wäre es nicht das erste Mal, dass ich aus diesen etwas verliere.
Als ich den Camebak Repack LR 4 das erste Mal in der Hand hielt, kam in mir sofort und unfreiwillig das klassische Bild eines Großstadt „Hipsters“ mit Bauchtasche in den Sinn. Aber der Camelbak ist anders als diese besagten Bauchbeutel. Das beginnt schon beim wichtigsten: dem Hüftgurt. Dieser erinnert stark an einen Hüftgurt eines klassischen, modernen Rucksacks und lässt sich so optimal auf meine eher schlanke Figur anpassen.
Anders als beim Packen meines Trailrucksacks, heißt es beim Repack LR 4 „weniger ist mehr „. Dennoch lässt sich alles Wichtige problemlos verstauen. So konnten wir in unserem Test eine Regenjacke, einen Schlauch(29 Zoll), eine CrankBrothers. Minipumpe, ein Minitool, Flickzeug, ein Reifenheber und für den Notfall 5€ plus ein Pflasterset problemlos im Camebak Repack 4LR unterbringen . Hinzu kommt selbstverständlich die 1,5l Trinkblase voll mit Wasser. Mein Smartphone und mein Haustürschlüssel finden in den schnell erreichbaren Seitentaschen Platz.
Gespannt war ich auf das Tragegefühl während der ersten Ausfahrt mit dem Hipbag. Immerhin gab es für mich unerfahrenen „Bauchbeutelbiker“ einige Fragen. Drückt der Riemen am Bauch? Rutscht er? Verdreht er sich? Stört er mich? Fragen, die es nun galt zu klären. Tatsächlich ist es sehr angenehm den Rücken frei zu haben und meiner Funktions-Klamotte endlich mal die Möglichkeit zu geben, das zu tun was sie doch angeblich so gut kann – atmen.
Im Uphill sowie auf der Ebene verhält sich der Camelbak Repack LR 4 fast wie ein ganz normaler Rucksack. Er rutscht nicht unangenehm hin und her, zudem ist er auch vollgepackt nicht übermäßig schwer. Nach dem Uphill kommt bekanntermaßen der Downhill. Auf meiner Testrunde – gespickt mit Sprüngen, Anliegern und Steilpassagen, merkt man den Camelbak ebenfalls kaum. Die Belüftung im Bereich der Tasche und des Hüftgurtes war zu jeder Zeit ausreichend.
Die Trinkblase funktioniert, wie man es von Camelbak erwartet, sehr gut und es gibt jederzeit Ersatzteile. In Sachen Verarbeitung habe ich ebenso nichts auszusetzen und somit kann mich der Repack durchaus überzeugen.