Mit dem Piazza 21 stellt Pegasus ein preiswertes Trekkingbike auf die Beine, das überall dort an der richtigen Stelle ist, wo es auf solide Funktion ankommt. Alles, was man zum sicheren Radfahren braucht, ist hier an Bord – wer nur unregelmäßig fährt, muss also nicht mehr investieren.
Ein Rad für alle Fälle? Fahrrad-Enthusiasten werden jetzt wohl an einen top ausgestatteten Alleskönner denken, mit dem man jahrelang durch dick und dünn fährt, durch den Winterregen zum Büro und auf der sommerlichen Radreise durch südliche Landschaften. Aber das ist hier eigentlich nicht gemeint. Ein Rad für alle Fälle, das kann auch so gemeint sein wie „Für alle Fälle haben wir ein Fahrrad im Keller“. So wie man für alle Fälle einen Regenschirm mitnimmt. Ein Rad also, das vielleicht nicht allzu häufig genutzt wird, dann aber verlässlich zur Stelle ist. Das eher funktionell als glamourös ist; weniger mit Lebenseinstellung zu tun hat als Alltagsnutzen. Kurz: Ein Fahrrad muss eigentlich jede(r) im Keller haben – und dieses Rad könnte das Pegasus Piazza 21 sein.
Pegasus Piazza 21 – Bewährte Technik zum günstigen Preis
Was natürlich erst einmal am Preis liegt. 649,95 Euro lautet die offizielle Empfehlung, von der zahlreiche Anbieter jedoch deutlich abweichen. Wer ein wenig auf die Suche geht, findet das Trekkingrad schon für 500 Euro, und wenn das dann das Vorjahresmodell ist, auch kein Problem – Fahrräder dieser Preisklasse sind in Sachen Ausstattung sehr konstant, da die Innovationszyklen hier lang sind. Eine Kettenschaltung mit 3×7 Gängen ist seit Jahrzehnten Trekking-Standard, und auch während es bei den Topmodellen heute 2×11 oder gar 1×12 heißt, ist die Kombination aus Siebenfach-Zahnkranz hinten und Dreifach-Kettenblatt vorne durchaus nicht veraltet. So lässt sich nämlich ein recht lang übersetzter Schnellgang mit einem „untersetzten“ Berggang kombinieren – das bedeutet, dass das Hinterrad pro Kurbelumdrehung vorne weniger als eine komplette Umdrehung vollzieht.
Breite Abstufung mit 3×7 Gängen
In der Praxis wird man meistens auf dem mittleren Kettenblatt unterwegs sein, das größte nur auf abschüssiger Strecke nutzen und das kleinste nur am Berg – eigentlich eine ziemlich übersichtliche Sache. Übersichtlich ist auch die Performance der Federgabel mit 40 mm Weg – klingt nach wenig, allerdings werden auch topaktuelle Gravelbikes teils mit kurzhubigen Gabeln (30-40 mm Federweg) ausgestattet, woraus man schließen kann, dass basismäßige Stoßdämpfung auf diese Weise durchaus zu erreichen ist.
V-Brakes: schlicht, aber verlässlich
Was ist besser im günstigen Preisbereich – Technik, die nach „mehr“ aussieht, oder einfacheres Material? Beim Piazza haben sich die Produktplaner für letzteres entschieden und lassen mechanische Felgenbremsen montieren, also keine einfachen Scheibenbremsen. Und das ist eine gute Wahl, denn die simpel aufgebauten Felgenkneifer lassen sich einfach warten und überstehen auch ewig lange Standzeiten ohne Funktionseinbußen. Außerdem haben sie Potenzial – sind die ersten Bremsklötze abgenutzt, kann man mit den etwas teureren Cartridge-Bremsbelägen die Verzögerung merklich optimieren. Auch das Nassbremsverhalten der V-Brakes geht voll in Ordnung, aus technischer Sicht spricht also nur wenig gegen sie. Was sich übrigens auch über die LED-Lichtanlage sagen lässt – Standlicht-Automatik hinten und 30-Lux-Strahler vorne sind schon deutlich mehr als die Mindestanforderung der StVZO.
An anderer Stelle scheint der niedrige Preis des Piazza dann stärker durch. Pegasus montiert eine Sattelkerze anstatt einer Patentstütze, was spätestens dann unangenehm auffällt, wenn die Sattelneigung verstellt wird. Auch für einen Ahead-Vorbau reicht es nicht, wobei der klassische Schaftvorbau die Höhenverstellung einfacher macht, auch wenn er deutlich elastischer ist. Auf der anderen Seite gibt es Reflexreifen und einen Systemgepäckträger, an den sich spezielles Zubehör klicken lässt.
Viele Formen, Farben, Größen
Und damit ist das Piazza – übrigens in drei Rahmenformen in bis zu vier Größen und bis zu fünf Farben erhältlich – wirklich ein Rad für alle Fälle, für den Alltag, für kleinere Touren und eben für alle Situationen, in denen ein verlässliches Fahrrad gefragt ist. Dabei kann es durchaus ein langes Leben haben – der Aluminiumrahmen ist quasi unverwüstlich, und die einfache Technik ließe sich nach Belieben erneuern und optimieren. Wer weiß, vielleicht weckt das bescheidene Trekkingbike ja eine schlummernde Radfahr-Leidenschaft?