Die besten Aero-Rennräder 2022: Wer schnell Rennrad fahren will, darf dem Gegenwind nur wenig Angriffsfläche bieten – und das geht am besten mit einer aerodynamisch optimierten Rennmaschine. Velomotion erklärt, was es damit auf sich hat, und stellt die aktuell zehn besten Aerobikes für 2022 vor.
Es ist nichts Neues, dass der Gegenwind der größte Feind des Radfahrers ist. Und auf Rennradfahrer, die für gewöhnlich schneller unterwegs sind als „normale“ Radler, trifft dies besonders zu: Der Luftwiderstand steigt nämlich nicht linear, sondern exponentiell an – doppelte Geschwindigkeit bedeutet vierfachen Luftwiderstand und achtfache Leistung!
Während 30 km/h (jedenfalls bei Windstille) eine angenehme Reisegeschwindigkeit für den Durchschnitts-Rennradfahrer sind, fühlen sich bereits 35 km/h ziemlich anstrengend an, und für alles, was darüber liegt, muss man sich schon richtig ins Zeug legen. Es liegt also nahe, den Luftwiderstand, den Mensch und Maschine bieten, so weit wie möglich zu reduzieren – wobei man davon ausgehen kann, dass rund 80 % auf ersteren ausfallen. Eng anliegende Radbekleidung, die nicht flattert, und ein strömungsgünstiger Helm sind also für den Anfang ein guter Tipp – und natürlich eine möglichst kompakte Haltung auf dem Rad.
Aero-Rennräder für das Plus an Geschwindigkeit
Wer noch mehr herausholen will, kommt um einen aerodynamischen Laufradsatz mit „tiefen“ Felgen nicht herum; der nächste Schritt ist dann eines der beliebten Aero-Rennräder mit strömungsgünstig optimierten Rohrformen. Einfach gesagt geht es darum, zum einen die Stirnfläche aller Bauteile zu reduzieren und zum anderen einen gleichmäßigen Luftfluss entlang des Fahrrades zu erreichen. Ein Strömungsabriss, der bremsende Verwirbelungen erzeugt, muss verhindert werden, damit das Aero-Konzept aufgeht. Im Windkanal lassen sich Rahmen und Kompletträder auf ihre aerodynamischen Eigenschaften hin testen und verbessern; ein wichtiger Aspekt ist dabei immer das Verhalten bei seitlicher Anströmung. Denn gerade Laufräder können empfindlich auf Seitenwind reagieren. Klassische V-förmige Felgen, die am Speichensitz spitz zulaufen, haben sich als ungünstig erwiesen; aktuelle Aero-Felgen sind heute innen gerundet und so breit, dass sie mit dem Reifen aerodynamisch eine Einheit bilden.
Die meisten Rahmen der Aero-Rennräder teilen sich heute viele Merkmale, etwa tief angesetzte Sitzstreben, eine eng in den Rahmen eingepasste Gabel und Abrisskanten an bestimmten Stellen. Typisch ist auch ein ausgekehltes Sitzrohr, das dicht am Hinterreifen sitzt; aktuelle Aero-Rennmaschinen können mit 28 mm breiten Reifen gefahren werden, die Vibrationen besser absorbieren und leichte Vorteile beim Rollwiderstand bieten. So ziemlich alle Aero-Rennräder weisen eine gestreckte Sitzhaltung und einen deutlichen Höhenunterschied zwischen Sattel und Lenker auf, was in deutlichem Gegensatz zu komfortablen Endurance-Rennern oder gar Gravelbikes steht.
Auch bei den Anbauteilen herrscht weitgehend Einigkeit: So geht es heute kaum noch ohne einteilige Lenker-Vorbau-Kombi aus Carbon mit komplett integrierten Zügen bzw. Leitungen. Hut ab, wenn ein Hersteller dies schon im mittleren Preisbereich der Aero-Rennräder bieten kann; der konstruktive Aufwand ist hoch und die Montage aufwendiger.
Was bringen all diese Maßnahmen? Cannondale spricht beim SystemSix von 50 Watt weniger Leistung bei 48 km/h – ein Tempo, dass nur Spitzensportler dauerhaft fahren können. Doch bei 35 km/h – für den einigermaßen gut trainierte Sportler ein realistischer Wert – spart das Rad immer noch 26 Watt, was etwa 10 % der für diese Geschwindigkeit nötigen Leistung entspricht. Vergessen darf man auch nicht, wie sehr der Wind den Leistungsbedarf nach oben schnellen lässt.
Dass ein Aero-Rennrad schnell mal ein sattes Kilo schwerer ist als ein Modell mit flachen Felgen und schlankem Rahmen, kann man dagegen getrost vernachlässigen – das Gewicht spielt bei den Fahrwiderständen eine ungleich geringere Rolle als der Luftwiderstand, sogar bei der Beschleunigung. Wer möglichst schnell Rad fahren will, kommt also um einen der im Folgenden vorgestellten Boliden nicht herum.
Bulls Alpine Hawk Team Di2
Die Mountainbike-Spezialisten von Bulls wissen auch beim Rennrad, worauf es ankommt, und haben ihre Modellpalette deutlich modernisiert. Erster Streich war das Carbon-Gravelbike Machete, nun kommt das neue Alpine Hawk, das optisch eng verwand mit dem Offroader ist und sich dabei bestens in die Szene der modernen Aero-Rennräder einfügt – auch wenn das Bulls nicht ganz so flächig wirkt wie seine Mitbewerber. Typisch „aero“ sind die tief angesetzten Hinterbaustreben und die Formen von Steuer- und Unterrohr; auf der anderen Seite ist die Sattelstütze nicht flach, sondern im Sinne ausgeprägter Stoßdämpfung queroval. Die Sitzklemme ist elegant integriert, wie es sich heute für ein Rennrad der Topklasse gehört; sämtliche Leitungen werden im einteiligen Carbon-Cockpit von FSA geführt, was für den typischen „cleanen“ Look einer modernen Rennmaschine sorgt.
So manches Detail des Alpine Hawk zeigt jedoch, dass dieses Rennrad nicht nur auf minimalen Luftwiderstand hin konzipiert wurde. So fällt der Spalt zwischen Hinterreifen und ausgekehltem Sitzrohr relativ groß aus, denn statt der am Musterrad montierten 28er Schwalbe Pro One TLE können auch satte 32 mm breite Reifen montiert werden. Und wem das Steuerrohr vergleichsweise lang vorkommt, beweist ein gutes Auge: In Relation zur Sitzlänge („Reach“) baut das Bulls am Lenker rund drei Zentimeter höher („Stack“) als die typischen Aero-road-Modelle der Konkurrenz, wodurch die Sitzhaltung am Kölner Bike deutlich aufrechter wird. Kein Wunder, will es doch eher Allrounder als Spezialist sein – eine Rennmaschine mit aerodynamischen Merkmalen, die aber auch Sportlern gerecht wird, die mehr Komfort wollen und auch mal auf rauerem Untergrund fahren wollen.
Nicht zuletzt spricht Bulls auch mit seinem Topmodell preisbewusste Radfahrer an: Das Team Di2 kostet gerade mal 5.699 Euro, was angesichts der absolut spitzenmäßigen Ausstattung überrascht. Alleine das FSA-Cockpit und die Aero-Laufräder von Mavic mit 45 mm tiefen Felgen (wie die Bereifung tubeless-tauglich) kosten zusammen rund 2.000 Euro; dazu bietet dieses Rad eine komplette Shimano Dura-Ace Di2 mit 2×12 Gängen – besser geht’s kaum. Mit 50/34 Zähnen am Tretlager und 11-34er Kassette ist die Übersetzung wiederum an den Breitensportler angepasst, nicht an den Rennfahrer – auch hiermit zeigt Bulls, dass man sich sehr genau mit seiner Zielgruppe auseinandergesetzt hat. Mit Shimano 105 2×11 ist das Alpine Hawk schon für 2.399 Euro zu haben; dazu kommen zwei Modelle mit Ultegra – 2×11 und 2×12 Di2.
Fazit
Bulls stellt mit dem neuen Alpine Hawk einen Allrounder mit deutlicher Aero-Ausrichtung und viel Komfort vor, der in gleich vier Varianten zu ausgesprochen attraktiven Preisen verfügbar ist.
WEB: bulls.de
Cannondale SystemSix
Der US-Anbieter bezeichnet sein Topmodell selbstbewusst als „schnellstes Rennrad der Welt“ und liefert gleich Daten mit, die belegen sollen, dass das SystemSix namhaften Konkurrenten gegenüber bei 48 km/h bis zu 20 Watt spart. Wie das geht? Natürlich nur, indem alle Details sorgfältigst durchdacht sind, wobei das SystemSix keineswegs extrem gestaltet ist. Die Rohre sind vorne gerundet und an den Hinterseiten kantig – das berühmte „Kammtail“, also eine abgeschnittene Tropfenform, die sich beim Fahrradrahmen wie beim Automobil als ideal erwiesen hat. Auffällig ist das im Bereich der Flaschenhalterbohrungen verbreiterte Unterrohr, das wohl die Trinkflasche aus dem Wind nehmen soll. Das flache Oberrohr ist nahezu waagerecht, die Reifen (maximal 28 mm) sitzen dicht an Unter- und Sitzrohr. Das nach vorne verlängerte Steuerrohr beherbergt die Bremsleitungen; Lenker und Vorbau sind getrennt, sodass der Winkel des Lenkers um 8 ° variiert werden kann.
Cannondale ist für sein umfangreiches Größenspektrum bekannt. Beim SystemSix stehen sieben Rahmenhöhen zur Auswahl, die allesamt eine aggressive Sitzgeometrie mit deutlicher Überhöhung aufweisen. Die Lenkgeometrie verspricht Handlichkeit und guten Geradeauslauf.
Wer wissen will, ob das SystemSix wirklich das schnellste Rennrad der Welt ist, muss nicht ganz so tief in die Tasche greifen wie bei manch anderem Anbieter. Bereits für 5.699 Euro gibt es das Rad mit mechanischer Ultegra 2×11 und Vision-Carbonlaufrädern, wobei hier die Schaltzüge zwischen Lenker und Unterrohr außen verlaufen. Mit der neuen Shimano Ultgra Di2 2×12 kostet das Rad bereits 8.599 Euro, mit der aktuellen Dura-Ace 11.99 Euro. Ein Rahmenset zum Selbstaufbau bietet Cannondale derzeit nicht an.
Fazit
Das schnellste Rennrad der Welt? Klar ist, dass das SystemSix das Zeug zu Bestzeiten auf jedem Terrain hat und definitiv eines der flottesten Aero-Rennräder 2022 ist. Ein Plus ist auch das Größenspektrum, weniger gut die schmale Modellpalette.
WEB: cannondale.com
Canyon Aeroad CFR
Mit dem Aeroad CFR haben die Koblenzer „das schnellste Rennrad auf dem Markt“ im Programm, abgestimmt auf die von der Firma ausgestatteten Radprofis – deshalb auch CFR = „Canyon Factory Racing“. Daneben gibt es die günstigeren Ausführungen CF SL und SLX aus anderem Fasermaterial, wobei die SL-Variante auch mit mechanischen Schaltsystemen aufgebaut werden kann.
Optisch unterscheiden sich die verschiedenen Rahmen nicht, was auch bedeutet, dass sie aerodynamisch in einer Liga spielen. Das immer weiter verfeinerte Aeroad zeichnet sich durch ein flaches Sitzrohr aus, das weniger eng am Vorderreifen sitzt wie bei vergleichbaren Rennmaschinen; auch Sitzrohr und Hinterbaustreben sind flächig ausgeführt, sodass sich ein harmonisches Gesamtbild ergibt. Dazu gehört natürlich auch eine schwertförmige Sattelstütze mit unsichtbar integrierter Klemmung. Die Topmodelle sind mit einem einteiligen Cockpit ausgestattet, das eine Verstellung der Lenkerbreite um insgesamt 40 mm ermöglicht – ein einzigartiges Feature, das etwa dort zum Einsatz kommt, wenn an einem Tag starker Gegenwind ansteht und am nächsten viel geklettert werden muss. Außerdem lässt sich der Vorbau um 15 mm höher stellen.
Sitz- und Lenkgeometrie des Aeroad unterscheiden sich nicht groß von denen anderer Anbieter. Die Haltung auf dem Rad ist sportlich-gestreckt; mit eher steilen Winkeln ist das Canyon handlich, dabei sehr richtungsstabil. Immer wieder überraschend bei der Koblenzer Marke ist der recht hohe Komfort angesichts der Aero-Formen – gerade die schwertförmige Sattelstütze wirkt durchaus vibrationsmindernd.
Das Canyon Aeroad CFR ist, wie es sich für ein Profirad gehört, ausschließlich in Topausstattung erhältlich. Los geht’s mit Shimano Dura-Ace Di2 11-fach für 8.499 Euro; das Topmodell „MvdP“ als Hommage an Matthieu van der Poel kostet 9.000 Euro. Ungewöhnlich ist das „Disc Frame and Brake Kit“ – ein Rahmenset mit Cockpit, an dem Sram-Scheibenbremsen und Hebel vorinstalliert sind (4.499 €). Das günstigste Aeroad CF SL kostet 3.399 Euro.
Fazit
Das Aeroad ist harmonisch und ausgewogen gestaltet. Auch dieses Rad wird im Berufssport eingesetzt und dürfte den Ansprüchen so ziemlich aller Radsportler genügen – und aller Radsportlerinnen, für die es das Aeroad WMN mit abgestimmten Komponenten und in kleinen Größen gibt.
WEB: canyon.com
Cervélo S5
Die Kanadier gehören zu den Erfindern der Aero-Rennräder und machten von Anfang an mit windschnittigen Rohrformen, flachen Sattelstützen und innenliegenden Zügen auf sich aufmerksam. Das S5 wurde erstmals 2011 vorgestellt und war damals der wohl radikalste Aero-Renner mit der fast senkrecht stehenden Sattelstütze, den dicht an den Reifen geschmiegten Sitzrohr und der eng eingepassten Gabel. Das aktuelle Modell führt viele dieser Markmale fort und ist dabei gerade an der Front noch extremer: Die Gabel verdeckt das Steuerrohr und geht quasi übergangslos in den V-förmigen Vorbau über, was zum einen den Luftwiderstand minimiert, zum anderen aber die Zug- und Leitungsverlegung optimiert. Vorbau und Lenker sind zwei Teile, sodass die Neigung des Lenkers verstellt werden kann; auch eine Höhenanpassung mit Spacern ist möglich.
Die Sitzposition ist so aggressiv, wie es sich für ein Aero-Rennrad gehört: Auf dem S5 nimmt man mit deutlicher Streckung und viel Überhöhung Platz. Die Geometrie ist ausgewogen, wobei ein kurzer Radstand und der etwas steilere Lenkwinkel für Handlichkeit sorgen. Die Laufräder werden mit R.A.T.-Steckachsen befestigt – eine Viertelumdrehung genügt, um den Bajonettverschluss zu lösen. Cervélo gibt bis zu 28 mm breite Reifen frei, was für zeitgemäßen Komfort und Rollwiderstand steht.
Cervélo bietet das S5 als Rahmenset in fünf Größen (4.999 €) sowie in fünf Ausstattungsvarianten zwischen 6.399 und 11.999 Euro an – alle mit elektronischer Schaltung und bis auf das Einstiegsmodell mit Sram Rival mit tiefen Carbon-Laufrädern ausgestattet. Schneller kann man kaum Rennrad fahren.
Fazit
Das Cervélo R5 hat eine lange Geschichte und gehört bis heute zu den besten Aero-Rennern am Markt. Seine radikale Optik ist freilich nichts für Schüchterne.
WEB: cervelo.com
Cube Litening C:68X SLT
Wer ein Profiteam ausstattet, muss heutzutage auch in Sachen Aero-Rennräder mitspielen. Bei Cube nimmt das C:68X diesen Platz ein – ein Rad, das erst einmal durch den sehr attraktiven Preis auffällt, denn die Top-Version mit Shimano Dura-Ace Di2 2×12 kostet nur 7.099 Euro. Dabei sind schon reinrassige Aero-Laufräder dabei – vorne mit 50 mm tiefer Felge, die weniger seitenwindempfindlich ist, hinten mit aerodynamisch optimierter 65-mm-Felge.
Die typischen Aero-Merkmale finden sich auch an diesem Rahmen: Die Gabel ist eng an den Rahmen eingepasst, Steuerrohr, Unter- und Sitzrohr weisen ein abgeschnittenes Tropfenprofil auf, wobei das Sitzrohr zusätzlich ausgekehlt ist. An den tief angesetzten Hinterstreben fällt die kleine „Flosse“ auf. Wer nur einen Flaschenhalter montiert, kann diesen auf dem Unterrohr dichter am Tretlager positionieren; zu diesem Zweck sind dort drei Gewindebohrungen angebracht.
Die Sitzgeometrie des Cube fällt noch einen Ticken gestreckter aus als bei der Konkurrenz, allerdings ist am 56er Rad ein nur 100 mm langer Vorbau montiert – im Zusammenspiel mit kurzem Radstand und eher steilem Steuerwinkel dürfte dies für ein sehr handliches Lenkverhalten sorgen. Auffällig ist auch, dass der Vorbau des einteiligen Carbon-Cockpits nahezu waagerecht ist, was den Lenker nochmal einige Millimeter nach unten bringt. So ergibt sich eine deutliche Überhöhung, wie es sich Rennfahrer wünschen. Heute eher ungewöhnlich ist die leicht eckige ergonomische Formgebung der Lenkerbögen.
Mit der ganz neuen Shimano Dura-Ace ist das Litening wirklich profimäßig ausgestattet; auf Berufsfahrer zugeschnitten ist auch die Übersetzung des Kurbelsatzes mit 52/36 Zähnen. Auch die anderen Ausstattungsvarianten unterscheiden sich in dieser Hinsicht nicht vom Topmodell; auffällig ist freilich, dass selbst die günstigste Variante des Bikes für 4.599 Euro besser ausgestattet ist als das Topmodell mancher Marke zu einem deutlich höheren Preis – mit Sram Force 2×12 und 50-mm-Carbonlaufrädern.
Fazit
Das Cube Litening gefällt als aerodynamisch optimierte, preisaggressive Rennmaschine mit Profi-Flair. Sämtliche Modellvarianten sind hochwertig ausgestattet und bereits mit Aero-Laufrädern spezifiziert.
WEB: cube.eu
Storck Aerfast.4
Wie kann man aus der Vielzahl der Aero-Rennräder hervorstechen? Das neue Storck Aerfast 4 Pro Disc sorgt mit knalligem Look und besonders auffälliger Gabel für viel Aufsehen. Denn das in metallic-grün erstrahlende Aerobike zeigt sich mit einer im Windkanal komplett neu entwickelten Gabel, die sehr breit und bauchig daherkommt. Außerdem ist ein neues Aerocokpit und eine aerodynamisch-optimierte Sattelstütze verbaut, welche im Zusammenspiel mit den anderen Aero-Features für die entscheidende Wattersparnis sorgen sollen. Auch die optimierten DT Swiss Hochprofil-Laufräder mit jeweils 62mm Felgenhöhe sollen hier ihren Anteil leisten und flotte Fahrten zum Kinderspiel machen. Das Topmodell ist bereits für 7.799 Euro zu haben und kommt mit einer Sram AXS eTap Red in bester Made-in-Germany Qualität.
Neben der Gabel und den Anbauteilen strotzt der Rahmen zudem nur so vor Aero-Features. Jegliche Rohrform ist darauf ausgerichtet das letzte Watt herauszuholen und dennoch ein weitestgehend angenehmes Fahrgefühl zu bieten. Auch beim neusten Aerorenner von Storck hat man versucht seiner DNA treu zu bleiben und etwas Verspieltheit mit in die Mischung zu bringen, was durch etwas kürzere Kettenstreben und Oberrohr ermöglicht wird. Somit erhält man auch eine ausgewogenen Sitzposition. Durch die tiefergesetzten Sitzstreben wird zudem der Komfort des Bikes deutlich begünstigt.
Neben dem Topmodell mit der Sram Red eTap AXS kommt das neue Aeromodell aus dem Hause Storck natürlich auch mit anderen Ausstattungsvarianten, aber ausschließlich mit elektronischen Wireless-Schaltungen. Zum Einsatz kommen sowohl SRAM- als auch Shimano-Gruppen. Preislich liegt das Einstiegs-Modell mit Sram Rival eTap bei 5.799 Euro, die Ultegra Di2 Variante liegt bei 5.999.
Fazit
Wer auf extravagante Looks und ordentlich Speed steht, der ist beim Storck Aerobike definitiv richtig. Nicht nur Farbe und Form dürften dabei für Blicke sorgen, sondern auch der attraktive Preis lässt hellhörig werden. Eine zusätzliche Portion Spaß dürfte die etwas verspieltere Geometrie bringen.
WEB: storck-bikes.com
Pinarello Dogma F
Insgesamt 15 Gesamtsiege konnten Rennfahrer auf Pinarello Rennmaschinen bei der Tour de France einfahren. Wenn man sich mal die Radsport-Geschichtsbücher ansieht, muss man feststellen, dass Pinarello somit die erfolgreichste noch existierende Radmarke bei der Frankreich-Rundfahrt ist. Auf dem neusten Pinarello Modell konnten bereits dieses Frühjahr schon wieder etliche Erfolge gefeiert werden. Mit dem Pinarello Dogma F will der italienische Hersteller erstklassige aerodynamische Eigenschaften mit einem adäquaten Gewicht für die Bergetappen kombinieren. Sieht man sich die Windkanalwerte des Herstellers an, so kann das Dogma F tatsächlich weit vorne mitfahren und ermöglicht zudem ein Gesamtgewicht von unter 7 Kilo. Damit lässt sich das Dogma nicht nur zur Klasse der Aero-Rennräder zählen.
Auf den ersten Blick bleibt man seinen klassischen Formen treu und setzt weiterhin auf geschwungene Linien. Auch die Onda Gabel ist Teil der unverwechselbaren Pinarello-Technologie seit 2000 und will am Dogma F Stabilität und Komfort bieten. Die Rohrprofile des italienischen Aerobikes sind laut Hersteller nicht nur auf geringen Windwiderstand ausgerichtet, sondern sollen bei Seitenwind sogar Vortrieb erzeugen.
Ein weiteres Highlight (zumindest für Pinarello-Verhältnisse) sind die Scheibenbremsen, denn das Dogma F gibt es erstmals als Version mit Disc- oder Felgenbremsen. Das Aero-Rennrad mit Felgenbremse soll dabei etwas leichter sein, jedoch auch mehr Luftwiderstand generieren. Bei den Scheibenbremsen steht natürlich die bessere Bremsperformance neben leichten Aero-Vorteilen ganz oben.
Das Pinarello Dogma wird in elf Rahmengrößen mit verschiedenen Farb- und Ausstattungsvarianten von Shimano, Sram und Campagnolo angeboten. Grundsätzlich hat man die Möglichkeit jedes Dogma F nach den eigenen Vorstellungen aufbauen zu lassen und seine Wunschkomponenten an eines der italienischen Aero-Rennräder zu bringen. Die Fahrer können außerdem auf das komplett überarbeitete Most Talon Cockpit und eine Sattelstütze mit zwei verschiedene Offset-Optionen Preislich befindet man sich hier zwischen ca. 8.999 Euro für die günstigste Version mit einer Shimano Ultegra Di2 12-fach bis hin zu einem der Topmodelle mit einer Sram AXS eTap Rad für 14.999 Euro.
Fazit
Mit dem Pinarello Dogma F bietet der italienische Traditionshersteller endlich auch ein Highendbike mit Discs an. Die Formen sind wie gewohnt speziell und spiegeln den eigenen Charakter der Marke wider. Auf dem Papier ein absolutes Superbike, das Aero-Eigenschaften mit Leichtgewicht verbindet.
WEB: pinarell0.com
Orbea Orca Aero
Das Orbea Orca Aero zählt seit einigen Jahren zu den flottesten Rennrädern auf dem Markt, denn nicht umsonst hat der spanische Hersteller dem Orca den Namenszusatz Aero mitgegeben. Bei der überarbeiteten Variante der Spanier hat man sich aber nicht nur auf die Aerodynamik konzentriert, sondern versucht die perfekte Balance zwischen den entscheidenden Leistungsmerkmalen zu finden.
In der Vergangenheit wurde bei der Entwicklung von Rädern (auch bei Aero-Rennräder) der Fokus meist auf die drei Bereiche Aerodynamik, Steifigkeit und Gewicht gelegt. Erfahrungsgemäß bringt die Konzentration auf nur einen dieser drei Punkte kaum nennenswerte Verbesserungen und zu große Kompromisse in all diesen Punkten macht das Rad auch nicht automatisch besser. Orbea hat sich dafür gefragt, ob diese drei kritischen Leistungsfaktoren überhaupt ausreichend sind, um ein erstklassiges Aerobike zu entwickeln.
Als Resultat dieser Idee wurden zusätzlich die Faktoren Ergonomie und Handling hinzugefügt, um ein vollumfängliches Konzept bieten zu können, welches in allen Bereichen mehr Fahrspaß und eine bessere Performance bietet. Denn ein leichterer Rahmen mit aerodynamischen Rohrformen alleine sorgt noch lange nicht für maximale Geschwindigkeit.
Hinzukommt die speziell auf das Orca Aero abgestimmte Renngeometrie, welche eine sportive Sitzposition bietet und sich an echte Rennfahrer richtet. Dabei wurden die Abmessungen der Rohre auf jede einzelne Rahmengröße abgestimmt, um für jeden Fahrer das Maximum herauszuholen und eine erstklassige Performance bieten zu können. Dies wurde unter anderem auch durch die hochwertige OMX-Carbonfaser ermöglicht, die durch ein speziell angepasstes Layup für hohe Effizienz und den nötigen Vortrieb sorgt. Für den Faktor Komfort und Vielseitigkeit hat Orbea bei seinem neuen Orca Aero zudem die Reifenfreiheit auf bis zu 30mm erhöht, um in diesen Bereichen eine zusätzliche Verbesserung bieten zu können. Außerdem hat man die Integration von Trinkflaschen und Accesoire-Box clever gelöst und zum aerodynamischen Vorteil gemacht
Insgesamt gibt es vom Orbea Orca Aero 6 Ausstattungsvarianten plus das Rahmenset. Das Topmodell M10iLTD mit einer kompletten Shimano Dura-Ace Di2 12fach Gruppe und den neuen Dura-Ace C50 Laufrädern ist ab 9.999 zu haben, während das M20LTD Modell mit mechanischer Ultegra 11fach für 4.199 Euro verfügbar ist. Dennoch hat man bei Orbea die Möglichkeit mit dem MyO Konzept das Aerobike auch individuell zu gestalten und auf die eigenen Wünsche und Bedürfnisse anzupassen. Egal ob man hier auf verschiedene Farben, Design-Elemente oder auch Komponenten zurückgreifen möchte, alle Bausteine lassen sich im Konfigurator für ein individuelles Erlebnis anpassen.
Fazit
Wenn ein Hersteller wie Orbea den Namenszusatz Aero vergibt, so meint man dies auch durchaus ernst. Nicht nur die Rohrformen, sondern auch die clevere Integration von Trinkflaschen oder Accesory Container zeigen die Zugehörigkeit Bikes zur Klasse der Aero-Rennräder. Schon fast verwunderlich, dass man bei den Laufrädern nur auf 50mm Felgen setzt.
WEB: orbea.com
Simplon Pride II
Das Simplon Pride hat vor einigen Jahren mit seinem gespaltenen Vorbau für viel Aufsehen gesorgt. Nun kommt mit dem Simplon Pride 2 eine komplett überarbeitete Version des Aero-Renners der Österreicher. Was aber bleibt, ist der ikonische gespaltene Vorbau. Mit neuen großflächigeren Rohrformen soll die Aerodynamik auf ein neues Level gehoben werden. Besonders auffällig sind dabei das flächige Steuerrohr und der weit hochgezogene Tretlagerbereich. Gemeinsam mit den Aerodynamik-Spezialisten von Swiss Side wurden etliche numerische Strömungssimulationen und Windkanaltests durchgeführt, um dem eigenen Anspruch an das schnellste Rad der Welt gerecht zu werden. Auch für Triathleten dürfte das Bike interessant sein, da es mit einem speziellen Cockpit angeboten wird und somit nicht nur als eines der beliebten Aero-Rennräder durchgeht.
Spannend wird es, wie sich das Rad bei Seitenwindverhältnissen fahren lässt, denn neben dem großflächigen Rahmen sind auch die mindestens 60mm Laufräder nicht zu unterschätzen. Dennoch wird auf den ersten Blick klar, dass man hier alles auf die Karte „Aero“ setzt und keine Kompromisse eingehen will. Demenstprechend ist die Geometrie des Simplon Aerobikes auch extrem sportlich gehalten und lässt in seiner Reinform nur wenig Spielraum. Die Aerodynamikwerte des Herstellers bestätigen dies eindrucksvoll. Mit einem Gesamtgewicht von knapp 8 Kilo muss man dafür am Berg einen leichten Nachteil in Kauf nehmen.
Dennoch gibt es auch bei Simplon einen entsprechenden Konfigurator, welcher viele Möglichkeiten bietet und die eigenen Bedürfnisse berücksichtigt. Die zweiteilige Lenker- und Vorbaukonstruktion lässt sich aus vier Breiten für den flachen Aero-Basislenker sowie drei Vorbauhöhen wählen. Desweiteren kann man sein Bike neben dem Cockpit enstprechenden mit Laufrädern, Kurbel, Kassette und Powermeter ausstatten lassen. Die Basis Variante des Pride ist ab 5.999 Euro erhältlich, je nach Konfiguration dürfte man beim Topmodell mit Sram Red AXS eTap oder Shimano Dura-Ace 12fach und den DT Swiss Hochprofil-Laufrädern auf gut das Doppelte kommen.
Fazit
Schon auf den ersten Blick ist das Simplon Pride 2 ein echtes Statement auch für Aero-Rennräder. Die Windkanalwerte des Herstellers bestätigen diesen Eindruck. Aufgrund des großflächigen Rahmens muss man etwas Mehrgewicht einkalkulieren.
WEB: simplon.com
Scott Foil RC Pro
Das Scott Foil RC ist ein echter Allrounder unter den Aerobikes. Dies zeigt auch die Erfolgsbilanz, denn mit Etappensiegen bei allen großen Rundfahrten, Podiumsplätzen bei Mailand–San Remo, Lüttich –Bastogne – Lüttich und Paris–Roubaix ist das Foil RC Pro eines der vielseitigsten Aero-Rennräder im Profifeld. Der Rahmen aus HMX-Carbonfaser wurde dafür entwickelt, um die nötigen Extrasekunden zu sparen und gelichzeitig kein zusätzliches Gewicht in Kauf nehmen zu müssen. Das Foil RC Pro mit Dura-Ace Di2 12fach und Zipp 303 bringt hier gerade einmal 7,2 Kilo auf die Waage. Mit der komplett integrierten Zuverlegung und eigens konzipiertem Syncros Cockpit will man zusätzliche Vorteile schaffen. Möchte man das Bike zusätzlich auf Aerodynamik optimieren kann man dies gegebenenfalls mit noch flotteren Laufrädern mit mehr Felgenhöhe machen.
Der Carbonrahmen bietet eine ansprechend sportive Sitzposition, welche mittels Spacern aber auch etwas entschärft werden kann. Trotz des sportlichen Race-Charakters des neuen Foils darf natürlich auch der nötige Komfort nicht fehlen. Dieser wird durch die nach unten versetzten Sitzstreben ermöglicht. Dieser zielgerichtete Ansatz zur Verbesserung des Komforts des Scott Foil hat nach eigenen Angaben auch zu einer bedeutenden Verbesserung der Kraftübertragung geführt, da der Rahmen in sich stabiler gemacht werden konnte.
Das Scott Foil RC ist in vier Ausstattungsvarianten erhältlich. Während das Topmodell mit Dura-Ace Di2 und Zipp 303 Laufrädern für 9.499 Euro erhältlich ist, kann man sich schon ab 4.299 Euro echte Foil RC Perfromance nach Hause holen. Diese Modell kommt dann mit einer mechanischen Shimano Ultegra Gruppe und Syncros Laufrädern.
Fazit
Ein echter Allrounder unter den Aero-Rennrädern, der im Profipeloton so viele Erfolge wie ein kaum ein anderer einfahren konnte. Das ausgewogene Konzept bietet auf allen Ebenen die nötige Performance und lässt an manchen Stellen auch die Möglichkeit zum individuellen Feintuning zu.
WEB: scott-sports.com