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GravelbikesTests

Test Storck Grix.2 Platinum GRX GRC: Preisaggressives Gravelbike im Aero-Trimm

4. November 2022 by Caspar Gebel

Test Storck Grix.2: Das aktuelle Gravelbike der Hessen basiert auf einem komplett neuen Rahmen mit vielen sinnvollen Details; als Gravelbike im Aero-Trimm entspricht es wieder stärker dem Markenkern von Storck. Auch preislich ist das Rad spannend. 

Gut, dass es so breite Reifen hat – ansonsten könnte man das Grix.2 nämlich auf den ersten Blick für eine Aero-Rennmaschine halten. Markus Storck stellt seinem nun bereits drei Jahre alten Grix ein Modell zur Seite, das die bewährte Geometrie des Vorgängers übernimmt, dabei aber zahlreiche neue Merkmale aufweist – und dazu gehören nicht zuletzt Optik und Features aus dem „Aero Road“-Segment.



Aero-Formen und Carbon-Cockpit

Die Sitzstreben sind etwas tiefer positioniert, die Sattelklemme ist nun integriert, das Sitzrohr ist ausgekehlt und die Gabelbeine sind flacher. Außerdem kommt ein Carbon-Cockpit mit komplett integrierten Zügen und Leitungen und abgeflachtem Oberlenker zum Einsatz, sodass das Grix.2 gerade an der Front extrem aufgeräumt wirkt – ganz abgesehen von der Stealth-Optik des komplett in Mattschwarz gehaltenen Bikes.

Der edle DT-Radsatz ist leicht und aerodynamisch.
Carbon-Cockpit und integrierte Leitungsführung sorgen für eine aufgeräumte Optik.

„Aero“ ist auch der Laufradsatz, ein sehr edler, teurer und ziemlich leichter DT Swiss GRC1400. Seiner 42 mm tiefen Hookless-Felgen sind innen 24 mm breit und stützen die 40er Schwalbe-Reifen damit optimal ab. Diese füllen den Bauraum von Gabel und Hinterbau übrigens noch längst nicht aus – selbst ein 50 mm breiter Pneu könnte gerade so reinpassen. Und das, obwohl Storck die rechte Kettenstrebe nicht mehr ganz so weit nach unten zieht wie beim ersten Grix.



Am neuen Grix gibt’s nun eine integrierte Klemme.
Das Sitzrohr ist ausgekehlt, sodass auch ein Reifen mit mehr Volumen Platz hat.

Rahmen mit vielen neuen Details

Weggefallen ist die zwischen die Sitzstreben geschraubte Brücke – hier befindet sich nun ein klassischer Steg, an den ein Schutzblech geschraubt werden kann; am Hinterbau ließe sich sogar ein richtiger Gepäckträger befestigen. An der Gabel lassen sich nun auch Gepäckhalterungen montieren, was für den Einsatz des Grix.2 bei schnellen Bikepacking-Touren spricht. Der Flaschenhalter am Unterrohr lässt sich in zwei Positionen anbringen, außerdem kann eine weitere Flasche unterm Rohr befestigt werden und Platz für eine kleine Oberrohrtasche ist auch. Damit ist das Grix.2 insgesamt deutlich reisetauglicher als ein Vorgänger – für einen Aero-Graveller eher ungewöhnlich.

Die geschraubte Brücke ist einem Steg gewichen.
Ein Flaschenhalter passt aufs, einer unters Unterrohr.


Großer Übersetzungsumfang

Mit Shimano GRX RX810 ist das Storck ebenso hochwertig wie vielseitig ausgestattet. Der 48/31er Kurbelsatz erlaubt eine große Übersetzungsbandbreite; selbst mit der 11-32er Kassette am Testrad liegt eine Untersetzung für steile Anstiege vor. Der Aero-Trimm des mattschwarzen Boliden macht Lust auf schnelle Fahrten wofür man nur eine etwas engere Kassette (z. B. 11-28) und etwas schmalere Reifen braucht (z. B. Schwalbe G-One RS 35 mm). Damit wird das Storck dank steilem Lenkwinkel zum handlichen, vortriebsstarken Gravel Racer, dessen Sitzgeometrie für eine eher gestreckte Haltung und ordentlich Überhöhung zwischen Sattel und Lenker sorgt. Letzterer ist für ein Gravelbike ziemlich schmal gehalten – 42 cm am Oberlenker und 44 cm an den Enden (jeweils Mitte-Mitte). Auch das kommt einer windschnittigen Sitzhaltung entgegen, ohne dass das Lenkverhalten auf anspruchsvollem Terrain leidet.

Vielseitiger Aero-Graveller

So rückt das Grix.2 wieder näher an den Markenkern von Storck heran, der seit jeher von sportlichen und zunehmend von aerodynamischen Rennmaschinen bestimmt war. Gleichzeitig wird das dezent gestylte Rad, das mit 8,8 Kilo vergleichsweise leicht ist, so einem sehr attraktiven Preis angeboten: 5.699 Euro sind eine Ansage, zumal alleine der Radsatz regulär knapp 2.000 Euro kostet. Möglich macht’s der Direktvertrieb, zu dem der Hersteller vor einigen Jahren gewechselt ist.



Hinten ist eine 11-32er Kassette montiert.
Zusammen mit 48/31 vorne ist der Übersetzungsumfang sehr groß.

Alles top – bis auf die Spannachse

Kritikpunkte gibt es am Storck fast keine; es fällt nur auf, dass die Hessen nach wie vor eine altmodische Steckachse mit Spannhebel an der Gabel verwenden. Diese ist nicht nur umständlich zu bedienen, sondern widerspricht auch ein bisschen der Aero-Philosophie des Herstellers. Allerdings passt eine handelsübliche Achse ohne Handhebel. Positiv fällt auf, wie satt und exakt beide Laufräder in die Ausfallenden gleiten.

Der Lenker ist an den Enden 2 cm breiter als oben.
Der Komfort im Sitzbereich ist hoch.


Ungewöhnlich ist, dass der Rahmen unterm Tretlager keine Klappe aufweist, die beim Aufbau das Einfädeln der Züge und Leitungen erleichtert. Was den Endverbraucher natürlich  nicht stören muss – er bzw. sie kann sich an einer schnellen, aerodynamischen und dabei sehr vielseitigen Gravel-Rennmaschine erfreuen, die für das Gebotene wirklich günstig ist und viel Spaß macht.

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Fazit: Storck Grix.2 Platinum GRX GRC

Pro

  • Sportliches Aero-Gravelbike
  • Sehr gut ausgestattet für den Preis
  • Diverse Anbaumöglichkeiten
  • Große Reifenfreiheit
  • Recht leicht

Contra

  • Unpraktische Steckachse vorne

Fakten

Produktjahr2022
Preis5.699 Euro
Web www.storck-bikes.com

Gesamtwertung

90%

Preis-/Leistung

84%
Als Gravelbike im Aero-Stealth-Look ist das Grix.2 eine Ausnahmeerscheinung. Zur schnellen Optik kommen tadellose Fahreigenschaften, viele Anbaumöglichkeiten und außerdem eine sehr gute Ausstattung mit Carbon-Cockpit und teurem, leichtem Aero-Radsatz. Dabei ist das Rad ausgesprochen preisaggressiv, und nicht zuletzt bietet Storck diverse Ausstattungsvarianten an.
Stichworte:#VMgravelgrv_b22

Über Caspar Gebel

Caspar Gebel sitzt seit 40 Jahren auf dem Rennrad. Der Fachjournalist und Sachbuchautor arbeitet für Velomotion und auch für die Zeitschriften Procycling und Fahrrad News.

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