Test Fulcrum Speed 25: Kaum mehr als 1.300 Gramm wiegt der edle Disc-Radsatz des italienischen Herstellers, und damit bringt er so ziemlich jeden Renner auf Trab. Die Speed 25 gefallen mit Handling-Vorteilen und seidenweichem Lagerlauf, und ums Thema Aerodynamik muss man sich eigentlich keine Gedanken machen…
„Aerodynamik schlägt Gewicht“ – so oder ähnlich hört man es immer wieder von Herstellern, die ihren Schwerpunkt aufs Road-Aero-Segment legen. Auch im gehobenen Preissegment können flächige Rennmaschinen mit integrierten Leitungen und tief profilierten Laufrädern schon mal deutlich über acht Kilo wiegen, und so manches Profi-Bike ist weit weg vom UCI-Mindestgewicht von 6,8 Kilo.
Dabei ist es natürlich nach wie vor interessant, auf leichtes Material zu setzen. Ein leichtes Rad wirkt agiler und lässt sich gefühlt besser beschleunigen, auch wenn echte Leistungsvorteile marginal sind. In Relation zum Körpergewicht spielt das Radgewicht freilich eine wichtige Rolle: Wer 55 Kilo wiegt, wird mehr damit zu tun haben, ein Neun-Kilo-Rad unter sich zu bewegen, als ein 80-Kilo-Fahrer mit der entsprechenden muskulären Ausstattung.
Trends wie Scheibenbremsen und breitere Reifen machen es jedoch nicht gerade einfacher, ein modernes Rennrad auf Diät zu setzen, und so sind die Laufräder wieder mal ein heißer Tipp – beispielsweise die Fulcrum Speed 25, das neue Leichtbau-Topmodell des italienischen Herstellers, welcher gerade mal 1.285 Gramm für den Radsatz angibt. Und damit ziemlich akkurat ist – an der Redaktionswaage hängt das Vorderrad mit 600, das Hinterrad mit 710 Gramm. Dabei ist der Radsatz nicht nur leicht, sondern mit einer Maulweite von 21 mm auch besser für moderne, breitere Rennreifen geeignet als seine Vorgänger mit 19 mm oder gar nur 17 mm Innenbreite.
Fulcrum Speed 25: Große Maulweite und schlanke Speichen
Von älteren Modellen wie dem Racing Zero unterscheidet sich der neue Radsatz auch optisch: Statt flächiger Alu-Speichen, die in Dreiergruppen angeordnet sind, setzt Fulcrum beim Speed 25 auf schlanke, aerodynamisch abgeflachte Stahlstäbchen. Hinten werden die 24 Tangentialspeichen gleichmäßig auf beide Laufradseiten verteilt, vorne kommt eine 2:1-Einspeichung mit acht Radialspeichen rechts zum Einsatz. Am Hinterrad wird im Sinne einer ausgeglichenen Speichenspannung eine asymmetrische Felge verbaut. Alle Speichen kreuzen sich berührungsfrei, was etwa im Wiegetritt Geräuschbildung verhindert.
Die in Italien hergestellten Felgen gefallen mit eingeprägten Logos und glatt polierter Innenfläche, was die Tubeless-Reifenmontage erleichtern soll. Diese geht dann auch problemlos über die Bühne, wobei sich einer unserer bereits länger gefahrenen Schwalbe-Reifen nur per Kompressor befüllen lässt, was man aber nicht der Felge anlasten kann. Das geschlossene Felgenbett verbessert die Abdichtung, außerdem spart man sich beim Fulcrum Speed 25 das Einkleben von Tubeless-Felgenband.
Besseres Handling und mehr Agilität
Zu spüren ist das um 350 Gramm reduzierte Laufradgewicht am Test-Renner ab der ersten Kurbelumdrehung. Das Rad lässt sich gefühlt leichter beschleunigen und wirkt handlicher, sobald man aus dem Sattel geht. Damit sind die Fulcrum Speed 25 gerade für jene interessant, die am Berg häufig in den Wiegetritt wechseln. Die Richtungsstabilität bei hohem Tempo beeinflusst das reduzierte Laufradgewicht dabei nicht spürbar. An windigen Tagen haben die 26 mm hohen Felgen ohnehin den Vorteil, dass sie komplett unanfällig für Böen und wechselnde Winde sind.
Wenig zu befürchten beim Luftwiderstand
Im Vergleich zum Radsatz mit 38 mm tiefen Felgen, der sonst am Testrad montiert ist, haben die Laufräder ohnehin keinen merklichen Einfluss auf den Luftwiderstand. Kein Wunder, denn bei frontaler Anströmung schlagen sich flache Felgen wie die von Fulcrum oftmals nicht schlechter als Aero-Felgen mit um die 45 mm Profiltiefe. Und dass die flachen Felgen kein bisschen seitenwindanfällig sind, ist bei schnellen Abfahrten in bergigem Terrain natürlich ein nicht zu unterschätzender Sicherheitsaspekt.
Der Freilaufkörper bietet mit seinen drei Sperrklinken bewährten Standard. Um ihn zu wechseln, muss man die Konusschlüssel zücken, wobei sich die Anlagefläche für den linken Schlüssel unter einem Sprengring verborgen ist. Gefühlt leichten Lauf vermitteln die edlen USB-Keramiklager mit einstellbarem Lagerspiel, die Fulcrum beim Speed 25 verbaut. Die „Ultra-smooth bearings“ sind dann auch mit für den hohen Preis verantwortlich, den Fulcrum für seine Leichtbau-Laufräder verlangt – je nach Freilauf-Variante zwischen 2.275 und 2.285 Euro. Damit dürfte der Kauf eine gut überlegte Entscheidung sein, etwa beim Zusammenstellen einer superleichten Rennmaschine mit schlanken Formen, wie sie zum Fulcrum Speed 25 passen. Nur zur „Erleichterung“ eines schweren Aero-Renners ist dieser Radsatz viel zu schade…