Test: Lastenräder werden immer populärer. Sie sollen die Mobilitätswende befeuern und werden immer häufiger im Bereich Mobility als beim klassischen Fahrrad eingeordnet. Sie stellen auch besondere Ansprüche ans Material, und Maxxis will dem mit einem speziellen Pneu begegnen: Vorhang auf für den Metroloads Pro.
Cargobikes sieht man immer öfter, und sie glänzen vor allem durch einen hohen Nutzwert. Die Kinder in den Kindergarten fahren, Einkäufe erledigen, mit Grill und Gepäck an den Badesee? Das kann ein Lastenrad leisten. Hohe, deutlich größere Ansprüche ans Material als ein gewöhnliches Rad stellten die schweren Bikes schon immer. Mit steigenden Stückzahlen und wachsender Beliebtheit gibt es von immer mehr Herstellern spezifische Bauteile. Maxxis hat jetzt einen Reifen im Programm, der sehr pannensicher, traktionsstark und extrem haltbar sein soll. Ganze 10.000 Kilometer verspricht Maxxis. Da muss man ganz schön lange radeln…
Maxxis Metroloads – die Fakten
Der Name sagt es deutlich: Metroloads Pro bedeutet, im urbanen Umfeld Lasten zu bewegen. Das ist klar Cargobike. Eigentlich kein Wunder, dass gerade Maxxis so etwas entwickelt hat. Kennen Radler die Marke vor allem von Bikes und E-Bikes, sind die Taiwanesen eigentlich in der ganzen Welt der Mobilität zuhause. Hinter Maxxis steckt Cheng Shin, einer der Top-Ten-Reifenhersteller auf der Welt. Mit der Marke Maxxis bedienen die Asiaten schon lange auch Einsatzbereiche, die vom durchschnittlichen User abweichen: Offroad-Motorsport, Gabelstapler, Anhänger, Motocross…
Den Metroloads gibt es als Metroloads und Metroloads Pro. Der Unterschied liegt im Aufbau der Karkasse. Die Pro-Variante hat eine doppelte 60-TPI-Karkasse und bekommt somit 4 Gewebelagen an der Seitenwand und ganze 6 Lagen Gewebe auf der Lauffläche spendiert. „Urban Casing Pro“ nennt Maxxis das. Beide Versionen sind für E-Bikes geeignet, die über 25 km/h unterstützen, was sich bei Maxxis „E 50“ nennt. Bei allen Versionen ist ein 3 mm dicker Spezialgummi unter der Lauffläche eingearbeitet, der sich MaxxProtect nennt und den Pannenschutz erhöhen soll, indem er z. B. Schnitten durch Glasscherben entgegenwirkt. Als Gummimischung hat man zu einer Neuerung gegriffen: die „4 Season“-Mischung ist die Allwetter-Mixtur von Maxxis. Als „4 Season Highmileage Compound“ soll sie mit einer durchschnittlichen Lebensdauer von 10.000 Kilometern aufwarten können, das ist ein großes versprechen.
Den Metroloads gibt es in den Radgrößen 20 und 26 Zoll jeweils in 2,15 Zoll Breite. Er darf dann mit 109 bzw. 140 Kilo belastet werden. Der Metroloads Pro legt da in doppelter Hinsicht noch etwas drauf. Er ist in 20 und 26 Zoll jeweils in 2,15 und 2,4 Zoll zu haben und trägt in 20 Zoll 121 Kilo und in 26 Zoll 160 Kilo. Das Gewicht der Reifen, die wir im Test hatten, 20 Zoll mit 2,4 Zoll Breite, gibt Maxxis mit 1145 Gramm an, was beide Testreifen deutlich unterboten – sie lagen knapp unter 1100 Gramm.
Worüber wir sprechen müssen, ist der Preis: Die günstigeren Metroloads kosten 31,90 Euro und die noch wertigeren Metroloads Pro liegen bei 41,90 Euro. Geht man jetzt davon aus, dass der Straßenpreis etwas niedriger sein dürfte, ist das ein wirklich faires Angebot für einen so aufwändig gemachten und durchdachten Reifen.
Maxxis Metroloads – im Test
Wir bleiben ehrlich und sagen es direkt vorweg: Nein, 10.000 Kilometer sind wir damit nicht gefahren. Da viele verschiedene Bikes getestet und bewegt werden wollen, ist das für uns nicht machbar. Ob der Metroloads also 10.000 Kilometer schafft, das können wir nicht objektiv beantworten. Was wir aber sagen können: Wir trauen es ihm zu. Von Verschleiß ist jedenfalls nichts zu merken. Das haben wir schon anders erlebt, bei dem einen oder anderen Reifen kann man ja förmlich zusehen, wie er sich runter-radiert. Das nehmen sportliche Fahrer aber in Kauf, wenn sie z. B. echte MTB-Schredder sind.
Die Montage war einfach, was auch keine Selbstverständlichkeit bei einem so massiven Reifen ist – da kann es gern mal zwicken. Natürlich kann das aber auch nur für unsere Felgen-Reifen-Test-Kombination gelten und kann im Einzelfall auch anders aussehen. Was sofort auffällt: Auch ohne aufgepumpt zu sein steht das Rad gut da, was mit Sicherheit durch die extrem stabile Karkasse kommt. Wir haben mit dem Luftdruck experimentiert und festgestellt. dass sich auch hohe Lasten mit tendenziell niedrigerem Luftdruck fahren lassen, was wiederum die Fahrt spürbar komfortabler gestaltet – etwa wenn Kids an Bord sind, ist das nicht unwichtig.
Das Rollverhalten geht absolut in Ordnung. So ein stabiler Reifen wird ja im Regelfall an einem Bike montiert, das selbst schon ordentlich wiegt, und ein Motor hilft dann meist beim Vorwärtskommen. Aber klar, die stabile Karkasse und das hohe Gewicht sind nichts für Speed-Junkies. Ich würde den Reifen nicht für das Pendler-Klapprad empfehlen, zumindest nicht in der breiten Pro-Version, mag der Pannenschutz auch noch so gut sein. Und da sind wir beim nächsten Kriterium. Der Pannenschutz ist super. Wie bereits geschrieben, haben wir den Luftdruck unvernünftig weit abgesenkt und ordentlich Gewicht draufgepackt. Doch auch grober Schotter und Kanten hat der Metroloads stoisch ignoriert.
Was noch auffällig war: Der Reifen hat feinen Schotter willig aufgesammelt und dann in der Gegend herumgeworfen. Da scheint der Belag des Feldwegs hinter der Redaktion perfekt zum Profil des Metroloads zu passen. Das war aber auch nur hier der Fall. Die Traktion des Reifens war zu jeder Zeit absolut gut und berechenbar.
Maxxis Metroloads – Was man wissen muss
Dies ist ein sehr stabiler Reifen mit hoher Pannensicherheit, der sich durch sein hohes Gewicht vor allem für motorisierte Cargobikes empfiehlt. Da kann er die Sorglosigkeit erhöhen und auch den Komfort verbessern. Die Qualität überzeugt Maxxis-typisch. Da wir dem Metroloads eine hohe Laufleistung, wie sie der Hersteller verspricht, durchaus zutrauen, ist er auch ein Tipp für Sparfüchse und Menschen, die nachhaltiger Radfahren wollen.