Radsport: Die zwölfte Etappe des Giro d’Italia endet nach viel Auf und Ab in Fano. Dort darf sich – unserer Prognose zufolge – ein Ausreißer über den Tagessieg freuen. Denn das Profil endet stark dem eines Klassikers.
Attacken auf dem Monte Glove?
Kurze, giftige Anstiege, viele Abfahrten und nur wenige Momente zum Durchatmen – das ist die zwölfte Etappe des Giro d’Italia. Nach dem Start in Martinsicuro geht es über 193 Kilometer bis zum Zielstrich in Fano fast nur bergan und bergab. Wirklich hoch hinaus müssen die Fahrer allerdings nicht. In Osimo, Monsano, Ostra und La Croce werden Bergwertungen der 4. Kategorie abgenommen. Ansonsten sind alle Hügel ohne Wertung. Trotzdem sollte dieses Teilstück nicht unterschätzt werden. Denn nach einem rund 50 Kilometer langen sehr flachen Beginn, müssen die Teams stets auf der Hut sein. Wie bei belgischen Klassikern werden die Straßen oft eng und bei der Einfahrt in die hügeligen Passagen könnte im Peloton Hektik ausbrechen. Wirklich Angriffe auf die Maglia Rosa sind aber vermutlich nicht zu erwarten – zumindest nicht vor dem Monte Glove. Dieser ist 1,2 Kilometer lang und im Durchschnitt 9,2 Prozent steil und muss 13 Kilometer vor dem Ziel überquert werden. Durchaus möglich, dass hier dann die Attacken geritten werden.
Velomotion-Prognose: Ein Tag für die Ausreißer
Statistisch gesehen haben Fluchtgruppen auf hügeligen Etappen einer Grand Tour die besten Chancen, den Tagessieg zu holen. Das morgige Teilstück fällt genau in diese Kategorie und wir gehen daher fest davon aus, dass der Etappensieger aus der Ausreißergruppe kommen wird. Auf den ersten 50 Kilometern dürfte sich eine relativ große Gruppe vom Peloton lösen. Wenn sich die GC-Teams sicher sind, dass kein gefährlicher Mann mit dabei ist, werden sie die Fluchtgruppe ziehen lassen. Kein Team wird Lust darauf haben, die Ausreißer den gesamten Tag über zu kontrollieren. Für die Sprinter ist das Teilstück zu hart, für die Klassementfahrer eigentlich zu leicht. Die Etappe ist also wie gemacht für eine waghalsige, mutige und vor allem erfolgreiche Flucht. Die Pro-Teams werden Fahrer vorn platzieren wollen, ebenso wie all diejenigen, die keine Klassementfahrer in ihren eigenen Reihen haben.
* * * Quinten Hermans (Alpecin – Deceuninck)
* * Mauri Vansevenant (Soudal – Quick-Step), Jhonathan Narvaez (Ineos Grenadiers)
* Luca Covili (VF Group – Bardiani CSF – Faizanè), Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe), Christian Scaroni (Astana)