Lapierre Crosshill CF: Der französische Radhersteller präsentiert ein interessantes Carbon-Modell, das dem Alu-Gravelbike zur Seite gestellt wird und sich ebenso zum Bikepacking eignet, wie es mit Federgabel auf anspruchsvollen Trails zuhause ist. Auch im Renneinsatz wurde es schon gesichtet.
Lapierre, gegründet 1946 in Dijon und seitdem dort ansässig, stellt seinem Alu-Gravelbike ein Carbon-Modell zur Seite, das die typische Rahmenform der Marke aufgreift, die MTB-Hardtails wie Rennräder von Lapierre unverwechselbar macht. Die Sitzstreben führen berührungslos am Sitzrohr vorbei und münden ins Oberrohr, was vertikale Flexibilität und Vibrationsabsorption verbessern soll.
Neue Geometrie und interessante Details
Neu ist die Geometrie des Crosshill Carbon. Der Sitzwinkel ist steiler geworden, der Lenkwinkel flacher; mit dem minimal kürzeren Oberrohr scheint sich der neue Rahmen stärker am MTB zu orientieren. Auch das Steuerrohr wurde verkürzt, um Platz für die Federgabel zu schaffen, die manche Modelle ziert. Die Sitzhaltung ist kompakt und mit dem nach oben gekröpften Lenker eher aufrecht als gestreckt. Bis zu 45 mm breite Reifen können montiert werden; dank der leicht gebogenen Sitzrohrs bleibt dann am Hinterbau noch genug Platz.
Wer das Crosshil CF zum Bikepacking nutzen will, kann an der Gabel Gepäckhalterungen montieren; auf dem Oberrohr lässt sich eine kleine Tasche montieren, und auch an Schutzbleche haben die Franzosen gedacht. Viele Möglichkeiten gibt es bei der Komplettierung: Ein Umwerfer kann ebenso verwendet werden wie ein Direct-mount-Schaltwerk à la SRAM Red AXS XPLR.
Modellvarianten: drei Mal Shimano, vier Mal SRAM
Lapierre bietet das neue Gravelbike in sieben Modellvarianten an, drei mit Shimano 2×12 und vier mit SRAM AXS 1×12. Den Anfang macht das CF 5.0 mit Shimano GRX-Mix, das überschaubare 2.799 Euro kostet. 400 Euro teurer ist das CF 6.0 mit reiner GRX-RX820 und DT-Swiss-Radsatz; für 1.000 Euro mehr (also 4.199 Euro) gibt’s das Crosshill CF 7.0 mit DT Swiss GR1600, Carbonlenker und elektronischer Shimano GRX Di2 RX825.
Optional mit Federgabel
Während alle Shimano-Modelle mit Carbon-Starrgabel ausgestattet sind, kommen zwei von vier SRAM-Bikes mit Federgabel. Das Crosshill CF 6.0 S kombiniert eine Suntour-Forke mit 40 mm Weg und Remote Lockout mit der elektronischen SRAM Apex AXS und DT Swiss G1800. Der Preis: 3.499 Euro. 200 Euro teurer ist das CF 6.0 AXS – Starrgabel, SRAM Rival AXS und DT Swiss GR1600. Beim CF 8.0 kommt die SRAM Force AXS plus ein Carbon-Radsatz von DT Swiss zum Einsatz, dazu gibt es einen Carbonlenker – und das alles für 5.999 Euro. Wer einen Tausender drauflegt, kann sich zusätzlich über RockShox Rudy Ultimate in der Race-Day-Variante freuen sowie über SRAMs elektronische Dropper Post.
Die Kollektion wirkt erwachsen und preisaggressiv; auch im Gravel-Rennsport wurden bereits Vorserienmodelle gesichtet. Wünschenswert wären Carbon-Sattelstützen, um noch etwas mehr Komfort herauszukitzeln; wie sich das neue Lapierre Crosshill CF in der Praxis verhält, wird sich bei Gelegenheit im Velomotion-Test zeigen.