Auch bei der Tour de France 2020 müssen die Profis 21 Etappen bewältigen, bevor sie sich in Paris feiern lassen dürfen. Wir blicken in Sachen Gesamtwertung auf die 5 entscheidenden Teilstücke.
8. Etappe: Cazères – Loudenvielle (5.9.2020)
Obwohl es schon sehr früh spannende Tour de France 2020 Etappenn zu bestaunen gibt, erwarten wir das erste richtige Highlight auf der achten Etappe. Auf dem 141,0 Kilometer langen Weg von Cazères nach Loudenvielle gilt es, unter anderem den Port de Balès und der Col de Peyresourde zu bezwingen. Die erste Pyrenäenetappe der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt dürfte für erste große Abstände zwischen den Top-Klassementfahrern sorgen. Auch ein Angriff am vorletzten Berg ist nicht ausgeschlossen. Schließlich ist es möglich, dass einige Kandidaten bereits in der ersten Tour-Woche Zeit eingebüßt haben. Die Teilstücke #4 nach Orcières und #6 auf den Mont Aigoual führten auf den letzten Metern schließlich auch schon bergan.
13. Etappe: Châtel-Guyon – Puy Mary (11.9.2020)
Auf den ersten Ruhetag folgen zwei Flachetappen, ein hügeliges Teilstück und dann die 13. Etappe von Châtel-Guyon nach Puy Mary. Die Bergankunft nach 191,5 Kilometern erfordert im Zentralmassiv das Erklettern von mehr als 4.400 Höhenmetern. Nach einem ständigen Auf und Ab bringen spätestens der Col de Neronne und der Schlussanstieg hinauf zum Zielort einige Profis ins Schwitzen. Mit 9,1 Prozent bzw. 8,1 Prozent sind die giftigen Anstiege wie gemacht für die besten Bergfahrer der Welt. Auch wenn sie nicht besonders lang sind, sorgt der insgesamt sehr anstrengende Tag mit Sicherheit für Bewegung in der Gesamtwertung.
15. Etappe: Lyon – Grand Colombier (13.9.2020)
Eine Etappe mit dem Grand Colombier gehört grundsätzlich schon zu den Highlights einer jeden Rundfahrt. Bei der Tour de France 2020 wird der Riese im Jura gleich dreimal besucht. Drei der vier Zufahrtswege gilt es zu meistern. Zur Entscheidung wird es allerdings erst im Schlussanstieg kommen. Der 17,4 Kilometer lange Grand Colombier wird dann endgültig die Puncheur von den Bergfahrern trennen. Wer bislang von den kurzen und knackigen Anstiegen dieser Rundfahrt profitierte, wird heute erstmals seine Grenzen im Hochgebirge aufgezeigt bekommen.
17. Etappe: Grenoble – Méribel (16.9.2020)
Von Grenoble nach Méribel müssen die noch im Rennen verbliebenen Profis heute 170,0 Kilometer absolvieren. Spaß haben werden heute jedoch nur die Wenigsten. Aufgeben ist auf Grund der Nähe zum Tourende jedoch selbst für die Sprinter keine Option – auch wenn für sie der heutige Tag nicht der schönste werden dürfte. Immerhin wird das Zeitlimit kaum Probleme machen, da die erste große Herausforderung des Tages erst in der zweiten Rennhälfte beginnt. Mit dem Col de la Madeleine wartet eine echte Legende der Tour de France. Wer in der Gesamtwertung schon weit zurückliegt und heute noch einmal etwas probieren möchte, der könnte mithilfe einer Relais-Station bereits am Fuße dieses mystischen Berges attackieren. Der Col de la Loze ist mit einer Länge von 21,5 Kilometern und Abschnitten mit bis zu 20 Prozent ein würdiger Abschluss dieser Etappe. Ausreißer brauchen einen großen Vorsprung, um sich vor den Favoriten über die Ziellinie zu retten.
20. Etappe: Lure – Planche des Belles Filles (19.9.2020)
Schauplatz der endgültigen Entscheidung über den Toursieg ist die Planke der schönen Mädchen. Das Rennen hinauf zur Planche des Belles Filles wird im Kampf gegen die Uhr entschieden. Liegen die starken Bergfahrer in der Gesamtwertung noch immer eng beieinander, wird die Tour de France 2020 hier zum Sekundenkrimi. Die Qualitäten im Zeitfahren spielen heute eine eher untergeordnete Rolle. Deutlich wichtiger sind die Kletterfähigkeiten und vor allem die Kunst der Regeneration. Nach 19 harten Tour de France 2020 Etappen wird – vor allem nach der langen Corona-Pause – wahrscheinlich dies den Ausschlag geben. So oder so: Den Sieger der Tour de France 2020 kennen wir nach dieser interessanten Etappe.