Test: Fabric Water Bottle – eine Trinkflasche ohne Flaschenhalter? Klingt seltsam, hat aber seinen Reiz – und funktioniert ziemlich gut. Velomotion hat sich das simpel erscheinende Konzept der Cannondale-Schwester Fabric angesehen und getestet.
Fabric heißt eine noch recht junge Zubehörmarke, die mit innovativen Produkten für Aufsehen sorgt. Wie wär’s mit einer halterlosen Trinkflasche? Erst einmal mag man sich fragen, was denn das nun wieder soll. Doch denkt man mal eine Minute darüber nach, fallen einem durchaus Verwendungszwecke für eine Flasche ein, die „einfach so“ am Rahmen eingeklinkt werden kann.
Sinn macht die Fabric-Flasche etwa am Cyclocrosser. Wer eine Stunde schnell durchs Gelände fährt, muss nicht unbedingt etwas zu Trinken dabei haben und möchte sein Rad auch mal schultern können, ohne dass ein Flaschenhalter im Weg ist. Wird das Rad mit anderer Bereifung zum Straßentraining genutzt, müsste erst ein Flaschenhalter montiert werden – mit dem Fabric-System dagegen ist man für beide Optionen gerüstet. Auch ein Alltagsrad, das gelegentlich für eine längere Tour genutzt wird, braucht nicht immer einen Flaschenhalter. Mountainbikes mit kleinem Rahmendreieck könnten ebenfalls eine Zielgruppe sein, zumal die Flasche zum Einhängen nur um knapp drei Zentimeter verschoben werden muss.
Verwendungsmöglichkeiten gibt es also – fragt sich nur, wie gut und ob es funktioniert. Das „Wie“ ist schnell erklärt: Die pilzförmigen Kunststoffhalter werden mit den mitgelieferten Schrauben am Rahmen befestigt; die Flasche wird eingehängt und mit hörbarem Klacken arretiert. Was erst einmal fummelig klingt, funktioniert überraschend gut, wie wir im „Praxistest“ auf der Rolle feststellen konnten. Auch ohne hinzugucken hat man die richtige Position zum Einrasten blitzschnell gefunden, nach wenigen Versuchen hatten wir den Dreh raus. Dass die Flasche versehendlich verloren geht, ist nicht zu befürchten; wenn man sie bis zum „Klack“ auf die Halter schiebt, sitzt sie sehr fest.
Das Bidon selbst macht einen guten Eindruck. Das Gummiventil lässt sich leicht mit den Zähnen herausziehen; stellt man die Flasche dann auf den Kopf, sorgt eine Dichtlippe dafür, dass dennoch nichts herausläuft. Die BPA-freie Flasche fasst 600 ml und ist in unterschiedlichen Farbvarianten erhältlich. Wobei uns noch etwas einfällt: Die Optik spielt natürlich auch eine Rolle, und nicht jeder findet einen Flaschenhalter an seinem Traumrad schön. Vielleicht ist die halterlose Trinkflasche mit ihren Befestigungsbolzen eine Alternative, eine preiswerte dazu: Die Flasche inklusive zweier Sätze Bolzen und Schrauben kostet nur 14,90 Euro.
Ach so: Auch Leichtbau-Fans kommen mit der Fabric-Flasche auf ihre Kosten. Die Buddel selbst gehört mit 70 Gramm zu den leichteren ihrer Art; konventionelle hochwertige Bidons bringen bis zu 90 Gramm (!) auf die Waage. Zwei Schrauben und Bolzen wiegen zusammen 7 Gramm, also locker 15 Gramm weniger als der leichteste Flaschenhalter inklusive Schrauben. Der wiederum ist natürlich um ein Mehrfaches teurer als die halterlose Fahrradflasche.
Fazit
Wie man es dreht und wendet: Die Fabric-Flasche ist eine gute Idee, und dabei sogar ziemlich preiswert. Nur einen Nachteil hat das System: Mit konventionellen Trinkflaschen ist es definitiv nicht kompatibel.
Preis und Web
- 14,90 Euro
- www.fabric.cc