Bestenliste High-End Gravelbikes ab 4.000 Euro – Gravelbike-Träume und solche, die wahr werden können
Die Gravel-Oberklasse ist ein weites Feld. Was sich darin tummelt, fasziniert, wirft aber auch Fragen auf: Warum muss ein Rad fünfstellig kosten? Wir erklären, was teurere und ganz teure Modelle ausmacht.
Ein Gravelbike für 4.000 Euro? Das mag manchem viel vorkommen, ist aber erst der Einstieg in den oberen Preisbereich – am anderen Ende der Skala warten Edelräder zwischen zehn und zwölf „Mille“ auf die Liebhaber hochwertiger Offroader. Was also macht Gravelbikes so teuer? Und lassen sich Preisunterschiede von mehreren Tausend Euro an Fahrverhalten, Ausstattung und Funktionalität festmachen?
High-End Gravelbikes ab 4.000 Euro im Test: Carbonrahmen und hochwertige Komponenten
Wer die besagten 4.000 Euro ausgibt, bekommt in aller Regel einen Carbonrahmen, ausgestattet mit einer hochwertigen Schaltgruppe und Aluminium-Laufradsatz. Je nachdem, wie teuer der Rahmen selbst ist, können die Komponenten edler oder einfacher ausfallen – so ist für diesen Preis bei manchem Hersteller schon eine elektronische Schaltgruppe drin. Solch ein Rad wird sich von der Funktion her kaum von einem doppelt so teuren unterscheiden, allerdings dürfte es merklich schwerer sein. Denn ab einem bestimmten Level unterscheiden sich Rahmen und Bauteile vor allem in puncto Gewicht, was bei gleiche Funktion und Haltbarkeit natürlich mit deutlichem Mehraufwand bei der Konstruktion verbunden ist.
Manche Radfirmen stellen ihrem Gravel-Carbonrahmen ein Premium-Modell zur Seite, das noch einmal 10-15 % leichter ist, also vielleicht 150 oder 200 Gramm. Eine komplett integrierte Führung von Zügen und Leitungen ist hier und da dem Topmodell vorbehalten, das sich dadurch auch optisch abhebt. Dazu kommen teils besondere Features wie eine Federung, die den Rahmen zusätzlich teurer machen.
High-End Gravelbikes ab 4.000 Euro im Test: Preistreiber Anbauteile
Bei den Komponenten treiben Materialien wie Carbon oder Titan, hochwertige Lagerungen, eine bessere Verarbeitung und aufwendigere Oberflächen den Preis nach oben; eine komplette Gruppe mit Schaltung, Bremsen, Kurbelsatz und Antrieb kann also schon mal doppelt so teuer sein wie ein Mittelklasse-Set. Ähnliches gilt für die Laufräder: An teuren Bikes kommen vorwiegend Carbon-Radsätze zum Einsatz, teils aufgewertet durch leicht laufende Keramiklager. Während die teuersten Aluminium-Laufradsätze meist um die 600 Euro kosten, sind Carbonlaufräder zwei- bis viermal so teuer.
Natürlich unterscheiden sich Premium-Gravelbikes auch in Sachen Komplettierung von günstigerem Material. Eine Carbon-Sattelstütze ist schon beim 4.000-Euro-Rad Pflicht, deutlich teurere Bikes sind oft auch mit einem Lenker aus Kohlefasermaterial ausgestattet, der Gewicht spart und ein gewisses Maß an Vibrationsdämpfung bieten kann. Bei Oberklasse-Modellen kommt dann eine Lenker-Vorbau-Einheit aus Carbon zum Einsatz – so ein Cockpit kann weit über 500 Euro kosten.
High-End Gravelbikes ab 4.000 Euro im Test: Bei 10.000 Euro ist noch nicht Schluss – aber es geht auch günstiger
Zählt man alles zusammen – Rahmenset, Komponentengruppe, Laufradsatz und Anbauteile –, kommen schnell hohe vierstellige Beträge zusammen, und in Extremfällen reißt so ein Aufbau auch die magische 10.000-Euro-Latte. Wobei in diesen Fällen manchmal auch ein „Premium-Aufschlag“ zu den Materialkosten hinzukommt, den man nicht unbedingt nachvollziehen kann. Und nicht zuletzt spielt der Vertriebsweg eine große Rolle: Direktanbieter, die ihre Bikes nicht an den Handel ausliefern, sondern gleich zum Endverbraucher schicken, können deutlich niedrigere Preise bieten. Im Top-Segment heißt das, dass ein vergleichbar ausgestattetes Rad beim Versender gleich mehrere Tausend Euro günstiger sein kann.
Wobei man weder online bestellen noch fünfstellig bezahlen muss, um ein superleichtes, extrem gut ausgestattetes Gravelbike zu bekommen. Im Bereich zwischen 5.000 und 6.000 Euro bieten auch viele Fachhandelsmarken echte Traumräder an – und die müssen dann nicht unbedingt ein Traum bleiben.