Giro d’Italia: Einen Tag nach der umstrittenen Königsetappe, durfte der Kolumbianer Nairo Quintana (Movistar) das Maglia Rosa spazieren fahren. Der Grund dafür war eine 26-köpfige Spitzengruppe, in der sich kein Fahrer befand, der ihm oder einem anderen Favoriten gefährlich werden konnte. Am Ende siegte der Italiener Stefano Pirazzi (Bardiani-CSF).
Die Gruppe, in der unter anderem Simon Geschke (Giant Shimano) und Daminao Cunego (Lampre-Merida) vertreten waren, hatte sich an einem Tag, dessen Profil wie gemacht war für eine erfolgreiche Flucht, nach einem schnellen Etappenbeginn aus dem Feld verabschiedet und bis Rennhälfte einen Vorsprung von knapp 12 Minuten auf das Feld herausgefahren.
Zu diesem Zeitpunkt war klar, dass der Sieger aus der Spitzengruppe kommen würde. Doch wer nun damit gerechnet hatte, dass Geschke oder Cunego die Flucht ergreifen würden, sah sich getäuscht. Am letzten Anstieg des Tages, der Muro di Ca’Del Poggio, knapp 25 Kilometer vor dem Ziel, löste sich zunächst Thomas De Gendt (Omega Pharma-QuickStep). Ihm setzte Pirazzi nach. Wenige Kilometer darauf konnten mit Tim Wellens (Lotto Belisol), Jay McCarthy (Tinkoff-Saxo) und Matteo Montaguti (Ag2R La Mondiale) drei weitere Fahrer aufschließen. Mit ihnen war zunächst auch Geschke unterwegs gewesen, der jedoch durch einen Sturz aller Chance beraubt wurde.
Das Quintett arbeitete in der Folge gut zusammen. Erst zwei Kilometer vor dem Ziel begannen die Fahrer, sich gegenseitig zu attackieren. Dabei zeigte sich vor allem Pirazzi in seinem Element. Ihm gelang es, einen kleinen Vorsprung ins Ziel zu retten. Hinter ihm führte Wellens den Australier McCarthy ins Ziel.
Die Gruppe um Geschke, der schließlich Siebter wurde, kam 28 Sekunden hinter Pirazzi im Ziel in Vittorio Veneto an. Das Feld um Quintana mehrere Minuten später. Der Kolumbianer geht morgen als Führender auf die 180 Kilometer lange Etappe, die mit der schweren Ankunft in Rifugio Panarotta endet.