Test: Seitdem ich dem Downhill Sport verfallen bin, haben sich unglaublich viele Produkte ständig geändert und dabei manchmal mehr oder weniger stark verbessert. Die SRAM Code dagegen ist seit einer gefühlten Ewigkeit auf dem Markt, seit langem unverändert und dabei sehr beliebt. Als ich erfahren habe, dass die Code nun grundlegend überarbeitet worden ist, war meine Neugierde schnell geweckt und die neue Bremse sollte einem Test unterzogen werden.
SRAM Guide als Basis der neuen Code
Beim Design sowie Technologie der neuen Code greift man auf die bereits bewährte Entwicklung der Guide zurück. Ein wesentlicher Unterschied zur Guide ist ein größerer Piggy Back, wodurch sich in der Bremse 30% mehr Ölmenge befindet, was die Bremse unempfindlicher gegen Hitzeentwicklung macht. Des Weiteren hat der Bremssattel um jeweils 2 mm größere Kolbendurchmesser. Diese beiden Anpassungen zusammen sollen die Bremspower im Vergleich zur Guide um 15% erhöhen. Somit soll die Code als zuverlässiger Begleiter, vom Downhill bis hin zum E-Bike, dienen und auch schwereren Fahrern Paroli bieten können.
SRAM Code R sowie RSC
Die Code ist in zwei Modellvarianten erhältlich, die sich in wenigen Details unterscheiden. Das „R“ steht für Reach Adjust, während „S“ den Swing Link und „C“ den Contact Adjust beschreibt. Somit muss man also bei der Code R auf die Druckpunktverstellung sowie den Swing Link verzichten.
SRAM Code – Technische Details
Die Code bietet viele Highlights, die dem ein oder anderen schon von den Guide Modellen bekannt sind. Darunter die Bleeding Edge Technologie, die das Entlüften der DOT 5.1 gefüllten Bremse erleichtert. Dabei wird auf eine Entlüftungsschraube verzichtet und anstatt dessen die Flüssigkeitsspritze mittels Adapter direkt an die Entlüftungsöffnung angeschlossen. Damit wird das Eindringen von Luft verhindert und einem Flüssigkeitsverlust vorgebeugt. Wie auch bei der Guide findet sich das Heat Shield in den Code Bremsen wieder. Ein Edelstahlblech soll dabei die Hitzeübertragung von Bremsbelägen auf den Bremssattel verhindern.
Die 15mm sowie 16mm großen Kolben sind bei der Code R aus Aluminium und bei der RSC aus Phenoplast gefertigt. Entscheidet man sich für die günstigere Code R so muss man auf den bereits erwähnten Swing Link verzichten, der den Leerweg des Bremshebels verringert ohne dabei die Dosierbarkeit zu beeinträchtigen. Bei all den Neuerungen sind die Beläge identisch geblieben, was diejenigen unter euch freut, die noch einen Vorrat an Belägen horten. Ausgeliefert werden die Bremsen mit gesinterten Belägen, die eine lange Haltbarkeit und Funktion bei allen Wetterbedingungen garantieren. Der Matchmaker gehört mittlerweile zum festen Bestandteil der SRAM Bremsen. Mit einem Gesamtgewicht von 443g ist die Bremse jedoch auch weiterhin sicherlich kein Fall für Leichtbauer.
SRAM Code – Härtetest
Nachdem ich bisher auf die Guide Ultimate vertraute, hatte ich diese Saison sowohl die Code R als auch das RSC Topmodell im Test. Beide Modelle sind dabei spürbar leistungsstärker als die Guide. Die versprochene Leistungssteigerung um 15% sehe ich durchaus als realistischen Wert. Auch auf steilen und langen Abfahrten konnte ich kein Fading der Code provozieren. Besonders gut gefällt mir die Dosierbarkeit der Bremse und der minimale Kraftaufwand, der notwendig ist um eine maximale Bremskraft zu erzeugen. Das verhindert vor allem bei langen Abfahrten die Ermüdung in den Armen.
Auch das Entlüften der Bremse funktioniert einwandfrei. Jedoch sollte man unbedingt den erforderlichen Adapter dabei haben, da die Bleeding Edge Technologie noch etwas neuer ist und dadurch der ein oder andere Hinterhofmechaniker noch keinen passenden Adapter parat hat. Der größte Unterschied zwischen Code R und RSC ist die Druckpunktverstellung. Vor allem wenn die Bremsbeläge schon relativ weiter runtergebremst sind kann die Druckpunktverstellung punkten. Der Druckpunkt, welcher sich durch den Verschleiß näher zum Hebel verschiebt, kann durch Drehen am Verstellrädchen schnell wieder an den gewünschten Punkt verschoben werden.