Tour de France Geschichte: Alberto Contador zählt zu den stärksten und beliebtesten Fahrern nach der Jahrtausendwende. Am 28. Juli 2007 feiert der Spanier seinen ersten Gesamtsieg bei der Tour de France. Geprägt wurde die Rundfahrt jedoch von Skandalen.
Die Top 3 trennen nur 31 Sekunden
Bei der Tour de France 2007 standen einige Fahrer am Start, welche erst Jahre später für Furore sorgen sollten. Bradley Wiggins fuhr 27-jährig für Cofidis, Mark Cavendish 22-jährig für T-Mobile und Geraint Thomas 21-jährig für Barloworld. Top-Ergebnisse fuhren diesmal aber noch andere Protagonisten ein. Dabei sollte es im Kampf um die Plätze auf dem Podium selten spannender zugehen. Am Ende der drei Wochen gewann Alberto Contador (Discovery Channel) mit 23 Sekunden vor Cadel Evans (Predictor – Lotto) und mit 31 Sekunden vor Levi Leipheimer (Discovery Channel). Der junge Spanier rettete sein Gelbes Trikot beim Zeitfahren am vorletzten Tag gegen seine deutlich erfahreneren Gegner. 24 Jahre jung war Contador zu diesem Zeitpunkt. Es war sein erster Sieg bei einer Grand Tour. Zahlreiche sollten folgen. Doch die Geschichten der Tour de France 2007 schrieben auch andere Protagonisten – in negativer Hinsicht.
Fiasko statt Neuanfang
Eigentlich hätte die Tour de France 2007 ein Neuanfang werden sollen. Im Vorjahr überschattete der Fuentes-Skandal den Radsport. Neue Gesichter sollten die Tour in diesem Jahr prägen. Stattdessen wurde der Neuanfang zu einem Fiasko. Die nun im Rampenlicht stehenden Profis sahen sich einem Generalverdacht ausgesetzt – und die Zuschauer sahen sich schließlich darin bestätigt. Nachdem der positive Dopingbefund von Patrik Sinkewitz (T-Mobile) publik wurde, zogen sich ARD und ZDF von der Übertragung zurück. Das favorisierte Team Astana trat die Heimreise an, nachdem Kapitän Alexander Vinokourov des Blutdopings überführt wurde. Damit erwischte es auch den fünftplatzierten Andreas Klöden und den achtplatzierten Andrey Kashechkin. Den negativen Höhepunkt erreichte die Tour nach der 16. Etappe. Im Gelben Trikot fahrend, wurde der Gesamtführende Michael Rasmussen (Rabobank) von seiner eigenen Mannschaft aus dem Rennen genommen. Der Däne führte zu diesem Zeitpunkt mit über drei Minuten und galt als fast sicherer Gesamtsieger.
2008 war die letzte Skandal-Tour
Etwas Positives hat es jedoch, wenn wir auf die Tour de France 2007 zurückblicken. Wir erkennen, wie viel weniger skandalös der Radsport in den vergangenen Jahren geworden ist. Die Frankreich-Rundfahrt versank nie wieder in einem solch tiefen Doping-Sumpf, wie 2006, 2007 und 2008. In jenem zuletzt genannten Jahr gewann Carlos Sastre (CSC) die Tour de France, der daraufhin von vielen als „erster sauberer Tour-Sieger“ bezeichnet wurde. Tatsächlich wurde der Spanier in seiner Karriere nie positiv getestet. Auch wenn das erfahrungsgemäß nicht unbedingt etwas zu bedeuten hat, scheint sich der Radsport in den vergangenen Jahren auf einem guten Weg zu befinden. Wie gut dieser Weg tatsächlich ist, wissen wir leider erst in ferner Zukunft.