Bereits über 10 Jahre ist es her, dass mit der Shimano Di2 erstmals eine elektronische Schaltgruppe des namhaften Herstellers für Komponenten im Profipeloton auftauchte. Mit vielen kleinen Veränderungen, neuen Features, bahnbrechenden Innovationen und aufregenden Details steht Di2 noch immer für erstklassige und hochwertige Schaltperfromance.
Bereits 2010 war die elektronische Schaltgruppe mit dem Namen Shimano Di2 erstmals im Profi-Peloton aufgetaucht. Damals war es das baskische Team Euskatel, welches bereits ein Jahr vor Einführung der neuen Spitzentechnologie mit einer Di2 Schaltgruppe unterwegs war.
Wofür steht eigentlich Di2?
Digital Integrated Intelligence – oder einfach Di2 – ist einer der einflussreichsten Meilensteine im Radsportbereich und verbucht mittlerweile Siege bei allen Profirennen der Welt. In den letzten 10 Jahren wurde alleine die Tour de France 7 Mal mit einer Shimano Di2 Schaltgruppe gewonnen.
Nach ettlichen Stunden Forschung und unzähligen Prototypen konnte man vor über 10 Jahren mit der neuen, elektronischen Dura-Ace 7970 Di2 die uralte mechanische Schaltung mit Seilzügen durch ein kabelgebundenes elektronisches System mit Stromversorgung über einen externen Akku ersetzen. Auch wenn die Technologie damals noch auf sehr viel Gegenwind gestoßen ist, so zählt sie heute zum absoluten Goldstandard.
Der nächste Innovationssprung kam etwa 2 Jahre später, als man die Shimano Di2 Gruppe mit 11-Gängen ausstattete. Im Zuge dieser Weiterentwicklung führte man aber auch eine ganze Reihe weiterer bahnbrechender Verbesserungen ein. Darunter zum einen die vierarmige Kurbeln, die Doppelgelenk-Felgenbremsen und ein kleinerer, leichterer Umwerfer. Außerdem konnten die Shimano Ingenieure eine Optimierung der Systemergonomie vornehmen und die Tasten an den Schalthebeln so verbessern, dass sie das Schalten in jeder Fahrposition erleichtern.
Gleichzeitig wurde für eine cleane Optik die Integration des Akkus eingeführt, da es Möglichkeit gab die Junction Box für eine elegantere Linienführung im Rahmen oder Lenker zu verstecken. Im Softwarebereich ermöglichte die E-TUBE Project Software jetzt eine individuelle Anpassung der Schaltung über eine Multi-Shift-Funktion, mit der sich die Schalter durch den Fahrer programmieren ließen, was wir heute über die Appsteuerung kennen.
Ein weiteres Highlight war es, als 2013 die Di2 Technologie auch für die preiswertere Ultegra-Plattform erhältlich war. Aufgrund der hohen Nachfrage und Akzeptanz wollte man nicht nur Radprofis, sondern auch ambitionierten Hobbysportern diese hochwertige und innovative Technologie zur Verfügung stellen.
Die Shimano Ultegra Di2 kam damals direkt als 11-fach-Gruppe auf den Markt und nutzte die gleiche elektronische Technologie wie die Dura-Ace Di2. Eine große Besonderheit gab es aber, denn das Schaltwerk wurde in zwei Versionen angeboten, wobei die GS-Version mit langem Käfig ein größeres Ritzel mit 32 Zähnen bedienen konnte.
Das Mountainbike als Inspiration für neue Shimano Di2 Features?
Mit der Einführung der Shimano Dura-Ace R9150 wurde auch die erste hydraulische Scheibenbremse nahtlos in die Di2 Familie integriert. Der Einfluss der Mountainbike-Technik beschränkte sich jedoch nicht nur auf Scheibenbremsen. Neue, flache Shadow RD-Schaltwerke, passend zu Ritzeln mit bis zu 30 Zähnen, machten die Shimano Di2 noch vielseitiger. Dies sehr zur Freude eines breiten Spektrums an Fahrertypen, die in Bezug auf Gelände und Herausforderung mehr Abwechslung suchten.
Außerdem wurde Shimanos erste beidseitig messende Powermeter-Kurbel als Option angeboten. Dazu gehörte eine Kurbelgarnitur mit völlig neuer Aufmachung; durch die viel größeren, asymmetrischen Kurbelarme sollte der Schaltvorgang verbessert und das Gewicht reduziert werden. Natürlich wurde der Powermeter nach seiner Einführung schnell zu einem wichtigen Instrument auf allen Ebenen im Trainings- und Rennsportbereich.
Ein Jahr später brachte man auch die hydraulischen Scheibenbremsen für Ultegra. Außerdem wurden die sich verändernden und zunehmend abenteuerlichen Anforderungen von sportlichen Fahrern durch die Einführung einer 34Z-Kassette beantwortet.
Shimano Di2 goes Offroad
Nachdem sich die Shimano Di2 nun auf Straße durchgesetzt hatte, wurden mit der neuen GRX-Gruppe die gleichen technologischen Vorteile auch für den Gravel-Fahrer nutzbar. Eine neue Gruppe speziell für Gravel-Bikes wurde in einer Vielzahl von Optionen auf den Markt gebracht, und zwar wahlweise als mechanische oder elektronische Ausführung, mit 10- und 11-fach Schaltwerken und sowohl 1- als auch 2-fach-Kurbel. Mit einer derartigen Fülle von Möglichkeiten war die GRX-Serie für jeden Einsatzzweck und jede Ausprägung des Gravel-Sektors bestens gerüstet und gleichzeitig zukunftsorientiert.
Die GRX800-Serie bildet die Spitze des Sortiments und liefert die Di2-Technologie sowohl in der 2-fach- als auch 1-fach-Konfiguration überkomplett neu gestaltete Brems/Schalthebel. Die GRX Di2 ist auf Schotter zu Hause und profitiert von der bewährten Langlebigkeit und Zuverlässigkeit, die ein Jahrzehnt Dura-Ace Di2 mit sich gebracht hat. Sie verspricht dieselbe einwandfreie Schaltfunktion bei Graveltouren, selbst bei schwierigsten Bedingungen, Nässe und Schmutz.
Shimano Di2 Dura-Ace und Ultegra – 12-fach und semi-wireless
Kompromisslose Performance, 12-fach Antrieb und Wireless – das alles zeigt Shimano mit bei seinem neusten Lineup. Mit dem Slogan „For those who never compromise“ stellt Shimano seine neue Dura-Ace Schaltgruppe vor und will damit die kompromisslose Performance seiner neuesten High-End Rennradschaltung unterstreichen. Als weiteres Highlight kommt im Windschatten der brandneuen Shimano Dura-Ace auch eine neue, preiswertere Ultegra Schaltgruppe.
Die größte Neuerung dürfte dabei direkt ins Auge stechen, denn mit einer 12-fach Kassette, welche auch auf 11-fach Rotoren passt, stockt man nun die Bandbreite noch einmal deutlich auf und bietet im Zuge dessen auch weitere interessante Verbesserungen und Features, wie beispielsweise neue Brems-Schaltgriffe mit überarbeiteter Ergonomie. Im Detail verwendet Shimano einen erhöhten Griff-Kopf mit einer leichten Kurve nach Innen und bietet zudem eine vergrößerte Fläche zwischen dem Schalthebel und dem Lenker, hier durch erhält man nicht nur einen angenehmeren und auch sichereren Zeigefinger- und Daumengriff an den Griffköpfen sondern bringt auch die drei Finger hinter dem Bremshebel komplett zwischen Schalthebel und Lenker, um zusätzliche Kontrolle bei höherem Komfort zu gewährleisten.
Aus technischer Sicht kommt hier auch eine wesentliche Veränderung der gesamten Dura-Ace und Ultegra Plattform ins Spiel, denn da es sich bei der neuen Shimano Dura-Ace (und auch Ultegra) um Wireless-Schaltgruppen handelt, gibt es keine Kabel mehr, welche für die Ansteuerung von Umwerfer und Schaltwerk durch den Rahmen geführt werden müssen. Die Schalthebel arbeiten also mit einer drahtlosen Verbindung. Dies ermöglicht ein schnelles und einfaches Montageverfahren und bietet gleichzeitig ein sauberes Cockpit mit ansprechender Optik.
Die neuen kabellosen Schaltgriffe benötigen natürlich auch das entsprechende Pendant, um das gesendete Signal empfangen und verarbeiten zu können. Hier spielen vor allem die neuen Shimano Dura-Ace und Ultegra Schaltwerke einen entscheidende Rolle, denn durch die neue Plattform agieren diese nicht mehr nur als Gangwechsler, sondern nehmen eine zentrale Rolle in der Steuerung des gesamten Systems ein. Zum einen ist das Schaltwerk der Punkt an dem die neue Dura-Ace und Ultegra geladen werden, zum anderen ist es auch der Empfänger für das Signal, welches über die Schalthebel kommt. Mittels eigenem Protokoll garantiert Shimano eine zuverlässige Funktion und minimiert die Anfälligkeit der kabellosen Verbindung erheblich, während die Schaltgeschwindigkeit deutlich erhöht werden konnte.
Als ein zusätzliches, essentielles Thema wurde auch das Bremssystem komplett überarbeitet. Durch die neue Servo Wave-Technologie, die von Shimanos MTB- und Gravel-Bremssystemen übernommen wurde, haben Fahrer einen kürzeren Weg bis die Bremse greift und können eine direktere Verbindung zwischen Bremsbelägen und Bremsscheiben herstellen, was eine bessere Modulation der Bremsen ermöglicht, was zu mehr Vertrauen in technischen Situationen führt. Darüber hinaus wurde durch 10% breiteres Bremsbelag- und Bremsscheibenspiel ein deutlich leiseres System ermöglicht, das durch weniger Wärmeverformung des Rotors und weniger vorübergehende Interferenzen zwischen Belag und Rotor erreicht wird.
Die neue Kurbelganitur ist ab sofort sowohl auf Dura-Ace, als auch Ultegra Level auch als Powermeter verfügbar. Ein vollumfängliches Laufrad-Lineup von Kletterlaufrädern über Allrounder bis hin zu hochaerodynamischen Modellen runden die neuen Ultegra und Dura-Ace Kollektionen ab.