Test: Wattmessung liegt im Trend – keine Frage. Mittlerweile reichen dabei kaum mehr zwei Hände, um alle Hersteller auflisten zu können. Die meisten Hersteller messen dabei jedoch mittels Dehnstreifen in den Kurbelarmen beziehungsweise mit einem eigenen Spider. Garmin geht da einen anderen Weg. Die US-Amerikaner versuchten die geleistete Kraft direkt am Pedal aufzuzeichnen. Kai Kautz hat die Pedale für uns getestet.
Die Montage der Pedale ist kinderleicht, zumindest ist das der Eindruck, den sie vermitteln, wenn man bisher nur Erfahrungen mit SRM gesammelt hat. Ich erhielt eines der ersten Pedalpaare. Dieses kam in einer Verpackung, die mir auf Reisen immer noch dient, da sich die Vector so gut und sicher transportieren lassen.
Etwas nervös wird man dann schon wenn man die Pedale in die Gewinde dreht. Bei einem Preis von 1.300 Euro möchte man nichts kaputt machen. Hierbei helfen die Videos auf der Garmin Webseite, es wird alles bis ins Detail erklärt und es bleiben keine Fragen offen.
Nachdem die Pedale montiert sind, steckt man die Kabel der Sensoren ein und der Spaß kann beginnen. Im Großen und Ganzen ist die Montage ein Sache von 2 Minuten.
Das Ausrichten der Sensoren erfolgt mittels einem Assistenten von Garmin, wenn man jedoch von Beginn an weiß, was das Pedal von einem möchte, kann man es auch unabhängig von Computer und Hersteller durchführen.
Das Garmin Vector kann mit jedem ANT+-fähigen Fahrradcomputer verbunden werden. In meinem Fall war es erst ein Garmin Edge 500 und dann ein Sigma Sport Rox 10.0.
Praxis
Die erste Ausfahrt hat ohne Probleme funktioniert. Der Pedalkörper ist mit Look Keo-Platten kompatibel, allerdings ist der Sitz der Vector fester, als bei Looks Keo-Carbon-Pedalen. Der einzige Unterschied liegt darin, dass das Vector-Pedal etwa 2 Millimeter weiter von der Kurbel absteht. Diesen Unterschied kann man jedoch anhand der Plattenposition leicht ausgleichen.
Nach mehrmaligen benutzen der Pedale gewöhnt man sich an das Prozedere vor Beginn der Trainingsausfahrt. Man schaltet den Computer an, tritt 2 bis 3 mal, bevor man kurz mit einer Frquenz von etwa 50 Umdrehungen rückwärts tritt.
Gespannt war ich auf den Tag der Leistungsdiagnostik. Diese absolvierte ich auf einem Cyclus2-Ergometer. Von Beginn an zeigten die Vector identische Werte, auch in höheren Wattbereichen. Sie funktionierten tadellos und es gab so gut wie keine Ausbrüche oder Fehlmessungen – weder bei sonnigem, noch bei regnerischem Wetter und unabhängig der Temperaturen.
Der erste Batteriewechsel war bei mir nach circa 4000 Kilometern fällig. Dieser ist relativ leicht mit einem 20 Cent Stück durchzuführen. Man darf dabei jedoch nicht vergessen, die Sensoren nach dem Wechsel wieder neu auszurichten.
Fazit
Das Gewicht, die Verarbeitung und die Handhabung der Vector sind so, wie man es von Garmin erwartet. Gefahren bin ich mit den Pedalen bisher knapp 17.000 Kilometer. In dieser Zeit habe ich zweimal gefettet und 5 mal die Batterie gewechselt. Ausfälle und Störungen gab es bisher keine. Ich habe zwar von anderen Fahrern Probleme geschildert bekommen, vor allem in Hinblick auf ein mögliches Lagerspiel, bestätigen kann ich diese jedoch nicht. Das Garmin Vector Pedale funktioniert mit allem bei Schnee, Regen, Hitze und Kälte.
Preis und Web
1.269,00 Euro
www.garmin.com