Radsport: Er kann es einfach nicht lassen. Robert Marchand hat sich – trotz Abraten seiner Ärzte – wieder auf sein Rennrad geschwungen. Der 106-Jährige fuhr am Sonntag im Vélodrome von Saint-Quentin-En-Yvelines 4.000 Meter.
Marchand ist mehrmaliger Rekordhalter
Robert Marchand ist ein Symbol für Lebensfreude. Er steht für einen großen Kampfgeist, für das Nie-Aufgeben und für das Gegenteil von Faulheit oder Antriebslosigkeit. Damit ist er für viele Menschen ein Vorbild – und das völlig zurecht. Er ist mehrmaliger Rekordhalter, hat den ersten Stundenweltrekord für über 100-Jährige aufgestellt. Außerdem fuhr er 100 Kilometer am Stück in vier Stunden, 17 Minuten und 27 Sekunden. Zudem gelang es ihm erst im vergangenen Jahr, 22,574 Kilometer in einer Stunde zurückzulegen. Vor wenigen Wochen hat sein Umfeld bekanntgegeben, dass der Radverrückte seinen Drahtesel endgültig an den Nagel hängen wird. Nicht freiwillig natürlich, sondern weil ihm die Ärzte vom Weiterfahren abgeraten haben. Marchand leidet an Rheuma und kann sein Gleichgewicht nur noch schwer halten. Auch aus diesen Gründen ist er in den vergangenen Jahren mehr und mehr von der Straße auf die Bahn gewechselt.
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Marchand fährt als 106-Jähriger 4.000 Meter
Obwohl ihm die Ärzte dazu geraten haben, nicht mehr an stressigen Wettbewerben teilzunehmen oder allgemein weiterhin Rad zu fahren, gab Robert Marchand am Sonntag ein kleines Comeback. Im hohen Alter von 106 Jahren schwang sich der nur 1,52 m große Franzose nämlich erneut auf sein Rennrad. Im Vélodrome von Saint-Quentin-En-Yvelines drehte er 16 Runden und konnte insgesamt 4.000 Meter zurücklegen. Außerdem gab er bekannt, dass er seine Karriere auf der Bahn noch längst nicht beenden wird. Im Gegnteil: Marchand hat einen vollen Terminkalender. Am 23. Juni könnte er zum wiederholten Male als Doyen bei L’Ardéchoise teilnehmen. Seinen Geburtstag möchte er rund fünf Monate später ebenfalls auf dem Rad feiern. Dann wird Robert Marchand 107 Jahre alt – aber gewiss wird er nicht aufhören Rad zu fahren.
„Ich bin hier, um zu zeigen, dass wir immer noch tun können, was wir wollen, solange wir gesund sind. Ich bin nicht in Rente gegangen, sondern ich bin nur langsamer geworden.“
„Je ne croyais pas que j’étais capable de rouler encore“ declare le cycliste Robert Marchand, 106 ans, après avoir parcouru une distance de 4 kilomètres au vélodrome de Saint-Quentin-en-Yvelines #AFP pic.twitter.com/ogNkidQPnm
— Agence France-Presse (@afpfr) 11. Februar 2018