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17. April 2024von die Redaktion

Bestenliste Gravel Allround: Offroad-Renner für jeden Einsatzzweck

Bestenliste Gravel Allround: Weder Trail-lastig noch extrem sportlich sind die Gravelbikes der breiten Mitte. Sie bieten zahlreiche Möglichkeiten und sind dabei ziemlich vielschichtig, wie die Tests von Velomotion.de zeigen. Wir erklären, was es mit dieser Kategorie auf sich hat und wo Gemeinsamkeiten wie Unterschiede liegen.

Die Spezialisierung macht auch vor dem Gravelbike nicht Halt: Viele Hersteller bieten inzwischen MTB-mäßige Modelle mit Federgabel, Dropper Post und besonders breiten Reifen an; auf der anderen Seite suchen immer mehr Gravelbikes den Schulterschluss zum Rennrad mit gestreckter Sitzhaltung, starker Überhöhung zwischen Sattel und Lenker sowie begrenzten Anbaumöglichkeiten für Taschen oder Zubehör.

Mit eher aufrechter Sitzhaltung ist das Radon Regard perfekt für flotte Touren und Pendelfahrten.
CBT Italia stellt sein Grak ausgewogen-sportlich auf.

Trotz dieser Polarisierung gibt es jedoch nach wie vor eine breite, dabei ziemlich vielschichtige Mitte – Gravelbikes für Reise, Tour und Alltag. Es sind Modelle, die sich in vielen Details voneinander unterscheiden, aber natürlich auch Gemeinsamkeiten haben. Dazu gehört (jedenfalls unserer Meinung nach) erst einmal der Verzicht auf Federungskomponenten, denn die braucht man am Gravelbike wirklich nur bei intensiver Trail-Nutzung. Dann sollte ein Allrounder die Montage von Schutzblechen und Trägersystemen ermöglichen und über die entsprechenden Gewindebohrungen verfügen.

Gravel Allround: Ausgewogene Geometrie mit Unterschieden

Eine weitere Gemeinsamkeit der Allroad-Gravelbikes ist eine eher ausgewogene Geometrie, die keine extremen Ausschläge in die eine oder andere Richtung macht. Anders als Trail-Modelle sind die „standardmäßigen“ Gravelbikes auf die Montage normal langer Vorbauten ausgerichtet; der Rahmenvorderbau und damit der Reach fällt also nicht so lang aus wie beim Trail-Gravelbike. Während dieses meist einen Lenkwinkel von um oder unter 70° aufweist, ist am Normalo-Gravelbike ein Winkel von 71-72° Standard. Im Vergleich zum Race-Gravelbike ist die Sitzhaltung aufrechter, was am etwas längeren Steuerrohr liegt.

Mit etwas längerem Steuerrohr sitzt man auf dem Gravel-Allrounder nicht zu tief.
Gewindebohrungen für Gepäckhalterungen sind ein Muss in dieser Kategorie.

Der Lenkwinkel: Weder sehr flach noch sehr steil

Je nach Vorbaulänge und -winkel und Anzahl der Spacer unter ihm lässt sich die Sitzhaltung am Allround-Gravelbike natürlich individuell anpassen und stärker sportlich oder eher komfortabel abstimmen. Auch in dieser Hinsicht ist die „Mitte“ der Gravelbikes also ausgesprochen vielseitig. Dabei gibt es Hersteller, die ihre Allrounder mit kompakter, aufrechter Sitzhaltung eher komfortabel abstimmen, etwa für die Verwendung als flottes Pendler-Bike. Ein Blick auf die Geometrietabelle bzw. Probesitzen im Fahrradladen ist also immer angeraten.

Gravel Allround
In der Allround-Kategorie kommt es nicht auf ein paar Hundert Gramm an – der Alu-Rahmen ist also eine gute Wahl.

Kein Nachteil durch einen Alu-Rahmen

Groß ist die Bandbreite in Sachen Material. Während Gravel-Racebikes gerne auch Carbon gefertigt werden, weil sie natürlich leicht sein sollen, ist im Allround-Bereich auch Titan und Stahl üblich. Und natürlich (wie überall) Aluminium, das als preiswerte Alternative zum Carbonrahmen meist an Mittelklasse-Modellen anzufinden ist. Da solche Räder in Sachen Preis-Leistung meist attraktiver sind als Carbon-Ausführungen, sind sie viel mehr als nur das Sparprogramm: Bei gleicher Komponentengruppe und ähnlichem Radsatz ist ein Alu-Rad schnell mal tausend Euro billiger, dabei vielleicht ein Kilo schwerer. Und während man ersteres im Portemonnaie deutlich merkt, ist letzteres im Gelände kaum zu spüren.

Gravel Allround
Auch auf Radreisen ausgerichtete Modelle lassen sich sportlich bewegen.
Gravel Allround
Mit Lichtanlage und Heckfederung ist das Cannondale Topstone Carbon sehr vielseitig.

Die Schaltung: Einfach oder zweifach möglich

Keine klaren Vorgaben gibt es in diesem Segment auch bei der Schaltung. Zu den unterschiedlichen Ausstattungsvarianten, die die Radhersteller üblicherweise anbieten, gehören meist auch Modelle mit Mono- oder Doppelkettenblatt. So kann man ein zur individuellen Nutzung passendes Rad auswählen: Wer in erster Linie im Gelände fährt, wählt die „One-by“-Variante; wer das Gravelbike auch rennradmäßig einsetzen will oder vorhat, damit lange Touren zu fahren, setzt aufs Doppelkettenblatt, das einen etwas größeren Übersetzungsumfang bei gleichzeitig engerer Abstufung bietet. Recht eindeutig ist die Sache bei der Bereifung: Typischerweise werden Reifen um die 40 mm Breite montiert, wobei der Trend bei vielen Radherstellern zu 45er geht. Platz genug für solche Reifen bieten so ziemlich alle aktuellen Gravelbikes.

Und wie ist es mit den Kaufsummen? Allround-Gravelbikes gibt es in allen Preislagen. Bei den günstigen Bikes sind sie ohnehin in der Mehrheit, ebenso bei Herstellern, die nur eine einzige Gravel-Plattform anbieten. In den höheren Preislagen bekommen die Allrounder dann immer mehr Konkurrenz von stärker spezialisierten Trail- oder Racebikes. Ein guter Zeitpunkt, sich nach einem Gravelbike umzuschauen, ist übrigens jetzt: Hersteller wie Händler wollen Überkapazitäten abbauen, und so kann man derzeit zu günstigen Preisen kaufen.

Gravel Allround

Wie vielseitig die Kategorie „Gravel Allround“ ist, zeigen ausgewählte Modelle aus dem Testfeld von Velomotion. Die Bandbreite reicht vom Stahlrad mit vielen Anbaumöglichkeiten, das aber auch sportlich gefahren werden kann, bis zum Bikepacking-Carbonrad mit sportlichen Wurzeln – eben viel Auswahl in der Mitte.

Bestenliste Gravel Allround

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