ADAC-Test: Passend zum Frühjahr testet der ADAC Fahrradhelme. Zwölf Modelle von zehn verschiedenen Herstellern wurden von den ADAC-Testern anonym im Handel gekauft und im Testlabor, unter neutraler Aufsicht des Sachverständigen Prof. Dr. Stoll, Professor für Kunststofftechnik der Hochschule München, geprüft.
Acht Modelle erhielten die Testnote „gut“, vier nur ein „befriedigend“ – dies sind die Hartschalenmodelle. Der ADAC kommt zu dem Ergebnis, dass das Wichtigste im Falle eines Unfalls die Dämpfung beim Aufprall ist, eine stabile Helmschale hingegen bringt keinen zusätzlichen Schutz. Deshalb schneiden beim Unfallschutz die Hartschalenhelme schlechter ab als die Helme mit weicher Schale. Alle Hartschalenhelme bieten zwar einen befriedigenden Unfallschutz, belegen in der Gesamtwertung aber die hinteren Plätze. Die sogenannten Micro-Shell-Helme schneiden allesamt mit „gut“ ab – einige erzielten sogar sehr gute Dämpfungswerte bei der Schlagprüfung, wurden aber beispielsweise einer schlechten Sichtbarkeit wegen abgewertet. Das Modell Aspect etwa von Giro bietet den besten Unfallschutz mit Note 1,4, ist wegen seines eher dezenten Designs schlecht sichtbar und kommt so nur auf eine Gesamtnote 2,0.
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Testsieger ist das Modell Certus K-Star von KED mit einer Gesamtnote von 1,7, vor dem Abus Urban I (1,8) und den weiteren mit „gut“ bewerteten Modellen Giro Aspect (2,0), Alpina E-Helm Deluxe (2,0), Cratoni C-Loom (2,3), Abus Pedelec (2,3), Casco Sportiv TC (2,3), Giro Sutton MIPS (2,5).
Die Hartschalenhelme mit allesamt befriedigendem Ergebnis sind: POC Crane (2,9), Uvex City V (2,9), Bell Intersect City (3,2), Scott Torus Plus (3,2).
Bei allen getesteten Helmen handelt es sich um Modelle aus Häusern mit sehr großen Helmprogrammen; warum ausgerechnet von Abus und Giro zwei Micro-Shell-Helme getestet wurden und von Uvex oder Bell Hartschalenmodelle, was die Marken deutlich in ein schlechtes Licht rückt, obwohl auch diese natürlich Micro-Shell-Helme führen, bleibt das Geheimnis der ADAC-Tester.
Insgesamt ist es löblich, dass die größte Interessenvertretung der Autofahrer in Deutschland sich dem Thema Sicherheit auf dem Fahrrad annimmt und ausdrücklich empfiehlt, dass Radfahrer immer einen Helm tragen sollten. Weiterhin heißt es in der zughörigen Mitteilung des ADAC: „Vor dem Kauf sollte der Helm stets anprobiert werden. Nach einem Sturz muss der Helm unbedingt ausgetauscht werden, auch wenn keine äußeren Schäden sichtbar sind. Beim Kauf sollte man auch auf gute Sichtbarkeit im Dunkeln achten, das heißt der Helm sollte über große Reflektoren verfügen und eine möglichst helle Farbe haben.“
Zum Thema Farbe und Sichtbarkeit stellt sich uns die Frage, warum die beiden Hartschalenmodelle von POC und Bell, die deutliche Signalfarben tragen, in dieser Disziplin die schlechtesten Noten überhaupt (5,0) erhielten. Gerade im Hause POC legt man mit dem Sicherheitskonzept Avip sehr großen Wert auf hohe Sichtbarkeit als Sicherheitsfaktor Nummer eins.