Test: Die Joe Blow Standpumpenserie von Topeak ist ein wenig wie der VW Golf: Während die Modelle anderer Hersteller beinahe im Jahresrythmus wechseln, steht die Joe Blow wie ein Fels in der Brandung und ist für viele Schrauber das Sinnbild hochwertiger Pumpen. Wir haben uns das Topmodell, die Joe Blow Ace genauer angeschaut.
Die Topeak Joe Blow Ace ist eine imposante Erscheinung: 75cm hoch, knapp 2,5kg schwer und das Äußere aus gebürstetem Aluminium macht Eindruck. Auch bezüglich Haptik gefällt uns die Pumpe sehr gut. Auch wenn hier und da Kunststoffelemente verbaut werden, machen sie dennoch einen recht hochwertigen Eindruck. Der Griff ist angenehm groß, auf der Oberseite großflächig gummiert und insgesamt ergonomisch geformt. Die Schrauberhände unseres Testers fühlen sich jedenfalls sofort wohl.
Auch am Standfuß der Joe Blow Ace gibt es nichts auszusetzen. Er besitzt eine schöne Größe und ist wie auch der Griff großzügig gummiert – auch auf der Unterseite. Insgesamt sorgt die Konstruktion so für einen wirklich festen Stand: Kein Rutschen, kein Wackeln. Das im Fuß integrierte Manometer ist mit einem Durchmesser von 60mm vielleicht etwas klein geraten. Hier sind wir jedenfalls von den Topmodellen der Konkurrenz etwas mehr gewohnt. Auch die Skala ist nicht ganz optimal: Da der große Druckbereich bis 18 Bar gleichmäßig abgedeckt wird, lässt sich der Druck nur recht grob in 0,5 Bar-Schritten ablesen. Gerade für Mountainbiker ist dieser Umstand wohl etwas ärgerlich. Ansonsten fügt sich auch das Manometer in das positive Gesamtbild: Guter Kontrast und hohe Genauigkeit sind dicke Pluspunkte.
Beim Pumpkopf setzt Topeak auf den sogenannten SmartHead. So soll sich der Kopf automatisch an das verwendete Ventil anpassen, ohne dass ein Umstellen oder gar ein Adapter nötig wird – zumindest bei Schrader- und Prestaventilen. Für Dunlopventile, Luftmatratzen und Bälle liegen entsprechende Adapter bei. Ebenso empfiehlt Topeak die Verwendung des ebenfalls beiliegenden Schraderadapters bei 700c Schlauchreifen. In der Praxis funktioniert der SmartHead zuverlässig und der Hebel lässt sich ohne großen Kraftaufwand öffnen und schließen. Jedoch haben wir bei der Kombination von hohem Druck und Schraderventil das eine oder andere Mal Probleme, den Kopf dicht zu bekommen. Hier hilft dann nur die Verwendung des entsprechenden Adapters. Damit ist der SmartHead dann 100%ig dicht – etwas umständlich ist die Adapterlösung aber dennoch. Sehr gut gefallen hat uns hingegen die Luftablassfunktion: Durch drücken eines kleinen orangenen Knopfs am Pumpkopf lässt sich ganz langsam Luft ablassen. Somit kann man sich vorsichtig dem gewünschten Druck annähern.
In der Pump-Praxis lässt die Joe Blow Ace dann endgültig ihre Muskeln spielen. Topeak setzt hier auf eine Konstruktion mit zwei getrennten Luftkolben, die sich voneinander oder zusammen nutzen lassen. Das funktioniert so: Im Pumpgriff integriert ist ein Schalter der drei Stellungen erlaubt:
1. Niedriger Druck: Hier werden beide Luftkolben zusammen verwendet. Das Luftvolumen ist riesig und wir haben unseren 2,5″ Mountainbikereifen in absoluter Rekordzeit auf 2 Bar aufgepumpt. Bei 4 Bar ist hier allerdings Schluss.
2. Mittlerer Druck: In dieser Stellung wird lediglich der größere der beiden Kolben verwendet. Das Volumen ist immer noch groß genug für Trekkingbereifung und der Maximaldruck von 8 Bar reicht ebenso für die allermeisten Anwendungen aus.
3. Hoher Druck: Hier wird nur der kleine Kolben verwendet. Das Volumen ist klein, doch die Power gewaltig: Bis zu 18 Bar sollen somit möglich sein. In unserem Test machen wir bei 15 Bar Schluss, weil wir Angst um unsere Felge haben. Der Kraftaufwand ist jedenfalls erstaunlich gering angesichts solch hoher Drücke.
Da sich auch während des Pumpens problemlos zwischen den drei Modi hin- und herwechseln lässt (wenn man sich an die Druckangaben hält), hat man eine unglaublich vielseitige Pumpe, die für wirklich jeden Einsatzbereich gewappnet ist.
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