Lifestyle: Hierzulande dürfte jeder mit der olympischen Variante des Keirin vertraut sein. Mit dem Olympiazweiten Maximilian Levy, mit Kristina Vogel und vielen weiteren ist das deutsche Team dabei sogar recht gut aufgestellt. Doch der Kampfsprint, wie ihn der Radsportweltverband UCI in seinem Regelwerk kennt, ist nur eine Adaption der ursprünglichen Variante.
Keirin wurde nach dem zweiten Weltkrieg in Japan geboren, genauer auf Kyûshû, einer der vier Hauptinseln des Landes. Seither hat sich der Sport, der in Japan gleichfalls Lifestyle ist, enorm entwickelt. Über das Land verteilt finden sich mittlerweile mehrere Schulen und zahlreiche Bahnen.
Mehr als 1000 Bewerber registrieren die verschiedenen Schulen jährlich – für knapp 30 Plätze. Was es heißt, in Japan Keirin zu fahren, erfahren momentan die beiden deutschen Top-Athleten Miriam Welte und Stefan Bötticher. Letzterer berichtet über seine Erfahrungen in einem exklusiven Blog auf Velomotion. [Link] Mit den japanischen Topathleten messen, werden sie sich jedoch nicht. Diese leben dann doch noch einmal in einer etwas anderen Welt.
In Japan ist Keirin-Fahren ein fester Bestandteil der Welt der Sportwetten. Umgerechnet werden mehr als 7 Milliarden Euro werden damit pro Jahr umgesetzt. Man kann sich also vorstellen, wie die Disziplin dadurch geformt wurde. „Wenn immer nur der Stärkste gewinnen würde“, sagen einige, „dann würde das ja hinsichtlich des Spiels, also des Wettens, keinen Sinn machen.“ Dennoch müssen die Athleten hart trainieren. „Für uns ist es ein harter Sport, wenngleich sich die Wettkämpfe oft offen gestalten und es Allianzen zwischen den Fahrern gibt.“
Einen Einblick in die Welt des Spiels, dessen Teil Keirin in Japan ist, gewährt diese zusammen mit der Japan Keirin Association erstellte Dokumentation.