Radsport: Eine Meldung der deutschen Presseagentur sorgt am Donnerstagmorgen für einigen Gesprächsstoff in der deutschen Radsportwelt. Demnach befänden sich die Berlin SixDays in finanziellen Schwierigkeiten, u.a. fiel die so beliebte Livemusik bereits den Sparmaßnahmen zum Opfer.
Der Etat des Berliner Großevents beläuft sich auf ca. 2 Millionen Euro – doch scheint diese Summe inzwischen nur noch schwerlich auszureichen. Chef der Veranstaltung, Rainer Schnorfeil, appelliert deshalb an den Berliner Senat: „Wir haben Zuschauer- und Umsatzeinbußen. Das Sechstagerennen muss unterstützt werden, sonst fahren wir gegen eine Wand.“ Im Zuge der wohl dringend notwendigen Sparmaßnahmen fiel nun acht Tage vor Beginn der Veranstaltung die so beliebte Live-Musik dem Rotstift zum Opfer. Hintergrund sind die enorm gestiegenen GEMA-Gebühren, die sich von 25.000 Euro auf inzwischen 85.000 Euro mehr als verdreifacht haben.
Im WESER-KURIER gibt Schnorfeil allerdings vorsichtig Entwarnung: Zwar sei die Veranstaltung finanziell nicht auf Rosen gebettet, doch geht es (noch) nicht um die nackte Existenz. Er wünsche sich zukünftig aber dennoch mehr Unterstützung von der Stadt, um die SixDays wieder auf ein solides Fundament zu stellen. „Dieser Aufschrei musste mal getätigt werden“, so Schnorfeil. Die Live-Musik wird in diesem Jahr dennoch wohl vielen Fans fehlen.
Nachdem mit Robert Förstemann vor kurzem bereits ein Publikumsmagnet verletzungsbedingt seine Teilnahme absagen musste, gab inzwischen auch Jens Voigt bekannt, nicht bei der Veranstaltung anwesend zu sein. „Erstens bin ich gar nicht in Berlin, ab morgen bin ich bei meinem Team in Mallorca. Außerdem hatte ich nach meinem Stunden-Weltrekord am 18. September nicht mehr weiter trainieren und fahren können. Ich war platt und ausgebrannt. Ich konnte nicht mehr“, so Voigt gegenüber der dpa. Der Ex-Profi arbeitet inzwischen als Berater beim Trek Factory Racing.