Spektrum: Das zurückliegende Jahr hat gezeigt, dass der Radverkehr immer wichtiger wird. Damit die vielen zusätzlichen Radfahrer aber auch sicher auf dem Rad sind, müssen Politik, Bürger und Verbände noch einiges tun. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann und Verkehrsministerin Kerstin Schreyer stellen nun die bayerischen Pläne vor.
Fahrradstaffeln und konsequente Kontrollen
Bayern nimmt mit seinem neuen Sicherheitskonzept „Verkehrssicherheitsprogramm 2030“ für die Straßen Bayerns nun explizit den Radverkehr in den Blick. Sicheres Radfahren ist ein Kernthema des Programms. Konkret umgesetzt werden soll die zusätzliche Sicherheit u.a. durch den Ausbau der Radinfrastruktur.
Noch wesentlich wichtiger sei allerdings die konsequente Einhaltung von geltenden Regeln sowie die Ahndung von Regelverstößen. Dazu möchte die Bayerische Landesregierung u.a. vermehrt Fahrradstaffeln einsetzen, die Verstöße von Radfahrern und Kraftfahrzeugfahrern im wahrsten Sinne des Wortes verfolgen.
Stellungnahme des Bayerischen ADFC
Besonders erfreut zeigt sich der ADFC Bayern. Der Verband hatte sich zu Beginn der Planung für das „Verkehrssicherheitsprogramm 2030“ mit einer Stellungnahme platziert. Diese Stellungnahme umfasste diverse Punkte, die von kostenfeien Fahrsicherheitstraining für Radler bis hin zum Aufbau einer Förderstruktur reich. Ebenfalls empfohlen hatte der ADFC Bayern eine Kampagne gegen gefährliches Parken auf Radwegen sowie eine besondere Beachtung des Mindestabstands von 1,5 Metern.
ADFC Bayern zeigt sich positiv gestimmt
Einige Forderungen hat die bayerische Politik übernommen, was die Landesvorsitzende des ADFC Bayern besonders freut. Nichtsdestotrotz fehlt dem bayerischen Vorstoß nach Meinung von Felscher noch ein konkreter Maßnahmenplan. Dennoch fällt das Fazit tendenziell positiv aus.
„Das ‚Verkehrssicherheitsprogramm 2030‘ hat das Potenzial, die Straßen im Freistaat für alle Verkehrsteilnehmenden sicherer zu machen. Damit das Programm auch tatsächlich zur Vision Zero, also zu null Verkehrstoten, führt, braucht es jedoch auch einen konkreten Maßnahmenplan, aus dem hervorgeht, was wann und wo mit welchem Budget und durch wen umgesetzt werden soll. Kommunen dürfen beim Umbau der Infrastruktur nicht allein gelassen werden.“