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Abschied von der Daumentaste: Neue Campagnolo Super Record Wireless 2023

30. Mai 2023 by Caspar Gebel

Neue Campagnolo Super Record Wireless 2023: Die führende Komponentengruppe des italienischen Herstellers markiert einen Wendepunkt mit kabelloser Schaltfunktion, neuen Übersetzungen und dem Verzicht auf die altbekannte Daumentaste. Hier kommen alle Informationen zur neuen Schaltgruppe der Luxusklasse.

Als Campagnolo vor über 30 Jahren die ersten „Ergopower“-Bremsschaltgriffe vorstellte, war die Freude bei den Fans des italienischen Herstellers groß, denn gegenüber der japanischen Konkurrenz hatte das System gleich zwei große Vorteile: Zum einen waren die Schaltzüge schön dezent unterm Lenkerband versteckt, und zum anderen gab es eine klare Trennung von Schalten und Bremsen. Anders als bei Shimano wurde der Bremshebel nicht für den Gangwechsel gebraucht; stattdessen saß innen am Griffkörper eine Daumentaste, mit der hinten auf die schweren Gänge und vorne aufs kleine Kettenblatt geschaltet wurde. Gegen die Federspannung von Schaltwerk und Umwerfer arbeitete der hinterm Bremshebel angebrachte Schalthebel.

Dieses Prinzip behielt Campagnolo auch bei seinen elektronischen Gruppen bei – gut, da sich die Nutzer nicht umgewöhnen mussten; nicht ganz so gut, weil man nicht die Freiheiten nutzte, welche die neue Funktionsweise bot. Hier und da wurde die Ergonomie der Taste nämlich kritisch gesehen, vor allem, wenn vom Unterlenker aus geschaltet wurde. Bei der letzten mechanischen Campa-Gruppe, der Ekar mit 1×13 Gängen, wurde die Taste dann auch hakenförmig vergrößert, um besser erreichbar zu sein.



Neues Bedienkonzept ohne Daumentaste

Doch damit ist ab sofort Schluss: Mit der brandneuen Super Record Wireless stellt Campagnolo ein verändertes Bedienkonzept vor – und verabschiedet sich dabei auch gleich von miteinander verkabelten Komponenten und einem zentralen Akku für die Stromversorgung. Wo die ersten mechanischen Bremsschalthebel die Schaltzüge zumindest versteckten, kommen die neuesten elektronischen Shifter nun ganz ohne Leitungen aus.

Statt der Daumentaste gibt es nun zwei Tasten hinter dem Bremshebel.


Obwohl der neue Bremsschalthebel über eine Knopfzelle und einen Sender verfügt, wirkt er kompakter als sein Vorgänger – der „Höcker“ ist kürzer, dabei ist der Griffkörper etwas breiter geworden; die Griffmulde an der Oberseite fällt weniger ausgeprägt aus. An der Basis, also dort, wo er den Lenker berührt, ist der neue Griff deutlich schmaler.

An der Stelle der Taste hinterm Bremshebel, mit der rechts auf die leichten Gänge und links aufs große Kettenblatt geschaltet wurde, befinden sich nun zwei Tasten, die zusammen etwas größer ausfallen als ihr Vorgänger. Die Belegung der Tasten kann per App individualisiert werden. An der Innenseite des Griffkörpers – dort, wo früher die Daumentaste war – befinden sich nun eine Kontrollleuchte, die nachlassende Batteriespannung im Hebel anzeigt (die Batterien sollen 1,5–2 Jahre halten), sowie zwei kleine, an Griffgummi aufgeprägte Bedienfelder – eines zum Aktivieren des Systems, eines mit „M“ zur Bedienung eines gekoppelten Radcomputers und für Service-Funktionen.

Die Form des Schaltwerkes hat sich deutlich verändert.
Die integrierte Batterie sitzt innen/unten.


Schaltwerk und Umwerfer mit neuen Formen

Optisch deutlich verändert haben sich Schaltwerk und Umwerfer, die nun jeweils über einen eigenen Akku verfügen. Die Akkus der vorderen und hinteren Schalteinheit sind jeweils unterschiedlich und können nicht untereinander getauscht werden (anders als bei SRAM, wo es nur einen Akkutyp gibt). Beim Schaltwerk befindet sich der Akku an der Unterseite; er verfügt über einen kleinen Schieber, der die Verriegelung löst. Insgesamt wirkt das Schaltwerk wuchtiger und geschlossener als sein Vorgänger, bei dem der Stellmotor hinten aus dem Schaltparallelogramm herausschaute.

Der Umwerfer ohne(o.) und mit Akku (r.).

Magnetischer Stecker und Kontrollleuchten

Beim Umwerfer wird der Akku von vorne ins Carbongehäuse geschoben. Die Leitbleche des Werfers haben sich nicht verändert. Beide Akkus sind mit einem magnetischen Stecker ausgestattet; Kontrollleuchten sollen jederzeit über den Akkustand informieren. Zum Laden braucht man eigentlich nur das spezielle Kabel; neben dem Campagnolo-Ladegerät lässt sich auch ein beliebiger USB-Ladestecker nutzen.



Die Akkus von Schaltwerk (o.) und Umwerfer (r.). sind unterschiedlich.
Statt des Campagnolo-Ladegerätes tut es auch ein USB-Ladestecker.

Campagnolo gibt eine Reichweite von 750 km mit vollen Akkus an; wer wenig schaltet, soll auch die 1.000 km schaffen. Das komplette System ist wasserdicht nach IP69K-Standard, hält also auch der Reinigung mit Hockdruckstrahl und heißem Wasser Stand.

Die Zahnkränze werden komplett aus Stahl gefertigt.


Neue Übersetzungen mit niedrigeren Zähnezahlen

Zusammen mit dem kabellosen Schaltsystem führt Campagnolo auch neue Übersetzungen ein. Die komplett aus Stahl gefertigten Zwölffach-Ritzelpakete der Super Record Wireless verfügen jeweils über ein 10er Abschlussritzel, was auch bedeutet, dass sie nur auf den N3W-Freilaufkörper passen, der zusammen mit der Gravel-Gruppe Ekar vorgestellt wurde. Drei Abstufungen werden angeboten:

10-25 (10-11-12-13-14-15-16-17-19-21-23-25),

10-27 (10-11-12-13-14-15-16-17-19-21-24-27) und



10-29 (10-11-12-13-14-15-16-18-20-23-26-29).

Die derzeitigen Zwölffach-Kränze der Marke, die mit einem 11er Ritzel beginnen, lassen sich laut Campagnolo mit dem neuen System ebenfalls schalten, was aber wegen der optimieren Zahnform der neuen Kränze nicht ganz so geschmeidig ausfallen dürfte. Unklar ist auch, ob das Wireless-Schaltwerk 32er und 34er Ritzel packt.

Kein Leistungsverlust durch 10er Ritzel

Auf die Frage nach der höheren Kettenreibung angesichts der niedrigeren Zähnezahlen führt Campagnolo hausinterne Messungen an: Gegenüber der identischen Übersetzung 55-11 soll 50-10 nur 0,1 Watt mehr Leistung schlucken – ein praktisch nicht messbar und definitiv nicht spürbarer Nachteil.



Neu am Kurbelsatz ist der kleinere Lochkreisdurchmesser.
Die Kette verfügt nun wie die der Ekar über ein Verschlussglied.
Die neuen Bremsen wurden komplett „in house“ entwickelt.

Der Carbon-Kurbelsatz wirkt bis aufs Dekor unverändert, allerdings gibt es neue Kettenblatt-Kombinationen (und damit auch einen neuen Lochkreisdurchmesser). 50/34 ist nun die größte Abstufung; dazu kommt 48/32, was man bereits von der Campagnolo Chorus kannte, und die neue, superkompakte Variante 45/29. Letztere dürfte für Breitensportler besonders interessant sein, denn ihr längster Gang (45:10) entspricht ziemlich genau der Übersetzung 50:11 einer konventionellen Kompakt-Übersetzung, während 29:29 – klar – ein 1:1 übersetzter Berggang ist. Der Gesamtumfang dieser Variante liegt bei 450 %, was zusammengenommen mit der engen Abstufung sehr überzeugend wirkt – bei der Konkurrenz muss man beim einer der zwei Eigenschaften leichte Abstriche machen.

Rennradkette jetzt mit Verschlussglied

Einer der Vorteile kabelloser Schaltgruppen liegt in der einfacheren Montage, und in diese Richtung geht auch das Kettenverschlussglied, das Campagnolo bislang nur bei der 13-fach-Kette der Ekar anbot. Der Gliederstrang muss also nicht mehr konventionell vernietet werden, was bei schmalen Ketten immer eine potenzielle Fehlerquelle darstellt.



Bei der Bremsanlage, die nun nicht mehr zusammen mit dem früheren Partner Magura entwickelt wurde, fällt die etwas veränderte Form der Bremssättel auf. Die ohnehin schon extrem gut dosierbare, starke Bremse soll nun noch besser funktionieren und durch eine zusätzliche Kühlrippe hitzebeständiger sein. Die Bremsscheiben sind dicker und sollen auch dadurch besser Bremswärme ableiten können. Die alte Diskussion um die Verletzungsgefahr durch scharfkantige Rotoren will Campagnolo durch die „Anti cutting“-Formgebung entschärfen.

Das Gewicht der Super Record ist praktisch unverändert geblieben: Die neue Gruppe wiegt 15 Gramm mehr und damit 2.520 Gramm.

Interessante Technik, doch nur im obersten Preissegment

Ist die neue Campagnolo Super Record wireless ein großer Wurf? Der Wechsel zur kabellosen Übertragung der Schaltimpulse ist auf jeden Fall zeitgemäß, und der Verzicht auf die Daumentaste dürfte ergonomisch von Vorteil sein. Und die neuen Übersetzungen bieten auch jenen mehr Spielraum, die viel in den Bergen fahren oder am Berg nicht ganz so stark sind. Mit 5.200 Euro liegt die Komplettgruppe etwa 300 Euro über der aktuellen Super Record EPS, womit klar ist, dass die kabellose Schaltung Rennmaschinen im fünfstelligen Bereich vorbehalten sein wird. Abzuwarten bleibt, ob Campagnolo dem Beispiel der Wettbewerber folgt und das neue Schaltsystem auch in günstigeren Varianten anbietet. Bereits vor über zehn Jahren gab es eine elektronische Athena EPS, die freilich ebenso wie die elektronische Chorus EPS längst wieder eingestellt wurde. Shimano und SRAM haben ihre elektronischen Technologien derweil nach unten durchgereicht bis zur Rival bzw. 105. Ein Carbon-Rennrad mit elektronischer Shimano-Gruppe ist ab ca. 3.500 Euro erhältlich, eines mit elektronischer SRAM ab etwa 4.000 Euro. Die Vorstellung der Super Record Wireless wäre ein guter Zeitpunkt für Campagnolo, sich zu entscheiden, ob man sich weiterhin nur aufs Luxus-Segment konzentrieren will oder ob man einen größeren Markt im Auge hat. Konkurrenzfähig ist die Technologie der italienischen Traditionsfirma allemal – mit der Super Record Wireless mehr denn je.



Hier gibt’s noch mehr Infos zur neuen Campagnolo Super Record Wireless 2023.

Stichworte:CampagnoloRennradSuper RecordWireless

Über Caspar Gebel

Caspar Gebel sitzt seit 40 Jahren auf dem Rennrad. Der Fachjournalist und Sachbuchautor arbeitet für Velomotion und auch für die Zeitschriften Procycling und Fahrrad News.

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