Der Rocky Mountain Dyname 4.0 im Labor
Gewicht: 3,0 kg
Max. Drehmoment: 198 Nm
Max. Leistung: 573 W
Leistung 100 W: 183 W
Verbrauch Ebene: 6,6 Wh/km
Verbrauch Berg: 28,2 Wh/km
Der kanadische Kulthersteller Rocky Mountain macht mit seinem hauseigenen Antrieb Dyname 4.0 vieles ganz anders als die Konkurrenz. Das betrifft schon die grundsätzliche Funktionsweise: Der eigentliche Motor sitzt nämlich oberhalb des normalen Tretlagers. Die Antriebskraft wird nicht wie bei quasi allen anderen Mittelmotoren direkt auf die Kurbelwelle gegeben, sondern gelangt über ein gesondertes Antriebsritzel auf die Kette. Ein weiteres Ritzel misst zudem die Kettenspannung und damit auch die Eingangsleistung des Fahrers. So soll der Motor beachtliche 108 Nm maximales Drehmoment liefern und dabei sehr feinfühlig bleiben. Seine hohe Leistung konnte der Antrieb bei uns im Labor nachweisen, und der ganz besondere Charakter ist bereits beim ersten Antritt spürbar. Keinem anderen Antrieb auf dem Markt gelingt es, hohe Unterstützungsleistung mit einem so natürlichen, sportlichen Fahrverhalten in Einklang zu bringen. Die Dosierbarkeit sucht ihresgleichen, gleichzeitig bietet der Dyname 4.0 große Leistungsreserven – und das alles bei flüsterleisem Betrieb. Die eierlegende Wollmilchsau also? Der beste Antrieb für alle E-Mountainbiker? Nicht ganz: Die Abstimmung des Motors ist sehr sportlich und belohnt aktive Fahrer, die auch gerne mal etwas mehr in die Pedale treten. Wer wenig Leistung auf die Kurbel bringt, bekommt demnach auch wenig Leistung zurück. Also nicht unbedingt der passende Antrieb, um sich gemütlich zum Gipfel ziehen zu lassen …
Die Akkus
In fast allen E-MTBs von Rocky Mountain mit dem Dyname 4.0 ist ein 720-Wh-Akku im Unterrohr verbaut. Dieser lässt sich dort auch meist recht bequem über eine Klappe am Unterrohr entnehmen. Im Hardtail Fusion Powerplay setzen die Kanadier teilweise auf einen kleineren 480-Wh-Akku. Wer möchte, kann über einen Range Extender mit dem Namen Overtime Pack die Kapazität um 313 Wh erhöhen.
Die Displays
Auch beim Bedienkonzept geht Rocky Mountain seinen ganz eigenen Weg. Nicht unbedingt wegen der minimalistischen Remote oder dem einfarbigen Display im Oberrohr – das kennen wir so oder so ähnlich durchaus auch von anderen Herstellern. Typisch für die Kanadier ist dagegen der Ansatz, ganz auf jegliche Smartphone-Konnektivität zu verzichten und alle Einstellungen direkt ins Bike zu packen. Selbst das Individualisieren der Unterstützungsstufen geht direkt über das Display am Rad. Cool!