Diamant Suvea: Das neue E-Bike aus Hartmannsdorf überrascht mit einem ungewöhnlichen Rahmen-Feature und diversen interesanten Details. Dazu gehört, dass es dieses Rad in mehr Farbvarianten als Rahmengrößen gibt.
Das neue Allround-E-Bike der 140 Jahre alten Fahrradmarke wartet mit einigen interessanten Merkmalen und einer ziemlich ungewöhnlichen Neuerung auf. Das Diamant Suvea ist mit etwas ausgestattet, das es noch nicht gegeben hat: ein abnehmbares Oberrohr. Wobei es sich nicht um ein Rohr handelt, sondern um ein Metallprofil zuzüglich einer Kunststoffabdeckung, und der Name des Ganzen – Accessory Bar – weist bereits auf den Verwendungszweck des Teils hin: Die „Stange“ dient der Montage von Taschen oder zur Anbringung von Gurten, mit denen Kleidungsstücke uvm. befestigt werden können. Bewegliche Gewindeeinsätze in dem Profil sorgen dabei für individuelle Anpassbarkeit.
Die ungewöhnliche Entwicklung folgt der (nicht ganz neuen) Erkenntnis, dass das Oberrohr am E-Bike mit integriertem Akku und damit groß dimensioniertem Unterrohr für die Statik des Rahmens nicht mehr benötigt wird. Wer heute ein E-Bike mit Diamantrahmen wählt, tut dies aus Gewohnheit oder aus optischen Gründen. Gleichzeitig gibt es Modellgattungen, die dem klassischen „Herrenrahmen“ längst den Rücken gekehrt haben, etwa Kompakt-Bikes oder Lastenräder.

Natürlich ist ein komfortabler und einfacher, auf ein Rad mit tiefem Durchstieg zu steigen; dieser Rahmenform dürfte im Allround-Bereich also die Zukunft gehören. Mit dem Diamant Suvea hat man beides: Ausgeliefert wird es ohne den Accessory Bar; wer dann mit Rahmentasche usw. auf Tour gehen will, kann das Teil (UVP 99,99 €) im Fachhandel montieren lassen. Die abnehmbare Stange ist so stabil, dass man sich draufsetzen kann – nur hochheben darf man das Suvea daran nicht.
Reduziertes Größenspektrum durch flachen Sitzwinkel
Auch sonst ist das Diamant Suvea nicht unbedingt gewöhnlich. So fällt auf, dass nur zwei Rahmengrößen angeboten werden, die allerdings Körpergrößen zwischen 155 und 195 cm abdecken sollen. Das wird möglich durch einen sehr flachen Sitzwinkel, der dafür sorgt, dass bei größerem Auszug der Sattelstütze der horizontale Abstand zwischen Sattel und Tretlage stärker wächst als bei einem steilen Sitzrohr. Dazu ist der Vorbau winkelverstellbar und es lassen sich längere Vorbauten montieren. Letzteres ist einfach möglich, da Kabel und Leitungen unterhalb des Vorbaus in den Rahmen führen.
Gedanken hat man sich in Hartmannsdorf auch über die Akku-Entnahme gemacht: Die Batterie wird diagonal aus dem Unterrohr gehoben, sodass es auch dann nicht eng wird, wenn am Accessory Bar eine Oberrohrtasche montiert ist. Zusätzliche Transportkapazitäten bietet der Heckträger mit 27 Kilo Tragfähigkeit, an dem Zusätzliche Rahmen („D-Wings“) zur seitlichen Befestigung von Zubehör angebracht sind. Oben am Unterrohr lassen sich außerdem Flaschenhalter montieren – alles, um aus dem Suvea ein praktisches Reise-E-Bike zu machen. Auch der Bauraum vorm Heckträger sowie zwischen Sitzrohr und Hinterrad kann genutzt werden: Auf das Schutzblech lässt sich ein Range Extender montieren, und hinterm Sitzrohr ist Platz für ein Abus-Faltschloss. In der Motorabdeckung kann ein AirTag versteckt werden, sodass das Rad bei Verlust einfach geortet werden kann.
Mit Luftfedergabel, 27.5-Zoll-Laufrädern und Bosch-CX-Motor ist das Diamant Suvea ein klassisches E-SUV, wobei dieser Aspekt bei den Modellen mit Stollenreifen und Kettenschaltung stärker betont wird. In der Ausführung „Style“ ist das Rad auch mit Enviolo-Getriebenabe inkl. Zahnriemen und Asphalt-Bereifung verfügbar. Alle Modelle sind mit einer gefederten Sattelstütze ausgestattet; Unterschiede zwischen den Ausführungen bestehen u. a. bei der Lichtanlage und beim Akku (600 bzw. 800 Wh). Das SUV-Topmodell Trip Pro ist außerdem mit der elektronischen Elfgangschaltung Shimano Cues Di2 komplettiert. Mit 5.999 Euro ist dies das teuerste Modell; am anderen Ende der Range steht das Suvea Trip Plus für 4.599 Euro, das freilich mit 600-Wh-Akku und mechanischer Schaltung auch nicht wirklich etwas vermissen lässt – nicht mal ein Oberrohr…
