Radsport: Jonas Vingegaard fährt wie von einem anderen Stern. Der Däne hat auch die sechste Etappe von Tirreno – Adriatico für sich entschieden und damit seine Führung in der Gesamtwertung weiter ausgebaut. Seine Herausforderer Jai Hindley und Juan Ayuso haben den zweifachen Toursieger attackiert – sind aber mit ihrem mutigen Versuch gescheitert.
Vingegaard hat auch heute keine Mühe
Die 59. Autragung von Tirreno-Adriatico ist entschieden. Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) wird die Fernfahrt gewinnen. Der Däne gewann nach der gestrigen auch die heutige Etappe über 180 Kilometer von Sassoferrato nach Cagli. Den Monte Petrano hinauf – immerhin 10,2 Kilometer lang und im Durchschnitt 7,9 Prozent steil – nutzte er, um erneut für klare Verhältnisse zu sorgen. Juan Ayuso (UAE) und Jai Hindley (Bora – hansgrohe) haben den zweifachen Toursieger attackiert, sind ihn aber nicht losgeworden. Mit seinem Konter distanzierte Vingegaard schließlich seine größten Kontrahenten und fuhr seinem nächsten Sieg entgegen. Morgen wird es auf der Schlussetappe vermutlich zu einem Massensprint kommen.
Carapaz & Leknessund stark – Alaphilippe schwach
Ursprünglich bildeten neun Fahrer die Ausreißergruppe des Tages. Mit Ben Healy (EF Education – EasyPost), Richard Carapaz (EF Education – EasyPost), Julian Alaphilippe (Soudal – Quick-Step), Nans Peters (Decathlon – AG2R La Mondiale), Nikias Arndt (Bahrain – Victorious), Axel Zingle (Cofidis), Michal Kwiatkowski (Ineos Grenadiers), Ivan Garcia Cortina (Movistar) und Andreas Leknessund (Uno-X Mobility) befanden sich in der Fluchtgruppe durchaus einige starke Kletterer. Ein großer Name – Alaphilippe – jedoch, scheint aktuell überhaupt nicht in Form zu sein. Der Franzose konnte weit vor dem Ziel nicht mehr folgen. Durch das hohe Tempo von Healy zerfiel wenig später die Gruppe aber ohnehin ins eine Einzelteile. Aus der 9er-Gruppe wurde 25 Kilometer vor dem Ziel mit Carapaz und Leknessund ein Duo. Doch auch im Hauptfeld ließ man nicht locker. Die Mannschaft Visma – Lease a Bike hielt das Tempo hoch und als es in den Monte Petrano hineinging, zog auch Bora – hansgrohe noch einmal an.
Hindley & Ayuso fordern Vingegaard heraus
Schon am Fuße des Monte Petrano konnte Andreas Leknessund (Uno-X Mobility) seinem Begleiter Richard Carapaz (EF Education – EasyPost) nicht mehr folgen. Doch auch für den heute sehr starken Ecuadorianer – der 2019 den Giro d’Italia gewann – sollte es nicht reichen. Bora – hansgrohe fuhr den Schlussanstieg so schnell hinauf, dass das Peloton innerhalb weniger Kilometer auf eine nur noch zehn Mann starke Favoritengruppe zusammenschrumpfte. Vor allem Lennard Kämna (Bora – hansgrohe) machte einen hervorragenden Job, ehe Jai Hindley (Bora – hansgrohe) 6,7 Kilometer vor dem Ziel seinen Angriff setzte. Nur Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) und Juan Ayuso (UAE) konnten folgen. Knapp einen Kilometer später ging dann der Gesamtführende selbst in die Offensive. Vingegaard trat an – und war weg. Der Däne war auch heute nicht zu schlagen, baut damit den Vorsprung in der Gesamtwertung aus und hat den Gesamtsieg somit fast schon in der Tasche. Beeindrucken war heute auch wieder die Leistung von Isaac del Toro (UAE). Der Mexikaner wurde bereits am Fuße des Schlussanstiegs distanziert, konnte bis zur Ziellinie aber fast wieder zum Duo Ayuso/Hindley aufschließen.
Das Feld von Tirreno-Adriatico wird immer kleiner
Bereits gestern mussten sich Mark Cavendish (Astana) und Michael Morkov (Astana) von Tirreno-Adriatico verabschieden. Der Brite und der Däne haben das Zeitlimit verpasst und durften zum Start nicht mehr antreten. Ebenfalls zurückgezogen haben sich Romain Bardet (dsm-firmenich PostNL) aus Frankreich und Matteo Fabbro (Polti-Kometa) aus Italien. Bei einem heftigen Sturz zu Beginn der heutigen Etappe haben sich außerdem einige Fahrer so schwer verletzt, dass sie nicht weiterfahren konnten. Unter anderem hat es den Dänen Magnus Cort (Uno-X Mobility), den US-Amerikaner Neilson Powless (EF Education – EasyPost) und den Briten Max Poole (dsm-firmenich PostNL) erwischt.
@JaiHindley attacked, @juann_ayuso followed, but Jonas Vingegaard is now on his own on the Monte Petrano, just like yesterday!
#TirrenoAdriatico pic.twitter.com/rkJ3MojpfL
— Tirreno Adriatico (@TirrenAdriatico) March 9, 2024