Radsport: Bei der Vuelta a Espana stehen 22 Teams am Start – 18 UCI World Tour Teams und die vier mit einer Wildcard ausgestatteten UCI Professional Continental Teams. Es ist nicht mehr lange hin bis zum Startschuss am Samstag: Zeit für unsere Vuelta Teamvorstellung. Im ersten von zwei Teilen unserer Vuelta Teamvorstellung beginnen wir mit den Teams der Sprinter und/oder Etappenjäger, ehe sich Teil zwei um die Mannschaften der Klassementfahrer kümmert.
Bora-Argon 18
Wir beginnen direkt mit dem deutschen Team Bora-Argon 18, welches nach der Tour de France auch für die Vuelta a Espana eine Wildcard erhalten hat. Im nächsten Jahr wird die Mannschaft wesentlich stärker besetzt sein, denn unter anderem stößt Weltmeister Peter Sagan zum Team. Doch bei der Vuelta wird nun nach der Absage von Domenic Nerz eine reine Etappenjäger-Truppe am Start stehen. Bartosz Huzarski aus Polen könnte für die Berge das heißeste Eisen im Feuer sein. Ein Etappensieg wäre ein großer Erfolg.
Caja Rural-Seguros RGA
Die spanische Truppe tritt direkt mit sieben Spaniern an und wird sich – genau wie Bora-Argon 18 – vermutlich vorwiegend auf die Fluchtgruppen konzentrieren. Mit Angel Madrazo, Sergio Pardilla und David Arroyo hat man aber auch mindestens drei starke Kletterer in den eigenen Reihen. Es würde nicht überraschen, wenn sich das Team Caja Rural auch um das Bergtrikot bemühen würde. Es wird aber wohl kein Tag in den Bergen vergehen, an dem wir keinen Fahrer dieses Teams in der Spitzengruppe sehen werden.
Dimension Data
Das so erfolgreiche Team bei der Tour de France wird diese Erfolge bei der Vuelta a Espana sicherlich nicht wiederholen können. Schließlich fehlen mit Mark Cavendish, Stephen Cummings und Edvald Boasson Hagen auch die bekanntesten Namen des Teams. Bergfahrer Igor Anton wird versuchen an die früher mal erfolgreichen Tage anzuknüpfen, genauso wie Sprinter Tyler Farrar. Mit Omar Fraile hat man zudem jemanden für das Bergtrikot. Auch vom Team Dimension Data wird man also häufig Fahrer in einer Gruppe sehen.
Cofidis
Auch dem Team Cofidis wird nicht viel übrig bleiben, außer in Fluchtgruppen zu gehen. Zwar befindet sich mit Luis Angel Maté ein Fahrer in der Mannschaft, der im Gebirge gut zurecht kommt, doch auf das Gesamtklassement wird er wohl kaum fahren. Viel eher ist zu erwarten, dass er sich das Bergtrikot und einen Etappensieg krallen möchte. Alle anderen Starter aus diesem Team werden ihn unterstützen oder es ihm gleichtun wollen.
Direct Energie
Fabrice Jeandesboz und Romain Sicard sind die Stars des Teams Direct Energie bei der Vuelta. Sie können vor allem im hügeligen Terrain auf sich aufmerksam machen. Für die Bewerbung auf einen guten Platz im Gesamtklassement wird es aber wohl kaum reichen. Auch einen Weltklasse-Sprinter hat man nicht nominiert, so dass ansonsten nur die Flucht nach vorn bleiben wird.
Etixx-Quick Step
Traditionell wird sich das Team Etixx-Quick Step auf Etappensiege konzentrieren. Doch leider hat man keinen Sprinter nominiert. Mit Gianni Meersman haben die Belgier aber ein ganz heißes Eisen im Feuer – vor allem wenn es zu einer nicht ganz so einfachen Sprintankunft kommt und etwas ansteigend wird. Die Namen Terpstra, Stybar und Lampaert klingen wie ein Team für die Klassiker, während Bouet, Brambilla und De La Cruz schon eher etwas für die Berge sind. Alles in Allem wird das Team Etixx-Quick Step wie so oft fast an jedem Tag gefährlich sein.
FDJ
Kenny Elissonde und Alexandre Geniez führen gemeinsam das Aufgebot von FDJ an. Die beiden Franzosen sind die wohl stärksten Bergfahrer des Teams. Für eine Spitzenplatzierung im Gesamtklassement sollte es aber dennoch nicht reichen, weshalb sich das gesamte Team wohl auf die Etappenjagd konzentrieren wird.
Katusha
Leider steht Joaquim Rodriguez nicht mehr am Start und auch Tony Martin fährt noch nicht für Katusha. Demnach verwundert es nicht, dass uns die Namen der neun Starter nicht sonderlich viel versprechen. Das eigentlich so starke Team Katusha dürfte sich deshalb auch nur auf die Etappenjagd konzentrieren – es sei denn, Rein Taaramäe findet wieder zu alter Stärke. Gespannt sein dürfen wir auf den erst 21-jährigen Matvey Mamykin, der als großes Talent gilt.
Trek-Segafredo
Auch beim Team Trek steht leider nicht mehr Fabian Cancellara am Start. Dafür ist aber der Österreicher Riccardo Zoidl am Start, der eventuell sogar die Kapitänsrolle erobern könnte. Dem 39-jährigen Haimar Zubeldia ist wohl kaum noch einmal eine Fahrt in die Top 10 zuzutrauen – oder macht er uns den Chris Horner? Fabio Felline ist ein Kandidat für Etappensiege auf den nicht ganz so flachen Sprintankünften.
Lotto Soudal
Das Team Lotto Soudal schickt acht Belgier und Dauerbrenner Adam Hansen an den Start. Mit Bart De Clercq und Thomas De Gendt hat man sich fast für den zweiten Teil unserer Teamvorstellung qualifiziert – aber nur fast: Zu oft hat man uns in den letzten Jahren dann doch enttäuscht. Wenn jedoch endlich einmal wieder alles glatt läuft, hat man einen Top 10 Kandidaten in den eigenen Reihen. Falls nicht, wird der Aufenthalt in Spanien nur durch eine Flucht erfolgreich verlaufen.