Radsport: Nach dem eindrucksvollen Prolog stand für die Gesamtwertungsfavoriten heute die nächste Prüfung auf dem Programm. Auf dem 156 Kilometer langen zweiten Tagesabschnitt mit dem Ziel am Col du Béal warteten insgesamt sechs Bergwertungen – die schwerste am Ende.
Bis zum knapp zehn Kilometer langen Zielanstieg bestimmte eine fünfköpfige Ausreißergruppe um Mathias Brändle (IAM) und Kevin Reza (Europcar) das Geschehen an der Spitze. Reza sicherte sich dabei die meisten Bergwertungspunkte, allerdings reichte seine Kraft nicht, als Alessandro De Marchi (Cannondale) die Gruppe am Beginn des Zielanstiegs sprengte.
Der Italiener nahm 2:30 Minuten auf das Feld mit auf den Weg hinauf zum Col du Béal. Im Feld sorgte derweil das Team NetApp-Endura für das Tempo, gefolgt von Sky. Doch während die Raublinger schließlich aufstecken mussten, war es der Gesamtführende Chris Froome (Sky) selbst, der das Rennen in die Hand nehmen wollte.
Nur wenige Minuten nachdem De Marchi gestellt war, attackierte Froome. Lediglich Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) konnte ihm folgen. Bis zum mit 9 Prozent steilsten Abschnitt des Anstiegs, knapp fünf Kilometer vor dem Ziel, hatten sich jedoch Vincenzo Nibali (Astana), Wilco Kelderman (Belkin) und Jürgen van den Broeck (Lotto Belisol) wieder heran gearbeitet.
Vier Kilometer vor dem Ziel erhöhte Kelderman schließlich das Tempo und brachte Nibali damit in Schwierigkeiten. Der Italiener schaffte es jedoch, sich gemeinsam mit Andrew Talansky (Garmin Sharp) noch einmal zur Spitze vorzuarbeiten. So fiel die Entscheidung erst auf dem steilen Schlusskilometer.
Hier war es erneut Froome, der das Tempo von vorn bestimmte. Lediglich Contador konnte sein Hinterrad halten, hatte jedoch nicht die Kraft, um am Briten vorbei zu ziehen. Dieser freute sich nach 4:24:41 Stunden über seinen zweiten Erfolg innerhalb von zwei Tagen. Auf Rang drei kam Kelderman mit vier Sekunden Rückstand. Nibali verlor 27 Sekunden auf Froome.