Radsport: Die Tour de France 2014 ist Geschichte. Und sie endete auf dem Pariser Champs-Elysées so, wie sie vor drei Wochen begann. Marcel Kittel (Giant-Shimano) feierte seinen vierten Tagessieg und wiederholte damit seinen Vorjahreserfolg auf der Prachtstraße vor dem Arc de Triomphe. Den Gesamtsieg sicherte sich der Italiener Vincenzo Nibali (Astana).
Die letzte Etappe der Frankreich-Rundfahrt begann zunächst als Triumphfahrt für den Sizilianer, sowie die weiteren Trikotträger – Peter Sagan (Cannondale) in Grün als Punktbester, Rafal Majka (Tinkoff-Saxo) im gepunkteten Trikot des besten Kletterers und Thibaut Pinot (FDJ.fr) als bestem Fahrer unter 25 Jahren. Als kämpferischster Fahrer wurde der Italiener Alessandro De Marchi (Cannondale) geehrt.
Das Rennen um den prestigeträchtigen Sieg auf dem Champs-Elysées begann 50 Kilometer vor dem Ziel mit einem Angriff durch Sylvain Chavanel (IAM). Allerdings war der Attacke des Franzosen wenig Erfolg bescholten.
Besser sah da schon die Tempoverschärfung Jens Voigts (Trek) aus, der schnell eine Lücke von 9 Sekunden reißen konnte und später durch Svein Tuft (Orica-GreenEdge) und Greg Van Avermaet (BMC) tatkräftige Unterstützung bekam.
Zugute kam dem Trio zunächst auch ein Sturz des Gesamtzweiten Jean Christophe Peraud (Ag2R-La Mondiale), der Nibali dazu veranlasste, dasTempo im Feld zu drosseln, um den Franzosen wieder aufschließen zu lassen.
Als Peraud wieder im Feld war, führte eine Gruppe um Tony Martin (Omega Pharma-QuickStep) dieses wieder an die Spitzenreiter heran. Danach gab es zahlreiche weitere Attacken, doch erst der Angriff von Richie Port (Sky), Michael Morkov (Tinkoff-Saxo) und Jose Serpa (Lampre-Merida) zeigte etwas Erfolg.
Porte hielt sich dabei am längsten an der Spitze. In einem schnellen Finale wurde er erst sieben Kilometer vor dem Ziel gestellt. Danach war es das Team Lotto Belisol um den Deutschen Meister André Greipel, dass das Tempo vorgab. Zwei Kilometer vor dem Ziel übernahm schließlich Giant-Shimano. John Degenkolb führte dabei Marcel Kittel auf die Zielgerade.
Hier sah zunächst der Norweger Alexander Kristoff (Katusha) wie der sicher Sieger aus. Kittel bekam jedoch den zweiten Atem und setzte sich mit einem starken Punch auf den letzten Metern durch. Der Arnstädter wiederholte damit seinen Vorjahreserfolg in Paris und feierte erneut vier Tagessiege. Zusammen mit Tony Martin und André Greipel schraubte er den deutschen Rekord auf insgesamt sieben Tageserfolge – ein Drittel aller Etappensiege ging in diesem Jahr also an deutsche Fahrer.
In der Gesamtwertung war in dieser Hinsicht das Team NetApp-Endura erfolgreich. Mit dem siebten Gesamtrang des Tschechen Leopold König hat man so wohl auch in den kühnsten Träumen kaum gerechnet.
Den Gesamtsieg sicherte sich Vincenzo Nibali. Der Sizilianer fuhr insgesamt 19 Tage im Gelben Trikot und ist der erste Italiener seit Marco Pantani 1998, der die Frankreich-Rundfahrt gewinnt. Platz zwei und drei gehen mit Peraud und Pinot nach Frankreich – das hat es lang nicht gegeben und ist wie der Sieg Nibalis in vielerlei Hinsicht ein gutes Zeichen.
Ergebnis
[iframe src=“http://cyclingdatabase.com/widget/race/52363/2″ width=“620″ height=“250″]
Gesamt
[iframe src=“http://cyclingdatabase.com/widget/race/51937/2″ width=“620″ height=“250″]