Test: Vollautomatische Schaltsysteme geistern seit Jahrzehnten durch die Fahrradwelt. So gab es Kettenblätter mit beweglichen Segmenten, die bei starkem Pedaldruck den Durchmesser verkleinerten (= leichterer Gang) und bei geringerem Druck größer wurden (= schwererer Gang) – ganz richtig, umgekehrt wäre es besser gewesen. Auch elektronische Kettenschaltungen waren schon da, die anhand von Tretfrequenz und Pedallast den richtigen Schaltpunkt berechneten, damit aber längst nicht immer den Geschmack des Piloten trafen.
Vor knapp drei Jahren wurde dann ein System vorgestellt, das keinen der Nachteile bisheriger Automatikschaltungen aufweist: die NuVinci Harmony, basierend auf der stufenlosen Getriebenabe des US-Herstellers. Diese Schaltung findet sich am Rose-Bike, und sie ist eine wirkliche Erleuchtung in Sachen Schaltkomfort.
Dabei ist die Sache ganz einfach: die Nabe hält stoisch einen vom Fahrer gewählten Tretfrequenzbereich ein (+/- 3/min), indem ein Stellmotor permanent die Übersetzung verändert – etwas, das der Radler gar nicht bemerkt, da die Nabe voll lastschaltbar ist. Sportlichen Radlern mag der Gedanke seltsam vorkommen, permanent mit der gleichen Drehzahl zu treten, für den Tourenfahrer ist es jedoch sehr angenehm. Und am Drehgriff kann man die Wohlfühl-Frequenz ja jederzeit ändern.
Insbesondere in Verbindung mit dem Bosch-Antrieb, hier mit 400-Wh-Akku kombiniert, kann das System begeistern – so komfortabel war man noch nie auf dem Rad unterwegs. Eine Federgabel und weich laufende Reifen sorgen für ein seidiges Fahrgefühl; von der Lichtanlage bis zum Rahmenschloss sind alle Komponenten sehr hochwertig. Ein vestellbarer Speedlifter-Vorbau sorgt dafür, dass man je nach Lust und Laune die Lenkerhöhe ändern kann.
Kein Zweifel: Bei Rose bekommt man sehr viel für knapp 3.000 Euro – moderner kann man derzeit kaum Rad fahren.
E-Bikes von Rose: http://www.roseversand.de/produkte/fahrraeder/e-bikes/
Technische Daten: | XTRA Watt-4 |
Marke | Rose |
Modell | XTRA Watt-4 |
Vertriebsweg | Versandhändler |
Farbe | weiß und schwarz |
Rahmen | 6066 T6 Aluminium |
erhältliche Größen (cm) | 48, 53, 58, 63 |
Pedale | WCW Tour Grip II |
Naben | Shimano Deore LX |
Dämpfer | – |
Felgen | ROSE XM319 Disc |
Gabel (Federweg mm) | Suntour SF14-NCX-E 63 mm |
Motor | Bosch Active Line |
Akku | Bosch PowerPack 400 Wh |
Beleuchtung | B + M LUMOTEC IQ Cyo 60 Lux |
Griffe | ERGON GP3 |
Kurbel | FSA Metropolis |
Lenker | ROSE XC Low Rizer |
Bremsen | Magura MT2 160/160mm |
Kette/Riemen | Shimano HG |
Reifen | Schwalbe Marathon Supreme |
Sattel | Selle Royal Lookin |
Sattelstütze | Xtreme Pro Body-Protector 40mm |
Schalthebel | NuVinci Harmony N360 |
Schaltung | NuVinci Harmony N360 |
Ständer/ Montageort | Hebie Mitte |
Umwerfer | – |
Unterstützung bis km/h | 25 km/h |
Preis Akku | ca. 600 € |
Garantie für Rahmen | 10 Jahre |
Reichweite (Herstellerangabe) | bis 100 km |
Testreichweite (1) | 43 km |
max. Beladung Fahrer+Gepäck (Herstellerfreigabe) in Kg | 115 |
Gewicht Testrad in Kg | 25,4 |
Preis in EUR | 2995 |
(1) Velomotion testet die Reichweite aller E-Bikes unter maximalen Bedingungen. Die Testrunde ist 9,8 km lang und mit 171 Höhenmetern sehr stark und teilweise sehr steil kupiert. Das Systemgewicht aus Rad und Fahrer soll bei 120 kg (± 5 kg) liegen. Leichtere Fahrer erhalten Zusatzgewichte. Gefahren wird auf maximaler Unterstützungsstufe und dabei auch sehr zügig. Nur so lassen sich ehrliche und vergleichbare Werte ermitteln. Sie können davon ausgehen, dass Sie auf einer mittleren Unterstützungsstufe und auf weniger welligem Terrain eine wenigstens doppelt so hohe Reichweite erzielen können.
Übrigens haben Sie bei den allermeisten Systemen eine kleine Reichweitenreserve ähnlich wie beim Auto. Selbst wenn der Akku 0 km anzeigt, sind noch ein bis fünf Kilometer bei moderater Fahrweise drin.