Radsport: Die letzte Runde des diesjährigen UCI MTB Weltcup wurde von dem tragischen Tod Annefleur Kalvenhaars überschattet. Am finalen Tag ging die XC-Weltelite zum letzten Mal auf Punktejagd und gedachte der Niederländerin. Jolanda Neff und Nino Schurter fuhren dabei beeindruckende Solos und sicherten sich den Sieg in Meribel.
Jolanda Neff scheint in diesem Jahr unaufhaltbar zu sein. Lediglich Pauline Ferrand Prevot, ihre Teamkollegin, die ihren Ursprung auf der Straße hat, konnte in diesem Jahr in ähnlich beeindruckender Manier Rennen gewinnen.
Den Gesamtsieg hatte Jolanda Neff bereits vor dem Weltcupfinale in Meribel in der Tasche und dennoch startete sie auf dem technisch sehr anspruchsvollen Kurs mit Mach 10. Mit viel Druck setzte sie sich bereits nach dem Start an die Spitze und setzte die Konkurrenz unter Zugzwang. Diese konnte jedoch nicht folgen.
Prevot gelang es in den ersten Runden nicht an ihre Teamkollegin aufzuschließen. Fast wäre ihr die kräftezehrende Jagd zum Verhängnis geworden, als sie im Steinfeld zu Sturz kam und auf Rang vier zurückfiel. Die mehrfache Weltmeisterin Gunn Rita Dahle Flessja setzte sich indes auf Rang zwei fest, hatte jedoch keine Chance an Neff aufzuschließen. Bis zum Schluss trennten die beiden eine knapp 50 sekündige Lücke.
Prevot musste einen Stopp in der Tech Zone einlegen, ließ sich davon jedoch nicht beirren und konnte Cathrine Pendrel, die währenddessen gleichzog, wieder abschütteln. Neff flog regelrecht über den Kurs und fuhr bis auf einen kleinen Wackler ein absolut fehlerfreies Rennen. Am Ende trennten sie und die zweitplatzierte Dahl-Flessja 14 Sekunden.
Pauline Ferrand Prevot folgte mit einem Rückstand von 54 Sekunden auf Rang drei.
Nino Schurter tat es Neff gleich. Der Schweizer trat in die Pedale, wie kein Anderer und setzte sich an die Spitze des Feldes. Mit dem Wissen, dass er bei einem Sieg von Schurter mindestens auf Rang 25 finishen müsste, ging Julien Absalon das Rennen etwas vorsichtiger an. Auf keinen Fall wollte er auf Grund eines Defekts in Bredouille kommen und den sicheren Gesamtsieg gefährden.
Schurter lag fast uneinholbar in Führung und ließ sich nicht die Butter vom Brot nehmen. Dahinter gab es einen spannenden Kampf zwischen Absalon und Manuel Fumic zu bestaunen. Der Cannondale-Teamfahrer entschied sich, wie viele andere Fahrer auch, für sein Fully und hatte somit in den technischen Abfahrten große Vorteile.
Absalon konnte sich zwar in die Anstiegen immer wieder absetzen, doch Fumic ließ es bergab laufen und schloss die Lücke.
Die letzte Runde sah ein entschlossenen Julien Absalon. Vor heimischem Publikum drehte er auf und setzte sich entscheidend von Fumic ab, der von Luckas Flückiger nochmal ordentlich unter Druck gesetzt wurde. Während Schurter entspannt dem Sieg entgegen fuhr und auch Absalon die Ziellinie überquerte, hielt Fumic den Vorsprung aus der letzten Abfahrt und sicherte sich einen tollen dritten Rang.
Julien Absalon gewann somit seinen sechsten Gesamtweltcup, muss sich doch wohl oder übel eingestehen, dass Schurter in diesem Jahr der stärkere war.
Manuel Fumic verbesserte sich dank des guten Ergebnisses auf Rang vier in der Gesamtwertung.
Den Replay des Rennens gibt es HIER.
Bilder: Red Bull